Kindergerichte in Restaurants oft besonders ungesund?
Eine Bekannte von mir hat zwei kleinere Kinder. Mit diesen geht sie ganz gerne öfter mal am Wochenende ins Restaurant, wenn sie als Familie etwas gemeinsam machen wollen. Meine Bekannte meinte aber, dass es sie nerven würde, dass die Kindergerichte in Restaurants immer so ungesund wären.
In sehr vielen Restaurants gäbe es spezielle Kindergerichte auf der Karte, aber dabei würde es sich meistens wohl um Schnitzel mit Pommes, Spaghetti Bolognese, Currywurst und solche Sachen handeln. Sie würde ihren Kindern aber nicht immer so ungesunde Sachen bestellen wollen. Die normalen Portionen für Erwachsene wären den Kindern aber auch zu viel und oft auch zu stark gewürzt.
Seid ihr auch der Meinung, dass die Kindergerichte in Restaurants besonders ungesund sind? Würdet ihr euch gesündere Alternativen für Kinder auf den Speisekarten wünschen? Welche Erfahrungen habt ihr da machen können? Immerhin findet man ja in vielen Restaurants generell nicht so gesunde Speisen, egal ob für Kinder oder für Erwachsene.
Ich würde mir auf jeden Fall auch eine gesunde Alternative für Kinder wünschen, aber wenn man das mit dem Personal bespricht, sollte das auch möglich sein. Ich habe als Kind auch die Erwachsenengerichte bekommen, eben nur nach meinen Wünschen. Das kann man so auch ansprechen und ein kundenfreundliches Restaurant wird das auch machen.
Natürlich sind Schnitzel und Co nicht besonders gesund für Kinder. Mal kann man das sicherlich machen, aber wenn man öfter mal in einem Restaurant isst, muss man sich dann auch eines für die Kinder suchen, bei dem eben auch gesundes Essen möglich ist. Ein guter Koch dürfte das auch hinbekommen.
Das stimmt leider wirklich, dass die Kindermenüs in Restaurants sehr häufig ungesund sind. Wie bereits jedoch Ramones geschildert hat, ist es meistens kein Problem, wenn man seine Wünsche dem Personal mitteilt. Auch ich habe dann für meinen Sohn schon häufig eigene Wünsche bekommen.
Es war meistens kein Problem eine Speise für Erwachsene einfach in Kleiner zu bekommen. Auf Wunsch kann man auch darum bitten, dass das dann weniger gewürzt wird. Preislich ist es dann zwar in der Regel etwas teurer gewesen, als ein Kindermenü von der Speisekarte, aber doch erheblich günstiger als der Preis für die Erwachsenenportion. In der Regel waren es etwa 50% günstiger.
Mir ist auch schon aufgefallen, dass die Kinderspeisekarten in der Regel fast nur Fast Food, frittierte Speisen und Fertiggerichte enthalten. Einerseits finde ich das nicht besonders sinnvoll und auch ziemlich schade, da ein Restaurantbesuch ja auch dazu dienen sollte, Kinder an gewisse Essenskulturen heranzuführen aber andererseits habe ich auch irgendwo Verständnis für die Restaurantbesitzer, dass es gar nicht so einfach ist, kindergerechte Speisekarten zusammenzustellen.
Schon alleine deswegen, weil Kinder nun mal erfahrungsgemäß viele Gemüsesorten kategorisch ablehnen, ist es ziemlich kompliziert, frische und gesunde Gerichte zu entwerfen, bei denen nicht die Hälfte auf dem Teller liegen gelassen wird. Wenn ich an mich selbst in meiner Kindheit zurückdenke, dann muss ich auch zugeben, dass ich Möhren, Erbsen, Zwiebeln, Lauch und vieles andere Gemüse eklig oder zumindest wahnsinnig fad und langweilig fand. Hätten mir meine Eltern beim Ausgehen also eine Gemüsepfanne oder einen Blattsalat bestellt, wäre ich damals auch nicht begeistert gewesen.
Pommes, Nuggets, Schnitzel und Würstchen hingegen mag eigentlich fast jedes Kind, vor allem mit ordentlich Ketchup und Mayo. Dass heutzutage viele Eltern auf gesunde Ernährung achten und solche Gerichte zuhause womöglich gar nicht kochen, macht dieses Fast Food in Kinderaugen dann noch attraktiver als ohnehin schon, weil man es eben nur in absoluten Ausnahmefällen mal essen darf. Restaurantbesuche, bei denen kaum andere Gerichte zur Auswahl stehen, sind eben auch solche besonderen Anlässe und daher werden sich Speisen wie diese auch so großer Beliebtheit erfreuen. Außerdem sind sie für die Betreiber der Restaurants natürlich sehr viel günstiger als hochwertiges Fleisch und Gemüse, und da man für Kinderportionen nicht sehr viel Geld verlangen kann, macht man auf diese Art und Weise den maximalen Gewinn.
Trotzdem fände ich es ganz schön, wenn man zumindest versuchen würde, die Gerichte etwas gesünder zu gestalten. Beispielsweise könnte man als Kompromiss einen Teil der Pommes zur Bratwurst durch einen Beilagensalat oder geschnittene Gurken und Tomaten ersetzen oder den völlig überzuckerten Tubenketchup aus dem Supermarkt durch eine selbstgemachte leckere Tomatensoße austauschen. Dann fände ich es auch nicht sonderlich schlimm, dass der Hauptanteil des Essens nicht 100% gesund ist, denn das sind eigentlich die wenigsten Gerichte in Restaurants. Schließlich werden auch bei den "Erwachsenengerichten" zur Intensivierung des Geschmacks viel mehr Salz, Fett und Zucker eingesetzt, als man selbst zuhause in seine Pfanne kippen würde.
Ich bin der vermutlich etwas kontroversen Meinung, dass es eben nicht die Aufgabe eines Restaurants oder Gastwirts ist, für die gesunde Ernährung von Kindern zu sorgen, sondern die der Eltern besagter Kinder. Wer ein Restaurant betreibt, ist logischerweise darauf aus, den Gästen die Gerichte vorzusetzen, die ihnen schmecken und natürlich den Gewinn nicht aus den Augen zu verlieren. Und der ist bei handelsüblichem Ketchup natürlich höher als bei hausgemachtem. Ist eigentlich wirklich schon mal jemand von Ketchup fett geworden?
Ich finde es daher arg weit hergeholt, irgendwelchen Gastronomen die Verantwortung dafür zuzuschieben, ob der werte Nachwuchs sein Gemüse isst oder nicht. Wenn man nicht möchte, dass die lieben Kleinen sich an Schnitzel oder ähnlich frittierter Kost delektieren, muss man sich ein anderes Restaurant suchen.
Mittlerweile gibt es genügend Etablissements, deren Angebot vielfältig und abwechslungsreich genug ist, dass man nicht immer Pommes bestellen muss. Zudem habe ich noch nie die Erfahrung gemacht, dass es Probleme gegeben hätte, wenn man etwa ein Gericht auf zwei Tellern oder eine kleine Portion von der Speisekarte bestellt. Soviel Kundenservice kenne ich eigentlich von jedem bescheidenen Landgasthof. Im Einzelfall könnte man vielleicht sogar darum bitten, das Essen milder zu würzen, aber im Allgemeinen wird wohl doch eher für den Gaumen von Erwachsenen gekocht. Man kann nicht immer die Sensibilitäten von allen und jedem berücksichtigen.
Ich finde zwar auch, dass Kindergerichte in Restaurants nicht zwangsläufig gesünder sind als der Rest der Speisekarte, aber ich finde den Anspruch an sich schon absurd. Die bürgerlich-bodenständigen Restaurants, die ich in meiner Kindheit mit meiner Familie frequentiert habe, hatten traditionell ihren Schwerpunkt auf Schnitzel, Schweinsbraten, Knödel, Pommes und anderen ungesunden Köstlichkeiten. Die Leute, die diese Art Küche bevorzugen, sind auch generell nicht die Typen, die auf die Idee kommen würden, für sich selbst Schnitzel mit Pommes zu bestellen und für die Kinderlein Gemüsesticks mit fettarmem Dip, damit sich wenigstens die nächste Generation gesund ernährt.
Ergänzend muss ich allerdings noch erwähnen, dass die kleine Gerbera zwar immer begeistert Pommes mit Ketchup oder Spätzle mit Rahmsoße und dazu Limo bestellt hat, aber auch nur maximal einmal im Quartal diese Sorte Restaurant von innen gesehen hat. Privat gab es bei uns nie frittiertes Essen. Ich war zwar ein dickes Kind, aber daran waren garantiert nicht die gelegentlichen Pommes schuld, sondern eher die Hausmannskost meiner Oma. Wenn man jedoch das Bedürfnis hat, mit dem Nachwuchs jede Woche zweimal essen zu gehen und grundsätzlich nur von der Kinderkarte zu bestellen, braucht man sich nicht wundern, wenn alle Beteiligten verfetten. Daran ist aber eindeutig nicht das Restaurant schuld.
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Wir gehen nur selten mit unserem Kind in solchen Restaurants essen, da es einfach zu teuer ist. Da ist es dann auch kein Problem wenn er seine Pommes haben möchte, da er diese ohnehin nur wenige Male im Jahr bekommt. Das Essen gehen ist für ihn auch etwas besonderes also darf er dann auch Sachen essen, die er Zuhause nicht bekommt oder nur sehr selten vorgesetzt bekommt. Entsprechend freut er sich auch darauf und ich würde mir extrem blöd vorkommen, wenn ich ihm an diesen besonderen Tagen den vermiesen würde indem ich ihm einen Salat oder Gemüse bringen lasse.
Jemand der aber wirklich regelmäßig essen geht und vielleicht Zuhause auch noch entsprechende Sachen kocht, der steckt darin halt fest und muss sich auch nicht wundern wenn die Kinder hinterher fett sind. Aber die Schuld dafür sehe ich ebenfalls nicht beim Restaurant, denn diese passen sich nur den Wünschen der Kunden an. Vielmehr sehe ich die Verantwortung bei den Eltern selbst, denn diese sind für das Essen und kochen ihres Kindes verantwortlich. Nehmen sie das nicht ernst und es gibt halt nur Spagetti, Pommes, Currywurst und Schnitzel unter der Woche und am Wochenende auch noch, dann kämen diese auch gar nicht auf die Idee im Restaurant nach etwas anderem zu fragen.
Das tuen meiner Erfahrung nur die Ökoeltern die ihren Kindern alles verbieten was nicht in den 100% gesunden Lebensstil passt. Oder auch Eltern die Zuhause nur solchen Kram vorsetzen und dann unterwegs als besonders gute Eltern sich hinstellen wollen und entsprechendes bestellen.
Was auch gesagt wurde das Kinder Gemüse ablehnen und ekelig finden, mein Sohn hat noch nie ein Gemüse abgelehnt auch wenn er manche Sorten lieber mag als andere ich habe damit keine Probleme. Allerdings habe ich ihm auch von Anfang an verschiedene Sachen vorgesetzt und ihn probieren lassen. Nur weil es mit einem Gemüse nicht geklappt hat, geben Eltern auf und lassen es dann sein, denn den Geschmack eines Kindes kann man schon während dem Stillen beeinflussen und hinterher mit der Breinahrung ebenfalls.
Dann braucht man sich aber auch nicht wundern wenn es später nicht mehr gegessen wird, wenn man bereits vorher aufgegeben hat und es dem Kind nicht vormacht. Wieso sollte das Kind auch Gemüse essen während die Eltern jeden Tag Pizza und Burger essen? Ein gutes Vorbild ist die halbe Miete dazu.
Wenn man sich die Kinderkarte in vielen Restaurants so anschaut, ähneln sich diese doch sehr stark und auch die Gerichte sind fast identisch. Spaghetti, Hähnchen Nuggets oder auch Bratwurst mit Pommes. Aber Kindergerichte mit einer Gemüsebeilage finde ich hier selten. Daher sind wir dazu übergegangen, dass meine Frau und ich dann Gerichte bestellen, die auch unser Kind mag. Und unser Kind bekommt dann nur einen Räuberteller, wo es mal von der Mama und dem Papa probieren kann. Dies reicht völlig aus und Kindergerichte bestellen wir hier einfach nicht mehr, weil diese doch recht ungesund sind.
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