Kinder und Erwachsene mit fetalem Alkoholsyndrom erkennen
Es ist leider ein Thema, dass oft unter den Tisch gekehrt und verharmlost wird. Kinder von Alkoholkranken Menschen, die schon als Embryo oder Fötus große Schädigungen durch den mütterlichen Alkoholkonsum erlitten haben und dann unter dem fetalen Alkoholsyndrom leiden.
Die Symptome, die ein betroffenes Kind hat, sind unübersehbar. Es beginnt schon im Gesicht des Kindes. Man kann im Gesicht nur kaum oder gar keine Oberlippenrinne, medizinisch auch Philtrum genannt, erkennen. Das Kind hat eine Stupsnase und eine flache Nasenwurzel. Auch eine dünne Oberlippe und ein mangelhaft ausgebildetes Kinn sind Anzeichen.Das Kind hat außerdem Falten bei innerhalb bei den Augenlidern und kurze Lidspalten.
Es können sich auch schwere Behinderungen, wie zum Beispiel eine Mikroenzephalitis (kleiner Kopf und mangelnd ausgebildetes Gehirn) beim Kind zeigen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat.
Nun ist meine Frage an euch: Kennt ihr auch so ein Kind oder seid ihr sogar selber davon betroffen? Wenn ja, was für eine Einstellung habt ihr dazu? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Ist es für ein Kind mit diesem Syndrom schwerer, sich in der Schule zurecht zu finden?
Ich kenne kein Kind, das mit fetalem Alkoholsyndrom auf die Welt gekommen ist. Auch bei Erwachsenen ist dies erstens keine Diagnose, mit der man von sich aus hausieren geht, und zweitens wäre ich sehr vorsichtig, jemanden auf Grund von vermeintlich eindeutigen physischen Merkmalen einfach so mal aus der Ferne zu diagnostizieren, obwohl ich nicht mal Arzt bin.
Wie ich damit umgehen würde, weiß ich auch nicht so genau, da ich keine Erfahrungen aus erster Hand habe, und nicht alle Betroffenen die gleichen Symptome und Beschwerden haben. Jeder Mensch ist anders, und es ist beispielsweise ja auch nicht nicht jede Person mit Down-Syndrom ein herzensguter, immer strahlender Sonnenschein.
Deshalb würde ich auch Leute, die von anderen Behinderungen betroffen sind, erst mal als Menschen ansehen und in zweiter Linie als "behindert". Ob es sich um einen Gendefekt, um Unfallfolgen oder um die Konsequenzen von Alkohol während der Schwangerschaft handelt, ist in meinen Augen im Endeffekt unwichtig.
Ich möchte niemanden abstempeln oder beschuldigen. Allerdings habe ich gelesen, dass es für vier von fünf Frauen normal ist, in der Schwangerschaft trotzdem Alkohol zu trinken und nur eine von fünf Frauen wirklich auf jeglichen Alkoholkonsum verzichtet. Das finde ich sehr schockierend und ich finde, es sollte bei diesem wichtigen Thema einfach mehr Aufklärungsarbeit betrieben werden.
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