Kindliche Ängste haben, wenn man nachts allein im Bett liegt

vom 12.03.2015, 00:58 Uhr

Als Kind hatte ich immer sehr viele Ängste, wenn ich nachts allein im Bett lag und es dunkel im Zimmer war. Zwar hatte ich nie Angst vor den berühmten Monstern unterm Bett, wobei ich jedoch Schatten und Umrisse im Zimmer dann nie richtig zuordnen konnte, weshalb ich dann vermutete, dass da jemand stehen würde. Wenn ich dann plötzlich auch noch ein Geräusch hörte oder mir einen Lufthauch einbildete, bekam ich richtig Angst und ich lag dann meist stocksteif und mit geschlossenen Augen im Bett und traute mich nicht, mich zu bewegen. Ich sagte mir dann immer, dass die imaginäre Person - oder der Mörder - das Interesse an mir verlieren würde, wenn ich mich nicht rühren würde.

Obwohl ich mittlerweile natürlich weiß, dass die meisten Ängste, die man hat, wenn man nachts allein im Bett liegt, völlig unbegründet sind, kann ich bis heute jedoch nicht alle Ängste ablegen. Wenn ich allein bin und mir Geräusche im Zimmer einbilde, liege ich ebenfalls steif da und traue mich nicht einmal zu blinzeln. Und wenn ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit doch umdrehen möchte, dann stelle ich mich jedoch schlafend, um mich für mögliche Personen uninteressant zu machen.

Ich weiß natürlich, dass das totaler Quatsch ist, aber gerade nachdem ich einen Horrorfilm gesehen oder nachdem ich an etwas Gruseliges gedacht habe, ist es bei mir immer ganz extrem. Ich bilde mir dann auch oft einen Lufthauch an und ich würde es mich dann beispielsweise auch nicht trauen, ein Bein aus dem Bett baumeln zu lassen, aus Angst, mich könnte jemand packen. Allerdings habe ich das auch nur dann, wenn ich zu viele Gedanken habe und anfange, zu fantasieren, wobei ich dafür auch allein sein muss.

Habt ihr auch öfters kindliche Ängste, wenn ihr nachts allein im Bett liegt oder kennt ihr das von euch gar nicht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte als Kind auch immer Angst im Dunkeln. Ich denke, das lag daran, dass ich eh nie das Gefühl hatte, geborgen und beschützt zu sein und weil ich oft am WE bei meinen Großeltern war, die sich abends immer die schlimmsten Horrorfilme reinzogen.

Das mit den Schatten nachts im Zimmer kenne ich auch. Heute weiß ich, dass die Schatten z.B. von am Fenster vorbeifahrenden Autos sind, aber damals als Kind dachte ich auch immer, es stünde ein Mann in meinem Zimmer. Ich habe mich als Kind immer komplett in meine Decke eingemummelt, weil ich immer das Gefühl hatte, es packt mir gleich von hinten jemand an den Nacken oder zieht mich an den Füßen. Auch heute kann ich nicht meine Füße über den Bett- oder Sofarand hervorgucken lassen.

Ich kann auch heute nur schlecht alleine schlafen. Ich bilde mir sofort irgendeinen paranormalen Mist ein und muss mir dann immer selbst sagen:"Beruhige Dich. Da ist nichts. Du bildest Dir da was ein." Die meisten Gefühle, die man empfindet, sind ja wieder ausgelöste Gefühle aus der Kindheit. Egal, ob das Wut, Scham, Freude oder eben Angst ist. Von daher denke ich, dass alle Personen, die als Kind im Dunkeln Angst hatten, auch heute noch ab und an damit zu kämpfen haben, da Gefühle durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden, die es in etwa so in der früheren Kindheit gab.

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als Kind hatte ich auch immer Angst im Dunklen im Bett zu liegen. Ich habe mir dann immer ausgemalt, dass ein Monster oder Mörder im Kleiderschrank sitzt und bald langsam die Schranktüren aufgehen. Oder ich habe mir eingebildet, dass die Schatten auf den Schränken irgendwelche Kreaturen sind. Ich habe dann auch oft nach meinen Eltern gerufen.

Meine Eltern haben dann irgendwann die Kinderzimmertür ein Stück aufgelassen und im Flur ein kleines Nachtlicht angebracht, was dann auch durch den Türspalt ins Zimmer fiel. So wurde es dann etwas besser.

Ich bin nun auch oft nachts alleine, da mein Mann beruflich unter der Woche meistens weg ist und in Hotels schläft. Manchmal fühle ich mich dann auch irgendwie etwas unsicher und ängstlich, wenn ich ins Bett gehe. Gerade, wo bei uns in der letzten Zeit häufige Einbrüche in der Nachbarschaft statt fanden. Wir haben außerdem ein Haus, was mir dann doch plötzlich sehr groß, dunkel und leer vorkommt. Zum Glück habe ich zwei Hunde, die mir dann doch noch etwas Sicherheit geben. Aber ich kann es schon nachvollziehen, dass man abends im Bett irgendwie etwas ängstlich ist.

Einer Nachbarin, die schon eine Seniorin ist, geht es seit dem Tot ihres Mannes auch so. Sie sagt, dass sie vor allem im Dunkeln Angst bekommt, wenn sie dann alleine im Bett liegt. Und besonders schlimm ist es für sie dann auch noch, wenn es ein Gewitter gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also wenn es richtig donnert und gewittert habe ich auch manchmal Angst in der Nacht und kann schlecht einschlafen. Aber das hängt eher damit zusammen, dass man nie weiß, wo der Blitz als nächstes einschlägt und irgendwo auch schutzlos ist. Angst vor der Dunkelheit habe ich dagegen nicht, ich weiß ja, dass ich alleine bin und da niemand ist.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich war schon immer ein sehr logisch denkender Mensch und als Kind war ich immer etwas zu neugierig und abenteuerlustig. Schatten und Geräusche in der Nacht haben mich immer dazu animiert Detektiv zu spielen und zu schauen, wo die Quelle liegt. Ich fand solche Kinderkrimis wie "Drei Fragezeichen" total toll und habe insgeheim ja immer gehofft, dass mir auch mal so etwas passiert, aber selber habe ich nie etwas spannendes entdeckt.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich säkular und humanistisch erzogen worden bin. Ich habe festgestellt, dass das schon einen großen Unterschied bei irrationalen Ängsten macht. Mir wurde nie erzählt, dass es unsichtbare Götter gibt, die mich beobachten und bestrafen können, deshalb habe ich diesen Ideen nie verinnerlicht und reproduziere sie nun natürlich auch nicht in verschiedenen Formen.

Über nächtliche Einbrüche und solche Sachen habe ich mir schon Gedanken gemacht, weil die Zahl der Einbrüche in meiner Gegend auch gestiegen ist. Bewegungsmelder hatte ich eh schon immer, wegen der Wildtiere aus dem nahmen Wald, und als ich neue Fenster gekauft habe, habe ich nun auch verstärkte Scharniere, abschließbare Griffe und solche Sachen. Aber ich gehe nicht ins Bett und denke an potentielle Einbrüche und ich denke auch nicht bei jedem Geräusch, das jemand gerade unter mir einbricht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Als Kind hatte ich da auch oft Angst. Ich hatte halt immer schon eine blumige Phantasie und es hat einige Jahre gebraucht, bis ich das in den Griff bekommen habe und alt genug war, zwischen realen und erdachten Gefahren zu unterscheiden.

Die Ängste hatte ich auch als Erwachsene manchmal noch, aber dann nicht vor Monstern oder so, sondern vor realen Bedrohungen. Das passiert dann, wenn ich an einem Ort schlafe, an dem ich mich nicht wohl und sicher fühle. Vor ein paar Jahren habe ich mal in einem Haus in einem Dorf schlafen müssen, das recht klein und abgelegen ist. Da man von dem Dorf öfter gehört hat, dass da eingebrochen wurde, habe ich mich nachts da nicht so richtig wohl gefühlt. Wenn einem da immer wieder das Gefühl beschleicht, dass es jede Nacht passieren könnte, dass man aufwacht und einem Einbrecher gegenüber steht, das fand ich nicht so toll.

Auch in meiner ersten eigenen Wohnung hatte ich da manchmal Angst. Ich war das erste Mal im Leben in eine Großstadt gezogen und hatte leider nur eine Wohnung im Parterre bekommen, die sehr viele Fenster hatte. Wenn man sich da so auf dem Präsentierteller fühlt und weiß, wie schnell man bei Bedarf ein Fenster zerstören kann, dann ist das nicht gerade der Entspannung zuträglich, habe ich fest gestellt. Passiert ist aber zum Glück nichts.

Wenn ich mich allerdings da wohl und sicher fühle, wo ich bin, dann ist das kein Problem mehr. Und zum Glück ist das die meiste Zeit so. Denn auf Dauer wäre das wohl eher belastend.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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