Kirschlorbeer entfernen, weil man kleine Kinder hat?

Als wir in unser Haus eingezogen sind, war in unserem Garten bereits eine Hecke aus Kirschlorbeer angepflanzt, die auch schon eine gewisse Höhe erreicht hatte. Wir haben diese Pflanzen einfach stehen gelassen, denn sie sahen schön aus und haben vor allem auch den Blick in unseren Garten sehr gut verdeckt.

Interessanterweise haben unsere Kirschlorbeersträuche noch nie irgendwelche Früchte getragen, welche ja angeblich auch giftig sein sollen. Unsere Kirschlorbeersträuche sind einfach nur grün, ohne rote oder schwarze Beeren daran, wobei es sich definitiv um Kirschlorbeer handelt.

Ich höre nun immer wieder von Freunden und Bekannten, dass wir die Kirschlorbeerpflanzen entfernen sollen, weil wir noch kleine Kinder im Haus haben, die sich an den Pflanzen vergreifen können und sich somit vergiften können.

Unsere Kinder essen allerdings keine Blätter und nehmen generell wenig in den Mund, wenn es sich nicht um Essen handelt. Bisher hat keines unserer Kinder irgendwelche Anstalten gemacht, Pflanzen zu essen und unbeaufsichtigt spielen die ganz Kleinen auch nicht im Garten.

Würdet ihr nun die gesamte Kirschlorbeerhecke abreißen, weil eure Kinder evt. ein Blatt davon in den Mund stecken könnten? Ich dachte immer, nur die Früchte sind giftig und die wachsen bei uns - aus welchen Gründen auch immer - ja sowieso nicht. Die Sträucher sind immer nur Grün und wie bereits erwähnt, hat auch noch keines unserer Kinder anstalten gemacht, etwas davon in den Mund zu nehmen.

Was meint ihr? Kirschlorbeer entfernen oder stehen lassen und die Kinder eben etwas besser im Blick behalten? Habt ihr Kinder und dennoch giftige pflanzen im Garten? Wie geht ihr damit um?

Wenn eure eigenen Kinder instinktiv richtig handeln, ist das doch schön. Und man muss sie eben ganz aufmerksam beaufsichtigen, denn auch wenn sie älter werden, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie doch mal auf komische Ideen kommen. Beispielsweise wenn im Sommer in Eimern Matsch angerührt wird, machen manche Kinder Blätter dazu und spielen dann Essen.

Wenn sich das Essensspiel dann mit viel Phantasie verselbstständigt, dann kann es passieren, dass Kinder vergessen, dass sie spielen und tatsächlich was in den Mund schieben, auch wenn sie eigentlich wissen, dass man es nicht macht. Risikolos ist es nie. Und wenn die Kinder älter sind, beaufsichtigt man sie im Garten vielleicht auch nicht mehr ganz so intensiv, wie noch ein paar Jahre früher, was ja normal ist.

Gefährlich ist es vor allem, wenn man für die Kinder Freunde zum Spielen einlädt. Man weiß nie, wie viel die im Bezug auf den Umgang mit Pflanzen zu Hause gelernt haben. Und auch wenn man für die eigenen Kinder die Hand ins Feuer legen würde, bei Fremden wäre ich da noch vorsichtiger. Aber es kommt eben immer auch darauf an, wie gut man beaufsichtigen will.

Ich habe in unserem Garten die Giftpflanzen damals entfernt. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich kein Freund von reinen Zierpflanzen im Allgemeinen bin. Ich habe lieber einen Obstbaum als ein Ziergehölz auf dem gleichen Platz. Letztlich kann euch die Entscheidung keiner abnehmen. Aber wenn es eben doch blöd kommen sollte, dann ist es eben nicht mehr sinnvoll zu grübeln, dass man vorher etwas tun hätte sollen. Wie akut die Gefahr durch Kirschlorbeer ist, weiß ich nicht. So eine Pflanze hatten wir nie.

Wie ich handeln würde hinge auch davon ab, wie giftig die Pflanze ist und wie ich die gesamte Situation einschätze. Auch, wie meine Kinder auf Verbote reagieren und ob man das Gefühl hat, man kann sich auf sie verlassen. Aber letztlich müssen Kinder den Umgang mit Giftpflanzen sowieso früher oder später lernen, denn man kann nie ausschließen, dass sie mal alleine an einer Eibe oder sonstigen Gewächsen vorbei kommen und dann müssen sie ja auch wissen, wie man sich adäquat verhält.