Kinder und die Beerdigung von Suizidenten

Meine Kollegin ist vor vielen Jahren aus ihrem weit entfernten Heimatort hier her gezogen. Sie hat hier ihre große Liebe gefunden und auch geheiratet. Zusammen mit ihrem Mann hat sie zwei Kinder, die in eine weiterführende Schule gehen.

Seit ihrer Kindheit hat meine Kollegin eine beste Freundin. Auch über die große Entfernung hinweg, hatten die beiden Frauen immer noch Kontakt. Auch wenn man sich selten gesehen hat, waren Telefonate wohl immer wieder mit dem innigen Gefühlen behaftet. Gelegentlich kam es auch zu Besuchen. Auch die Kinder meiner Kollegin und ihr Mann haben ein gutes Verhältnis zur besten Freundin meiner Kollegin.

Nun hat sich die besten Freundin meiner Kollegin am Wochenende das Leben genommen. Die Kinder wissen noch nichts davon. Ihr Mann ist bis Ende des Monats auf Geschäftsreise, die er auch nicht abbrechen kann. Die Beerdigung der Freundin ist am Freitag.

Meine Kollegin würde gerne zur Beerdigung fahren. Das wäre ihr auch wichtig. Allerdings weiß sie gerade nicht, was sie mit ihren Kindern machen soll. Sie weiß nicht, wie sie den beiden erklären soll, dass ihre beste Freundin tot ist und sich selbst das Leben genommen hat. Außerdem hat sie auch ein Problem mit der Betreuung der Kinder. Sie überlegt, ob sie sie mit zur Beerdigung nehmen soll.

Würdet ihr Kinder mit zur Beerdigung eines Menschen nehmen, den sie zwar gut kennen, der sich aber selbst das Leben genommen hat? Wie erklärt man Kinder, dass sich jemand, den sie gut kannten, das Leben genommen hat?

Erstmal möchte ich euch mein Beileid aussprechen. Ich würde den Kindern einfach erklären, dass es Menschen gibt, die eine Krankheit haben und dann nicht mehr da sein wollen und so etwas machen. Man sollte es ihnen schon irgendwie erklären, mitnehmen würde ich sie dennoch nicht, da ich denke, dass das doch ziemlich verstörend sein kann. Kann sie die Kinder nicht irgendwem geben? Du könntest doch vielleicht den einen Tag auf die beiden Kinder aufpassen oder man fragt so mal herum.

Ich würde es gar nicht so sehr davon abhängig machen wie eine Person gestorben ist, sondern wie die Kinder so drauf sind, was sie verstehen und was sie als Erklärung aushalten können. Meiner Meinung nach sollte das Kind selber entscheiden ob es mit will, wenn man ihm vorher grob erklärt hat, was passieren wird und dass das eben kein tolles Ereignis ist, sondern viel geweint wird und so weiter. Einfach verschweigen kann man es aber nicht, zumal die Kinder ja auch mitbekommen, wenn die Mama traurig ist und man da schon irgendetwas sagen sollte.

Muss man den Kindern denn sagen, dass die Frau sich das Leben selbst genommen hat? Je nachdem, wie reif die Kinder sind, könnte man ihnen das sicher erklären, aber ich halte das nicht mal für notwendig. Man kann den Kindern schob erklären, dass die Frau krank war. Aber ich würde nicht von Selbstmord anfangen, wenn die Kinder nicht selbst davon anfangen. Schließlich war die Frau ja krank und das wäre nicht mal gelogen. Aber warum diese Krankheit dann zum Tod geführt hat und dass die Frau es selbst entschieden hat, muss meines Erachtens kein Kind unbedingt wissen. Zumal sie ja, wie du selbst schreibst, nicht den großen Kontakt hatten und die Kinder sie ja nicht tagtäglich gesehen haben.