Kindergarten als Parkstation für das Kind empfinden?
Ich habe neulich die Aussage mitbekommen, dass ein Kindergarten doch nichts weiter wäre als eine "Parkstation", wohin man das Kind abschieben würde, weil man selbst keine Zeit für das Kind haben möchte. Das kann ich in der Form nicht nachvollziehen, denn Fakt ist, viele Eltern müssen auch arbeiten gehen um den Lebensunterhalt zu finanzieren und um dem Kind etwas bieten zu können. Das kann man nun mal schlecht, wenn das Kind nicht irgendwo fremdbetreut werden kann. Schließlich hat nicht jeder den Luxus, das Kind zur Arbeit mitzunehmen und dort eben zu betreuen.
Würdet ihr soweit gehen und eine Kita bzw. einen Kindergarten als "Parkstation" für ein Kind zu bezeichnen? Ich muss ehrlich sagen, dass mir solche Menschen ziemlich unsympathisch sind, die dann pauschal verurteilen und eine vorgefasste Meinung haben. Ich finde, dass man das immer vom Einzelfall abhängig machen muss. Denn es gibt solche und solche Eltern unabhängig von der Arbeit und von der Kinderbetreuung.
Die meisten Eltern müssen ihr Kind tagsüber in die Kita bringen, weil sie eben arbeiten müssen und nicht immer ein Großelternteil für die Betreuung da ist. Natürlich könnte man da auch unschön ausdrücken, dass man das Kind dort "parkt" bis man Feierabend hat. Letztendlich lernt das Kind jedoch im Kindergarten und hat davon einen Mehrwert. Ich finde, das ist einfach nur ein unglücklicher Ausdruck von gestressten Eltern.
Meine Mutter ist Erzieherin im Kindergarten und kennt aber auch die typischen arbeitslosen Muttis, die ihre Kinder frühst möglich in die Kita schaffen und spät möglichst abholen, sogar am 23. Dezember oder ähnlichen Feiertagen. Da weiß man ganz genau, dass da nur die Absicht des Parkens dahintersteht. Das Kind lernt zwar genauso viel wie das von berufstätigen Müttern aber die Intention der Mutter ist eine ganz andere.
Es gibt schon Eltern, die ihr Kind da parken und es dort nicht den ganzen Tag abgeben müssen. So habe ich es schon erlebt, dass die Eltern beide zu Hause waren, weil sie arbeitslos waren und das auch schon sehr lange und trotzdem ihr Kind am Morgen bei der Öffnung gebracht haben und es vor der Schließung noch schnell geholt haben. Das ist dann schon wie bei einer Parkstadion.
Im Normalfall ist es aber so, dass man einfach einen Ort braucht wo man sein Kind abgeben kann, wenn man selber arbeiten gehen muss. Immerhin ist der Kindergarten ja auch kein schlechter Ort für ein Kind. Dennoch gibt es einfach auch Eltern, die die Betreuungszeit voll ausnutzen und es nicht müssten, was sicherlich zu solchen Aussagen führt.
ninjafan hat geschrieben:Meine Mutter ist Erzieherin im Kindergarten und kennt aber auch die typischen arbeitslosen Muttis, die ihre Kinder frühst möglich in die Kita schaffen und spät möglichst abholen, sogar am 23. Dezember oder ähnlichen Feiertagen. Da weiß man ganz genau, dass da nur die Absicht des Parkens dahintersteht. Das Kind lernt zwar genauso viel wie das von berufstätigen Müttern aber die Intention der Mutter ist eine ganz andere.
Das sind auch pauschale Unterstellungen, dass arbeitslose Mütter das nur aus purer Lust und Laune machen. Dir ist schon bewusst, dass diese dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müssen und das tun sie nicht, wenn die Kinder im Haus sind. Je nach Sachbearbeiter und die Stelle die man sucht, gibt das Arbeitsamt die Zeiten vor die das Kind betreut werden muss. Will man eine Vollzeitstelle haben, dann kann der Sachbearbeiter auch eine Nachweis verlangen über 40 Stunden in der Woche, die das Kind Fremdbetreut wird. Mit Lust und Laune hat das dann wenig zu tun, wenn das Kind von 8-16 Uhr in der Kita ist, denn nur dann kommt man mit 5 Tagen in der Woche auf die 40 Stunden.
Tage vor Weihnachten wie der 23. Dezember sind in der Regel auch ganz normale Werktage, wenn sie nicht auf einen Samstag oder Sonntag fallen und warum sollte das so dramatisch sein wenn das Kind dort ebenfalls in die Kita geht? Da wird auch wieder ein Fass aufgemacht und alle über einen Kamm geschert, wer Arbeitslos ist und einen Kita Platz hat, der wird als faule Rabenmutter abgestempelt der sein Kind nur abschiebt weil er keine Lust hat. Ich habe das selbst im Umfeld, da muss eine Mutter ihre Kinder jede Woche 40 Stunden in der Kita lassen, damit der Sachbearbeiter Ruhe gibt und sie muss das bei jedem Termin nachweisen, dass die Kinder auch da waren! Waren sie krank einen Tag usw. dann muss das direkt mit einem Attest und Krankschreiben auf das Kind passieren, auch da werden die 20 Tage genau vom Sachbearbeiter im Auge behalten, dass sie bloß nicht zu viel hat und zu viel Leistung bezieht.
Hauptsache den Mund aufgerissen und keine Ahnung haben, Ramones ist ebenfalls so. Weißt du und siehst du was alles dahinter steckt? Zu unterstellen und zu behaupten, dass man seine Kinder nur parkt ist eindeutig der falsche Weg anstatt man mal nachfragt warum das so ist oder sich weiter informiert was es heißt Arbeitslos zu sein mit Kinder, ist ein ganz anderes Blatt. Dir wird da mehr Druck gemacht wenn du Kinder in diesem Alter hast, als wenn du alleine bist und Arbeitslos oder die Kinder bereits größer sind und die Schule besuchen von Seiten des Arbeitsamtes her.
Wenn man das als Parkstation bezeichnet, dann gehört Schule, Verein und jede andere Freizeitbeschäftigung ebenfalls mit dazu, die man nicht mit seinem Kind gemeinsam macht. Es ist schon sehr eng gedacht und diese Bezeichnung auch negativ, jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass jemand über die Schule gleiches denkt oder spricht. Da redet man sich dann darauf hinaus, dass ein Kind dort etwas lernt. Tut es das in der Kita etwa nicht? Dann soll man sich mal genauer informieren, Kinder lernen in der Kita unglaublich viel und es ist wichtig, dass diese besucht wird für Strukturen und soziale Kompetenzen die dort erlernt werden.
Parkstation ist so oder so der falsche Begriff dafür, denn auch wenn man sein Kind dort abgibt weil man keine Lust darauf hat, dann lernt es dort immer noch mehr als wenn es nur Zuhause fristen würde und sich mit dem Kind dort gar nicht befasst wird. Da ist es dann sogar noch besser, wenn das Kind von morgens bis abends, von der ersten bis zur letzten Sekunde dort ist anstatt Zuhause bei den Eltern. Schon mal daran gedacht?
Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, aber bei uns gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Kindertagesstätte und Kindergarten. Der Kindergarten ist mit Fachpersonal, welches eine fundierte pädagogische Ausbildung hat, die durchaus mit der eines Volksschullehrers zu vergleichen ist, ausgestattet.
Ein Kindergarten hat die Aufgabe, die Erziehung der Eltern bis zum Schuleintritt zu unterstützen und zu ergänzen.
Bei der Tagesstätte, beziehungsweise dort, wo die Kinder einfach betreut werden, ist nicht immer Fachpersonal gegeben. Es muss auch nicht zwingend Fachpersonal erforderlich sein. Hier liegt das Hauptaugenmerk nicht auf einer Bildungseinrichtung, sondern eine Betreuung die abgedeckt wird, weil die Eltern berufstätig sind.
Als Parkstation ist aber weder der Kindergarten noch die Betreuungseinrichtung meiner Meinung nach gedacht. Im Gegenteil: Es kann für die Kinder eine große Bereicherung sein, gemeinsam mit anderen Kindern den Tag zu verbringen.
Wir haben ebenfalls eine Gruppe, die den ganzen Tag betreut wird und da sind die Kinder sogar manchmal beleidigt, wenn sie die Eltern wieder abholen, weil sie so große Freude haben, mit Gleichaltrigen spielen zu können. Vor allem den Einzelkindern geht es so.
Und ich muss sagen, ich als Einzelkind weiß genau, wie es ist, immer alleine zu sein. Und ich hatte mich früher nach Angeboten gesehnt, wo es ermöglicht worden wäre auch außerhalb der Schule oder des Kindergartens mich mit gleichaltrigen auseinander zu setzen.
Dies fördert die soziale Kompetenz eines Kindes. Das klingt jetzt vielleicht so, als wäre ich dafür, das Kind so früh und so lang wie möglich in eine außerhäusliche Betreuung abzuschieben, das bin ich natürlich nicht. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten sich die Eltern natürlich selber Zeit für ihr Kind nehmen. Wenn es aber nicht geht, ist dies doch eine tolle Möglichkeit.
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