Kinder wegen Nahrungsmittelunverträglichkeit ausschließen?

Ich war neuerdings mit meinem Kind in einem Indoorspielplatz. Dort kann man eben gegen einen Eintritt die Kinder so lange der Spielplatz geöffnet hat, spielen lassen und auch essen und trinken. Dadurch dass es verboten ist, bis auf Babynahrung eigene Speisen und Getränke mitzubringen, wird dies natürlich auch genutzt.

Neben mir saß eine Frau, die zwei Mädchen und zwei Jungs dabei hatte. Die Mädchen warteten am Tisch, während die Mutter Eis holen ging. Sie kam wieder mit zwei Eiscremes und den Worten zur jüngsten: "Tut mir leid, aber hier haben sie leider nichts ohne Gluten, du kannst dann zu Hause ein Eis essen."

Daraufhin aß die Frau mit dem einen Mädchen das Eis und das andere musste zusehen. Man sah ihm an, dass es nicht leicht viel. Traurig sah sie den beiden zu, wie sie das Eis aßen. Danach kamen die zwei Jungs, die ebenfalls ein Eis bekamen und das Mädchen musste wieder zusehen.

Ich finde so ein Verhalten unmöglich. Da hätte ich einfach gesagt, hört zu, es gibt jetzt heute kein Eis für alle, weil es gibt kein glutenfreies Eis und nichts vergleichbares ohne Gluten. Deshalb essen wir dann alle zu Hause ein Eis.

Was meint ihr? Wie hättet ihr in so einer Situation reagiert? Findet ihr es passend, dass die Mutter oder eben die Begleitperson für alle ein Eis kauft und das andere Kind zusehen muss?

Als ich erst deine Überschrift gelesen habe, habe ich gedacht, der Thread würde in eine komplett andere Richtung gehen. Ich habe erst gedacht, dass du das so meinst, dass man gar keine eigenen Kinder haben möchte und der Kinderwunsch ausgeschlossen ist, wenn man selbst unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidet. Aber gut, so kann man sich irren.

Ich finde die Situation, die du schilderst schon ziemlich erschreckend. Ich finde das von der Mutter total asozial und gemein. Ich hätte das so gemacht wie du vorgeschlagen hast, ich hätte den Kindern eben vermittelt, dass es besser wäre zu Hause das Eis zu essen, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt. Es ist echt blöd, da quasi als 5. Rad am Wagen daneben zu sitzen und nicht wirklich mitmachen zu können. Kinder werden schon in der Schule genug ausgegrenzt und haben Probleme damit, nicht immer dazu zu gehören, da sollte man das Gefühl wenigstens innerhalb der Familie vermeiden.

So und genau dieses Verbot ist der Punkt mit einer Unverträglichkeit, bei dem ich mich ständig hinwegsetze. Denn mein Sohn kann auch nicht alles Essen und Trinken was in diesen Spielplätzen angeboten wird. Damit er dennoch auf nichts verzichten muss, bringe ich seine Sachen mit. Bei der Taschenkontrolle am Eingang erkläre ich es auch immer warum die Sachen mit müssen und bekomme entsprechend auch Zustimmung. Man kennt mich inzwischen auf den meisten Spielplätzen hier und fragt schon gar nicht mehr nach.

Irgendwann kommt einfach der Punkt an dem man auch einmal die Initiative Ergreifen muss und es ansprechen und Thematisieren. Natürlich kann ein Restaurant in solch einem Spielplatz nicht auf jeden seine Wünsche und Belange Rücksicht nehmen und solche Dinge anbieten, aber dann kann man es ansprechen und eine Sonderausnahme sich einholen das eben solche Lebensmittel für das Kind mitgebracht werden dürfen. Ich habe mich frühzeitig darum gekümmert, erst eine Mail an die Spielplätze geschrieben und an der Kasse nochmals darauf hingewiesen. Es war nie ein Problem und man reagierte mir entsprechendem Verständnis auf meine Situation.

Das man somit kein Eis mitnehmen kann sollte klar sein, aber eine Alternative wie Kekse würde sich schon mitnehmen lassen. Dann könnte das Kind Kekse essen solange die anderen das Eis bekommen und Zuhause eventuell nochmal ein kleines Eis. So fühlt sich niemand ausgeschlossen und auch das andere Kind muss nicht auf das Eis verzichten, weil das andere keines Essen kann bzw. nichts süßes hat. Hätte ich so etwas nicht dabei, dann würde ich auch gar kein Eis kaufen sondern es erst Zuhause verteilen damit kein Kind zusehen muss.