Kindergarten - was war euch wichtig bei der Auswahl?

vom 22.04.2017, 09:39 Uhr

Wir sind gerade auf der Suche nach einem guten Kindergarten. Dabei kann man ja jede Menge verschiedene Konzepte und Denkansätze lesen und auch die entsprechenden Glaubensrichtungen. Die Wahrscheinlichkeit das man dann auch sofort bekommt was man möchte ist gering, das weiß ich auch, aber auf was habt ihr so geachtet? Was ist euer Meinung nach ein gutes Konzept und auf welche Kriterien habt ihr besonderen Wert gelegt?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mir war wichtig einen Platz hier im Ort zu bekommen. Wäre schlimm gewesen, wenn ich meine Kinder jahrelang ins Nachbardorf oder noch weiter weg hätte bringen müssen. So konnte ich sie immer zu Fuß dort hin bringen. Das fördert die Bewegung, schont die Umwelt und unterwegs konnte man gleich noch Verkehrserziehung betreiben.

Ich selber habe dadurch viel Zeit gespart und auch viele Eltern vor Ort kennengelernt, sodass man neue Kontakte gefunden hat. Das Konzept war mir hingegen egal. Habe auch noch nie davon gehört, dass es da Konzepte gibt im Kindergarten.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hatte auch immer angenommen, dass die Distanz die oberste Priorität bei einem Kindergarten ist. Wenn beide Eltern arbeiten und der Kindergarten nicht gerade auf dem Arbeitsweg liegt, dann verschwendet man doch nur Zeit mit dem herumkutschieren. Wenn man zu viel Langeweile als Hausfrau hat, dann kann man sicherlich quer durch die Stadt tingeln zum nächsten Kindergarten, aber für mich wäre das keine Option, egal ob berufstätig oder Hausfrau.

So gibt es bei uns in der Nähe diverse Kindergärten, wobei einer von denen - mein persönlicher Favorit - bilingual ist und dort neben Deutsch auch die Muttersprache meines Partners kommuniziert wird. Das spricht uns auf jeden Fall an. Allerdings sind die Plätze heiß begehrt und es ist schwer, da einen Platz zu bekommen. Wenn es da nicht klappen sollte, würde ich einfach einen "normalen" Kindergarten wählen, vielleicht sogar den Betriebskindergarten meines Arbeitgebers, der sehr gute Öffnungszeiten hat und auch Kinder ab wenigen Monaten aufnimmt.

Es gibt noch mehrere bilinguale Kindergärten bei uns in der Gegend, die auch die Muttersprache meines Partners eben beibringen, allerdings sind diese - bis auf diese eine Ausnahme - alle etwas weiter weg, sodass man mit Bus und Bahn locker eine Stunde unterwegs wäre pro Strecke. Das wäre es mir dann nicht mehr Wert und daher würde ich dann eher verzichten und einen einheimischen Kindergarten bevorzugen. Das Konzept an sich ist mir da total egal, mir ist nur wichtig, dass es eben in der Nähe und gut erreichbar ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Kindergarten ist nicht gleich Kindergarten. Entfernung ist zwar nett, aber was bringt es dir einen Kindergarten vor der Tür zu haben bei dem die Öffnungszeiten nicht passen. Diese sind schon mal sehr unterschiedlich und reichen von nur Vormittags von 9-12 Uhr, über 9-14 Uhr oder auch eben von 7-18 Uhr. Teilweise gibt es sogar Kindergärten über die Nacht mit einem 24h Betrieb. Entsprechend muss man erst einmal schauen was man selbst braucht damit man seiner Arbeit nachkommen kann und damit fallen schon einige heraus.

Dann noch der Preis. Will man mehr, dann zahlt man mehr. Gerade für mehrere Sprachen greift man tief in die Tasche, wie auch für lange Öffnungszeiten. Solche Plätze gibt es hier nur von privaten Einrichtungen und da ist man im U3 Bereich mit 800 Euro im Monat dabei, bei den städtischen gibt es das gar nicht und deren Öffnungszeiten sind auch nur von 9-16 Uhr. Entsprechend muss die Arbeitsstelle passen bzw. Vollzeit arbeiten kann man mit solch einem Platz nicht wenn keiner das Kind ansonsten abnimmt.

Ich habe direkt alles ausgeschlossen was ein offenes Konzept hatte, auch da mein Sohn direkt in die Krippe gegangen ist. 30 Kinder oder gar 300 auf einem Haufen wären für ihn zu viele gewesen und demnach kamen auch nur Kindergärten in Frage, die Gruppen haben mit weniger als 20 Kinder. Der Personalschlüssel musste passen, das 1 Erzieher auf 2 Kinder kommt damit auch etwas draußen unternommen werden kann. Das findet man schon selten im U3 Bereich im Ü5 Bereich war es 1 Erzieher pro 5 Kinder auf das ich Wert gelegt habe.

Neben Öffnungszeiten, Preis und dem Konzept waren die Abholzeiten und die allgemeinen Zeiten nicht uninteressant. Bei manchen zahlt man einen Ganztagesplatz, obwohl man diesen gar nicht benutzen darf. Sprich man zahlt von 7-18 Uhr, aber das Kind darf maximal 8 Stunden am Tag dort bleiben, sprich dann von 10-18 Uhr usw. dass muss dann auch wieder passen mit den Arbeitszeiten her. Abholzeiten gibt es auch fürchterliche, da hat man ein Zeitfenster von 5 Minuten und verpasst man das weil zu viele Eltern auf einmal ihre Kinder abholen, dann darf man 2h warten bis man das Kind wieder holen darf. Gerade die großen mit offenen Konzept haben das auch so. Dafür musst du nicht einmal zu spät kommen und kannst dann warten.

Ohnehin habe ich mir jeden Kindergarten direkt angesehen auf der Informationsveranstaltung der in Frage gekommen ist. Den U3 Bereich habe ich mir schon in der Schwangerschaft angesehen, für den Ü3 Bereich habe ich bereits gesucht als mein Kind 1 Jahr alt war. Die Entscheidung fiel recht einfach, es sind niemals die nächsten hier gewesen von der Entfernung her, nicht die billigsten und nicht die städtischen bei denen die Zeiten einfach nicht passen. Ich fahre durchaus mit der Straßenbahn 30 Minuten zur Kita meines Sohnes, mit dem Auto sind es 10 Minuten und zu Fuß oder mit dem Rad 20 Minuten. Obwohl drei weitere Kindergärten in 2 Minuten zu erreichen wären von der Haustüre aus.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wichtig war mir bei der Auswahl des Kindergartenplatzes, dass er sich im Wohnort meiner Mutter befand. Denn an langen Arbeitstagen bis achtzehn Uhr, holte sie die Kleine stets aus dem Kindergarten ab. Und da sie keinen Pkw hatte und auch keinen Führerschein, kam nur eine Kindereinrichtung in Frage, die für meine Mutter gut zu Fuß erreichbar war. Und dieser Kindergarten war die richtige Wahl. Es wurden viele tolle Beschäftigungen angeboten, an denen auch nicht immer zu viele Kinder teilnahmen.

So konnten sich die Kinder im kleinen Kreis einfach besser konzentrieren und beschäftigen. Weiterhin gab es ganz viele Aktivitäten an der frischen Luft und es wurde zu allerlei Anlässen schön gebastelt. Im späteren Kindergartenalter wurden auch Vorschulaktivitäten angeboten. Auch Sport und Musikangebote gab es. Meine Tochter fühlte sich immer sehr wohl dort und hatte viele Freundschaften.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir hatten bei der Auswahl des Kindergartens den Tag der offenen Türe genutzt und alle Kindergärten (ca. 6 Stück) in unserer Umgebung angeschaut. Wir hatten da auch unsere Tochter dabei und konnten schon einmal vorfühlen ob und welcher Kindergarten ihr gut gefällt. Da sind dann schon 2-3 weggefallen. Im Endeffekt haben wir uns bei 4 Kindergärten beworben.

Am Kindergarten selbst war mir wichtig, dass die Gruppen mindestens zwei Erzieherinnen haben bzw. sogar noch eine dritte Kraft (Kinderpflegerin) und dass der Kiga an sich großräumig ist und nicht so beengt wirkt. Ein schöner Garten mit Wiese und ausreichend Spielgeräten war natürlich auch ganz schön.Die sanitären Anlagen waren mir auch sehr wichtig. Es gab Kindergärten da hat der Toilettenbereich schon unangenehm gemüffelt.

Außerdem gab/gibt es bei uns mehrere Kindergarten die im Gegensatz zu anderen sogar eine eigene Köchin haben. Ansonsten waren mir feste Essenszeiten und klare Regeln (Begrüßung etc.) wichtig. Der Ablauf der Eingewöhnungs- und Ruhephasen war auch ein wichtiger Punkt für mich. Mir war schon wichtig, dass meine Tochter auch im Kindergarten die Möglichkeit hat sich zurückzuziehen und auszuruhen.

Und dann hat mich natürlich auch noch die kindliche Förderung interessiert. Wir fanden ein festes Programm für unsere Tochter besser als ein offenes Konzept in dem die Kinder den kompletten Tag machen und tun können worauf sie gerade Lust haben. Und die Art der Elternzusammenarbeit hat uns beim gewählten Kiga auch sehr gut gefallen. Neben regelmäßigen Elterngesprächen gab es z.B. auch einen dicken Leitz-Ordner in dem die ganze Entwicklung unserer Tochter in Bildern und Texten auf eine liebevolle und informative Weise festgehalten wurde. Den Ordner durften wir am Ende der Kigazeit dann mit nach Hause nehmen.

Der Anfahrtsweg und die Kiga-Öffnungszeiten waren von uns nur sekundär von Bedeutung da die Betreuung in der Regel bei allen Kindergärten der Region ähnlich bzw. sogar gleich geregelt ist und die Wege auch ähnlich lang waren.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wir sind auch gerade dabei, einen Kindergarten für unseren Sohn auszuwählen. Wenn man sich damit befasst, merkt man erst einmal, wie unterschiedlich die ganzen Einrichtungen sind. Uns ist dabei zunächst einmal wichtig, dass der Kindergarten auch eine Halbtagesbetreuung beziehungsweise "verlängerte Öffnungszeiten" anbietet, wie es hier bei uns so schön heißt. Viele Kindergärten hier haben nämlich nur eine Ganztagsbetreuung, was bedeutet, dass man die Kinder dann auch den ganzen Tag dort lassen muss und nicht die Option hat, sie regelmäßig beziehungsweise täglich deutlich früher als die eigentliche Abholzeit ist, abzuholen.

Da ich allein wegen unseres zweiten Kindes, das in den nächsten Monaten kommt, ohnehin noch einmal mindestens drei Jahre zu Hause bleiben werde, möchte ich nicht, dass mein Sohn in eine Ganztagsbetreuung geht. Ansonsten finde ich Natur- beziehungsweise Waldkindergärten schön, in denen die Kinder dann möglichst viel Zeit draußen in der Natur verbringen. Ich finde das etwas sehr Schönes, vor allem da wir in einer Großstadt leben. Da bietet der Kindergarten einen schönen Ausgleich.

Ansonsten ist natürlich eine Wohlfühlatmosphäre unverzichtbar. Mein Sohn sollte sich da wohl fühlen, aber auch wir Eltern müssen den Kindergarten als angenehm empfinden, zumal häufig viel Elterninitiative gefordert wird und man ja doch mehr mit den Erziehern, anderen Kindern und Eltern zu tun hat. Sonst fände ich zumindest einen Garten oder einen großen Hinterhof wichtig, wenn es kein reiner Natur-Kindergarten ist. Auch die Erreichbarkeit ist für uns von Bedeutung. Idealerweise sollte der Kindergarten gut fußläufig oder zumindest mit dem Fahrrad erreichbar sein, so dass man nicht jedes Mal auf Auto oder Bahn angewiesen ist, um das Kind in den Kindergarten zu bringen oder abzuholen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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