Kindern bewusst unpassende Namen geben
Kevinismus und Chantalismus ist für viele sicherlich ein Begriff. Hier geht es bewusst um die Zuordnung von Namen, die für manche ein wenig eigenartig und fremd sind und aus denen gerne Verhaltensweise und Eigenschaften abgeleitet werden. So kann ja ein Kevin niemals Professor werden. Nicht meine Meinung, aber das wird mit dem Namen oft verbunden.
In Diskussionen über Namen, die eben in die Kevinismus oder Chantalismus Schublade passen, kommen aber oft auch andere Namenkombinationen vor. Wie zum Beispiel wenn die Familie Dampf heißt und man den Sohn Hans nennt. Selbiges passt bei Wurst. Oder eine Tochter Gisela zu nennen, wenn der Nachname Kanne oder ähnliches ist.
Nicht nur Namen aus dem Bereich Kevinismus oder Chantalismus lösen "komische" Reaktionen aus. Hans ist ja durchaus ein alter deutscher Name. Auch Gisela ist ja eher im klassischen Bereich zu finden. Der Nachname macht hier ja die Kombination aus.
Ganz begehrt ist auch Rosa als Vorname in der Familie Zimmer oder Eichel. Was eindeutig ganz falsche Assoziationen auslöst. Aber wie kommt man auf die Idee, seinem Kind einen eindeutig unpassenden Vornamen zu geben? Der Nachname ist ja durchaus bei der Geburt des Kindes bekannt.
Vielleicht bedenkt man solche Verbindungen mit dem Namen nicht. Ich finde es aber durchaus wichtig, dass man darüber nachdenkt, was man mit so einem Namen anrichten kann und dann eben auch die Kombination aus Nachnamen und Vornamen anschaut. Immerhin wird dieser ja auch in der Schule komplett genannt und dann sollte man auch einfach mal darüber nachdenken, wie das Kind vielleicht auch geärgert werden kann beim kompletten Namen.
Die Kombination aus Vor- und Nachnamen ist mir bei meinem Sohn sehr wichtig. Sicherlich haben wir uns für einen Namen entschieden, den wir mögen, aber der Name bietet auch kein Potenzial den Kleinen zu ärgern und das war uns auch wichtig.
Ich bin leider auch das Opfer von Eltern, die bei der Namensgebung die Kombination aus Vorname und Familienname nicht ausreichend bedacht haben. Eventuell haben sie auch nur die kindliche Kreativität unterschätzt. Jedenfalls hatte ich teilweise keine allzu schöne Grundschulzeit, wobei sich die Hänseleien mit dem Namen in den späteren Klassen langsam gelegt haben und dann ganz verstummten, als ich ungefähr 15 war, knapp 180cm groß und angefangen habe, ins Kampfsporttraining zu gehen.
Ich habe meine Eltern aber auch oft gefragt, was sie sich dabei gedacht haben, mir bei unserem Familiennamen gerade diesen Vornamen zu geben, der in der Kombination wirklich zu allerhand dummer Spitznamen und Vergleiche einlädt.
Dazu muss man vielleicht sagen, dass mein Familienname eigentlich englisch ausgesprochen wird, da mein Vater Amerikaner ist. Allerdings machte das früher auf dem deutschen Land leider so gut wie niemand, weswegen es dann zur deutschen Aussprache kam. Meine Eltern meinten, dass sie das schlicht und ergreifend nicht bedacht haben.
Da ich meinen Familiennamen logischerweise immer noch trage und die Kinder meiner Partnerin und mir einen Doppelnamen haben, war es uns sehr wichtig, ihnen Vornamen zu geben, mit denen man in Kombination mit dem Familiennamen eben nicht auch solchen Unfug anstellen könnte. Glücklicherweise ist uns das nach einigem Überlegen auch gelungen.
Mir tun die Kinder, deren Eltern so handeln, einfach nur leid. Ich frage mich immer wieder, was deren Eltern da geritten hat. In der Kindergartengruppe meines Sohnes gibt es ein Mädchen namens Simona. Der Name ist nicht schlimm und auch nicht merkwürdig, allerdings finde ich die Zusammenstellung zu ihrem Bruder merkwürdig, da dieser Simon heißt.
Wir haben zwei Söhne und wir haben lange überlegt, welche Namen unsere Kinder bekommen sollen. Wir wollten von vornherein vermeiden, dass sich über die Namen lustig gemacht werden kann. Im Nachhinein fiel mir dann auf, dass man mit dem Namen vom Großen einen nicht so netten Reim in den Raum werfen kann, aber ich hoffe, mein Sohn wird ein Sympathieträger, so dass er von doofen Sprüchen verschont bleibt.
Sind das jetzt Beispiele, die du dir ausgedacht hast oder existieren diese Personen wirklich? Ich denke nämlich, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass dem Kind ein altmodischer Name verpasst wird und der Nachname komplett ignoriert wird.
Umgekehrt habe ich den Fall aber schon öfters gesehen. Da haben die Kinder dann einen ganz banalen deutschen Nachnamen und gleich zwei lange spanische Namen mit Bindestrich als Vornamen kombiniert. Oder es wird der Name von irgendwelchen Filmhelden genommen und keiner scheint zu bedenken, dass "Anakin Skywalker" einfach deutlich bessere klingt als "Anakin Lamprecht".
Die Eltern, die sich für solche Modenamen entscheiden, machen sich ja nun auch nicht wirklich Gedanken darüber, wie das Kind später mal mit dem Namen zurecht kommt oder, dass sie damit rechnen müssen, dass der halbe Spielplatz angerannt kommt, wenn sie "Leon" oder Noah" rufen. Warum sollten sich sich dann Gedanken über den Nachnamen machen?
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