Kinder von klein auf nur an No Name Produkte gewöhnen?

vom 30.08.2016, 12:41 Uhr

Die meisten Menschen kennen Markenprodukte und erkennen diese sogar im anonymisierten Zustand wieder. Es gibt zum Beispiel Tests wo man Schokolade in eine andere Form geschmolzen hat und dennoch haben fast alle Testpersonen die Schokolade Milka wieder erkannt.

Bekannte von mir finden sowas gar nicht gut und füttern ihre Kinder daher von klein auf nur mit No Name Produkten. Auch Bekannte und Freunde sind angehalten keine Markenprodukte zu verschenken und mitzubringen. Diese würden suchtfördernde Mittel wie Vanillinzucker enthalten und würden die Kinder darauf konditionieren immer dieses Produkt zu kaufen.

Verbietet ihr euren Kindern auch Markenprodukte? Denkt ihr, dass ein Kind das so aufgewachsen ist, auch im späteren Leben nur No Name Ware kaufen wird und sich gar nicht von den Markenprodukten verlocken lässt, die vielleicht intensiver und manchmal besser schmecken?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Diese würden suchtfördernde Mittel wie Vanillinzucker enthalten und würden die Kinder darauf konditionieren immer dieses Produkt zu kaufen.

Wie lächerlich ist das denn bitte, auch die No Name Produkte enthalten den Zucker und teilweise sind es sogar die identischen Sachen vom gleichen Hersteller nur in einer anderen Verpackung. Allgemein der Zucker ist ein Problem welcher den Körper abhängig macht und immer mehr von diesem "Stoff" fordert. Dabei ist es aber egal ob Markenprodukt oder No Name bei den Süßigkeiten, sondern man sollte einfach den Kindern generell beibringen wenig Süßigkeiten zu essen, damit ist man eher auf der sicheren Seite als über dieses Pseudo Gesundheitsgetue.

Ich verbiete meinem Kind weder Markenprodukte noch die No Name Produkte. Er hat einfach gelernt sparsam mit Süßigkeiten umzugehen und möchte entsprechend davon auch nicht viele und fordert auch nicht täglich eine Tafel Schokolade. Von daher darf er sich selbst aussuchen was ihm besser schmeckt, ob er nun den Markenschokoriegel einpackt oder den von der No Name Marke ist mir dabei egal. Denn in Summe hält hier eine Kekspackung die er sich ausgesucht hat 2-3 Monate, daran sieht man einfach wie sparsam er selbst mit Süßigkeiten und Zucker ist.

Ich finde auch nicht, dass die Markenprodukte immer intensiver oder gar besser schmecken. Ich mag z.B. gar kein Originales Nutella, davon bekomme ich direkt Brechreize wenn ich es nur sehe oder rieche. Dort kaufe ich eigentlich nur ein No Name Produkt für mich selbst und meinem Sohn ist es egal, er isst das eine wie auch das andere.

Wirkliche Präferenzen hat er dabei nicht, genauso wenig wie bei Cornflakes, Wurst, Käse oder Gebäck. In jedem Bereich gibt es Sachen, bei dem ich das No Name besser finde als die Marke und umgekehrt. Aber das ist auch mein persönlicher Geschmack, was spricht denn dagegen wenn mein Kind ein anderes empfinden und einen anderen Geschmack entwickelt? Das finde ich nicht wirklich schlimm ganz im Gegenteil kann er sich auf diese Weise doch selbstständig aussuchen was er möchte und lieber mag, ganz ohne vorher Befangen zu sein und entsprechend nur auf diesen Weg gedrillt zu werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Das ist ja unglaublich sinnvoll. Hauptsache es ist anders verpackt, dann ist es gesund und ethisch einwandfrei, auch wenn es vom gleichen Hersteller kommt. Nach der Logik dürfte es in meinem Haushalt nur Markenprodukte geben, denn mein Mann und ich waren Kind, als es noch keine Handelsmarken gegeben hat.

Damals gab es Milka, Sarotti oder Ritter Sportschokolade. Ja, die hieß damals so. Tempo und Softis kamen allein an alle Nasen, Kleenex war die Küchenrolle, es gab Maggi und Gewürze von Fuchs. Gemüse kam von Bonduelle, Seidel und Hengstenberg oder Kühne. Salz hatte jeder von Bad Reichenhall. Bei Kindern nutzte man Bübchen oder Penaten, danach gab es bebe Zartcreme. Jeder hatte Niveau Creme und das Seifenstück war von Lux oder CD.

Hier findet sich aber komischerweise alles querbeet. Was gut ist, das wird gekauft. Dass manche Senioren lieber bei der Marke bleiben, das hat einen guten Grund. Handelsmarken sind erst seit etwa 25 Jahren brauchbar. Davor war die Qualität unter aller Würde. Die Älteren erinnern sich sicher noch an die Rover Cola in der Glasflasche mit dem Etikett aus Schaum. Da schmeckte die Phosphorsäure deutlich raus, dazu kam ein Hauch Geschmack nach Weihnachten und die Zähne waren für Stunden stumpf und rau. :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Die Inhaltsstoffe sind die selben und oft sind es auch die selben Firmen, die es produzieren. Ich finde, dass man einfach schauen muss was einem besser schmeckt. Bisher bekommt der Kleine eigentlich nur gute Dinge zu essen, gesunde Sachen und da setzen wir zumindest bisher schon auf Markenprodukte, beziehungsweise regionales Obst und Gemüse.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde die Einstellung der Eltern schon problematisch. Wenn sie es sich nicht leisten können, immer auf Markenprodukte zurückzugreifen, dann ist dies auch okay. Aber irgendwann wird das Kind mit Markenprodukten konfrontiert werden und vielleicht bemerken, dass diese ganz anders und vielleicht sogar besser schmecken und dann war die ganze Mühe umsonst.

Ich habe die ersten Jahre meines Lebens bei meinen Großeltern verbracht. Dort gab es viel No-Name, aber es gab auch einige Markenprodukte. Geschadet hat es mir nicht und es wurde nicht grundsätzlich auf No-Name bestanden. Dieses Draufbestehen sehe ich in dem geschilderten Fall als schwierig an.

Dem Kind ist es zunächst egal. Wenn es nichts anderes kennt, dann wird es zunächst auch nichts bemängeln. Aber irgendwann erreichen auch andere Produkte das Kind und dann kann sich dessen Meinung durchaus ändern. Daher bringt es meiner Meinung nach nicht viel, wenn man dem Kind erzwungene Scheuklappen auferlegt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Was meinst du überhaupt mit Produkten ohne Namen? Wenn ich bei Aldi Schokolade kaufe steht da auch ein Name bzw. eine Marke drauf und vielleicht kommt sie sogar vom gleichen Hersteller wie das Produkt "mit Namen".

Mag sein, dass man Nutella nicht so toll finde wenn man immer Aldi Schokocreme serviert bekommen hat, aber dann ist man eben auf Aldi Schokocreme "konditioniert", Dank der "suchtfördernden Mittel", die sich in der Aldi Schokocreme befinden. Wo ist der Unterschied?

Davon abgesehen - in meiner Kindheit war Milka Schokolade sehr weit verbreitet, ich habe das Zeug in allen Sorten und Formen gegessen. Trotzdem bin ich nicht süchtig geworden. Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich andere Marken bevorzuge und dazu gehört auch eine Handelsmarke.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


An einen inhaltlich und gesundheitlich relevanten Unterschied zwischen Markenprodukten und No-Name-Artikeln glaube ich persönlich nicht. Zum einen ist schon lange bekannt, dass namhafte Hersteller sich durch den Verkauf identischer Ware in anderer Umverpackung und unter einem abweichenden Namen in Discountern etwas dazuverdienen, und zum anderen würde ich - wenn überhaupt - eher darauf tippen, dass die günstigen Alternativen mehr billige und potentiell "suchterregende" Zusätze enthalten.

Mal ganz davon abgesehen finde ich es aber generell falsch, seinen Kindern irgendwelche radikalen Einstellungen einzutrichtern. Weder fände ich es gut, wenn man sie nur an Luxusmarken und bekannte Namen gewöhnt, noch wäre es in meinen Augen richtig, alle Produkte von Rang und Namen zu verteufeln und nur noch Discounterware in den heimischen Regalen zu bunkern.

Mir wäre es wichtig, meinen eigenen Nachwuchs zu Toleranz und Akzeptanz sowie Offenheit gegenüber neuen Einflüssen zu erziehen und sie zudem im höheren Alter zum kritischen Hinterfragen gesellschaftlicher Standards zu ermutigen. Wenn ich dafür einmal querbeet sämtliche Nuss-Nougat-Cremes von Nutella über Nutoka bis zu NussPli und Nudossi einkaufen und durchtesten muss, um dem Kind die Chance zu geben, sich seine eigene Meinung zu bilden, dann soll mir das recht sein.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Dass nur Markenprodukte süchtig machende Zutaten beinhalten, ist natürlich Quatsch. Auch normaler Zucker macht süchtig und dieser ist ja in so gut wie allen Schokoriegeln enthalten, egal ob von einer Marke oder nicht. Und so sieht es mit vielen anderen Zutaten aus. Von daher würde ich den Kauf von Markenprodukten sicherlich nicht von so etwas abhängig machen.

Ich würde mir da aber generell nicht so viele Gedanken darüber machen, sondern einfach das kaufen was schmeckt, was im Angebot ist und was gebraucht wird. Wenn man die Cola einer bestimmten Marke am liebsten mag und einem die Butter nur von einer Marke schmeckt, dann sollte man das eben so kaufen. Und wenn man bei Chips keinen Unterschied schmeckt, kann man auch die günstigen nehmen.

Irgendwann entwickeln Kinder ja ohnehin ihren eigenen Geschmack und ihre eigen Vorlieben und mögen nicht mehr zwangsläufig nur das, was die Eltern mögen, sondern auch andere Sachen. Und bei Freunden, im Kindergarten oder in der Schule werden Kinder doch ohnehin mit verschiedenen Lebensmitteln von unterschiedlichen Marken in Berührung kommen. Das kann und sollte man gar nicht unterbinden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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