Kinderturnen - als Mutter die ganze Zeit dabeibleiben?
Meine Tochter geht in eine Kinderturngruppe, in welcher Kinder von 3-6 Jahren turnen. Als ich sie angemeldet habe, wurde darauf hingewiesen, dass die Eltern bitte nicht dabei bleiben sollen, wenn die Kinder turnen, da dies einfach zu Unruhe führt, die Kinder sich in den meisten Fällen nicht konzentrieren können und ständig zu ihren Eltern laufen, bzw. schauen, was die Eltern machen.
Ich habe zwar auch schonmal beim Turnen zugeschaut, allerdings nur in der ersten Stunde als meine Tochter noch etwas unsicher war. Danach war es kein Problem, wenn ich nach Hause gegangen bin.
Eine Mutter ist allerdings dort, die jede Stunde auf der Bank sitzt und zuschaut, wenn die Kinder turnen. Die Übungsleiterin ist schon völlig genervt, weil das Kind wohl tatsächlich immer zu der Mutter läuft und durch die Halle ruft, sie soll gucken, wie sie dies oder jenes macht etc.
Dennoch kann sie die Mutter ja nicht mit Gewalt rauswerfen, wenn die beschließt zuzuschauen.
Würdet ihr als Mutter die ganze Zeit dabeibleiben, wenn euer Kind in eine Turngruppe geht, auch wenn ihr merkt, dass die Übungsleiterin völlig genervt ist? Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es am Kind liegt, dass die Mutter die ganze Zeit dabei ist. Das ist irgendwie so eine Klammer-Mutter, die ihr Kind nicht 5 Minuten aus den Augen lassen kann.
Grundsätzlich würde ich, gerade wenn sie noch klein sind, sehr gerne zusehen, ja. Aber man merkt doch, ob das funktioniert oder nicht und sollte dann eben auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Damit will ich sagen, wenn es geht, ja gerne, aber wenn es für Unruhe sorgt und mein Kind die Aktivität deshalb gar nicht mehr so machen beziehungsweise so teilnehmen kann wie vorgesehen, würde ich dann eben lieber nicht zusehen.
Ich bin grundsätzlich auch eher eine "Glucke" und gerne lieber zu viel als u wenig bei meinem Kind, aber man kann seine Augen nicht zu machen und ignorieren, ob man damit nicht ab einem gewissen Punkt zu viel des Guten tut und damit das Gegenteil dessen erreicht, was man eigentlich wollte - sein Kind fördern und ihm dabei eine schöne Zeit bieten.
Wie lange man bei solchen Sachen wie Kinderturnen oder meinetwegen der Musikschule dabei bleibt, das würde ich am jeweiligen Kind festmachen. In den ersten Stunden sogt die Anwesenheit der Mutter sicherlich für eine gewisse Sicherheit. Aber dann wird es Zeit, das Kind auch einmal machen zu lassen.
Wenn eine Mutter ständig dabei ist und das Kind ständig die Aufmerksamkeit fordert und sein Können vorführt, dann empfinde ich das als unfair. Denn dann möchten auch die anderen Kinder besonders gute Momente zeigen können, was aber nicht geht, weil die Mutter nicht da ist.
Nach einer Eingewöhnungsphase sollten die Kinder das schon allein schaffen. Das ist ein nicht unerheblicher Schritt in der Entwicklung, der einem Kind auch erlaubt werden sollte. Dann ist es umso schöner, vor den Ferien in einer besonderen Stunde das Erlernte stolz vorführen zu dürfen, wenn alle Eltern da sind und ihren Sprössling bewundern.
Ausnahmen würde ich nur machen, wenn es dafür tatsächlich einen Grund gibt. Das kommt schließlich vor. Aber dieser einen Mutter würde ich als Übungsleiterin schon deutlich ins Gewissen reden. Denn so ist es weder für die anderen Kinder noch für deren Eltern eine angenehme Erfahrung.
Ich muss bei dem Beitrag direkt an meine ersten Schwimmstunden denken, an die ich frühkindliche Erinnerungen habe. Ich war vielleicht vier und es war das erste Mal, dass ich ohne Mutter länger irgendwo sein wollte und dann auch noch ins Wasser sollte.
Ich habe die komplette Schwimmhalle zusammengebrüllt! Bzw. am ersten Tag kam ich nicht mal bis dahin, weil ich in der Dusche schon Panik hatte. Wir hatten nämlich nur eine Badewanne und kannte Wasser von oben nicht so wirklich. Dazu die ungewohnte Situation. Es ging wohl ein paar Wochen so, bis man mich alleine lassen konnte.
In der Regel legt sich sowas bei Kindern eigentlich immer nach ein paar Stunden, wenn das Kind die ersten anderen Kinder kennenlernt und den Ablauf kennt. Ich finde es auch gut, wenn Eltern nicht gleich aufgeben und den Sport sein lassen, sondern langsam mit dem Kind gemeinsam daraufhin arbeiten.
Bei mir war man damals auch kurz davor zu sagen, dass das so nicht geht. Doch es klappte später super und in der Schule konnte ich als eine der ersten schwimmen. Hätte man mich damals aber nur abgegeben hätte ich wohl wirklich gar nicht mitgemacht und die Halle dauerhaft zusammengebrüllt.
Wichtig finde ich es jedoch, dass sowohl die Trainerin daran arbeitet, dass das Kind Vertrauen fasst, als auch die Eltern mitarbeiten und nach und nach immer mehr und länger verschwinden und das Kind so lernt, dass es auch ohne Eltern klappt. Und natürlich mit dem Kind darüber sprechen.
Hat es vor etwas bestimmten Angst? Kann man das dann anfangs vermeiden? Wann ist die Angst am größten? Was wünscht sich das Kind? Findet es selbst denn etwas Gefallen daran?
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