Kinder nach Buchautoren benennen?
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Klassenkameradin aus der Realschule. Sie war ein richtiger Fan der Twilight-Saga und war der festen Überzeugung, dass sie ihr Kind nach der Buchautorin Stephenie Meyer benennen möchte. Da "Meyer" ein Nachname ist, wollte sie ihr Kind mit Zweitnamen "Maya" nennen, da der Name sehr ähnlich klingt.
Ob sie das tatsächlich gemacht hat, kann ich nicht beurteilen, da ich den Kontakt zu ihr verloren habe. Einige Jungs aus der Klasse haben das mitbekommen und sich über sie lustig gemacht. Würdet ihr euer Kind nach einer Buchautorin benennen?
Dass sie sogar den Nachnamen mit reinbringen wollte, finde ich übertrieben. Wobei man annehmen darf, dass der Namen Stephenie Meyer in ein paar Jahren nicht mehr vielen Leuten ein Begriff ist.
Grundsätzlich finde ich es aber voll in Ordnung, seinem Kind einen Namen zu geben, dessen ursprünglicher Träger eine Bedeutung für einen hat. Ich nehme mal an, dass sie später, als sie im Alter für Kinder war, kein so wahnsinnig großer Twilight-Fan mehr war, dass sie ihr Kind tatsächlich so genannt hat. Aber es gibt ja auch Bücher und Autoren, die ein ins Erwachsenenleben hinein oder sogar das ganze Leben über begleiten.
Ich hatte mit Anfang 20 die Idee, einem Sohn als Zweitnamen den Namen "Janosch" zu geben. Vielleicht "Paul Janosch" oder so. Weil ich seine Bücher immer sehr mochte, sie in meiner Kindheit immer sehr präsent waren und naja, das muss doch der netteste Mann der Welt sein, wenn er so schöne Kinderbücher schreibt. Den kann man seinem Kind ruhig als Vorbild präsentieren.
Aber einfach nur Fan zu sein, würde mir nicht reichen. Das ist so kurzweilig. Twilight ist ja nun auch reine Unterhaltungsliteratur. Aber ein Autor kann einem schon richtig ans Herz wachsen, wenn man seine Bücher mag und sie einen zum Nachdenken bringen. Dann finde ich es vollkommen in Ordnung. Es müssen nicht immer die Namen der Großeltern sein. Auch Menschen, die man gar nicht persönlich kennt, können eine wichtige Rolle spielen.
Das kann man schon so machen, wenn man das möchte. Ich selber würde es nicht machen, weil ich auch keinen Autor habe, den ich unbedingt so gut finde, dass mein Kind so heißen muss. Bei einigen Namen dürfte das aber auch durchaus in Ordnung sein, nur wenn man dann wirklich auch noch den Nachnamen einfügen will, muss man sich dann schon nochmal Gedanken machen ob das wirklich so sinnvoll ist.
Jeder muss aber irgendeinen Namen für sein Kind finden und warum dann nichts nehmen, was man gut findet und einen begeistert? Generell kann ich es schon nachvollziehen, aber den Nachnamen sollte man dann nicht noch mit einbauen. Der Autor wird ja auch nur einen normalen Vornamen haben und diesen kann man verwenden.
Wenn es um einen Autor geht, den man sehr bewundert und von dem man auch viele Bücher gelesen hat, dann kann ich das schon verstehen. Aber im Fall deiner Klassenkameradin würde ich mal vermuten, dass sie sich das doch noch anders überlegt hat. Immerhin hat der Hype um Twilight ja auch nicht so wahnsinnig lange angedauert. Allerdings würde ich immer den Vornamen wählen und nicht vom Nachnamen ausgehen, wenn sich das irgendwie machen lässt.
Wenn ich auch nur einen Bruchteil aller Pläne umgesetzt hätte, die ich als Teenager-Mädelchen toll gefunden hätte, wäre eine Tochter, die mit zweitem Vornamen Maya heißt, wohl noch mein kleinstes Problem. Oder ich hätte irgendwie ganz toll Karriere gemacht, je nach dem. Jedenfalls sind mir schon Kinder namens Legolas und Galadriel begegnet (glücklicherweise keine Geschwister), sodass ich es beim besten Willen nicht für absurd oder verwerflich halten kann, wenn jemand seine Kinder nach irgendwelchen real existierenden Vorbildern aus Kunst und Kultur benennt.
Viele Vornamen sind schließlich über die Literatur bekannt geworden und haben sich als Modenamen verbreitet, und ich rede hier wohlgemerkt von erfundenen Namen für fiktive Gestalten. Ronja zum Beispiel hat es vor der bekannten Räubertochter nicht gegeben, und Shakespeare verdanken wir Namen wie Jessica oder Olivia. Angeblich zumindest, ich habe nicht im Originaltext nachgelesen.
Und da die meisten Schriftsteller mehr oder weniger bürgerliche Namen haben (schließlich wurde ihnen auch nicht an der Wiege gesungen, sich mit irgendwelchem Vampir-Schmonz eine goldene Nase zu verdienen), würde es doch sowieso niemandem auffallen, dass irgendein Mädelchen nach Astrid Lindgren benannt ist oder ein Bub von mir aus Alexander heißt, weil Mama und Papa die "Drei Musketiere" so gern gelesen haben.
Gerbera hat eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen und viele der Namen die vergeben werden, stammen aus Büchern. Sei es nun die Figur die darin vorkommt oder auch der Autor der so heißt. Ronja wurde bereits angeführt, ein reiner Name aus einem Buch der vorher nicht aufgetaucht ist und dennoch viele male auch jetzt noch von Eltern gewählt wird. Nicht nur weil er schön ist für manche, auch weil manche noch einen Bezug dazu haben.
Auf diese Basis kann man fast jeden Namen bringen wenn man es denn möchte. Denn jeder Name ist irgendwo in einem Schriftstück oder einem Buch mal aufgetaucht der heute vergeben ist, da ist dann auch nur die Frage war es erst der Name der vorhanden war, oder erst der Autor der diesen bekannt gemacht hat mit seiner Geschichte die veröffentlicht worden ist.
Es gibt nun wirklich schlimmeres als eine Stephanie Maya mit dem Vornamen was mir schon untergekommen ist. Legolas kenne ich ebenfalls, der Galadriel ist auch schon vor mir herum gehüpft mit seinen Brüdern Raphael und Gabriel. Und "Elia June" toppt das doch nochmals bei weitem, wo das aufgegriffen wurde keine Ahnung aber eine Mutter war davon nun so besessen, dass sie ihre Tochter so genannt hat. In Kombination mit ihrem Nachnamen hört sich das eher an, wie eine Dame aus dem Horizontalem Gewerbe und das schon vom Kindesalter an.
Die Autorin heißt Stephenie und nicht Stephanie, so dass ich den Namen schon ein wenig außergewöhnlicher finde. Er wohl auch englisch ausgesprochen, also nur mit einem "St" und nicht mit einem "Scht". Ich weiß nicht, ob das so eine große Rolle spielt, aber ich wollte nur noch einmal darauf aufmerksam machen, weil man sich da schnell verlesen kann.
soulofsorrow hat geschrieben:Die Autorin heißt Stephenie und nicht Stephanie, so dass ich den Namen schon ein wenig außergewöhnlicher finde. Er wohl auch englisch ausgesprochen, also nur mit einem "St" und nicht mit einem "Scht". Ich weiß nicht, ob das so eine große Rolle spielt, aber ich wollte nur noch einmal darauf aufmerksam machen, weil man sich da schnell verlesen kann.
Offenbar fällt das nicht ins Gewicht, denn nicht nur ich habe das E zum A gemacht sondern auch schon andere. Von daher würde das alleine vom Lesen her kaum auffallen aber es gibt genug andere Namen die "ungewöhnlicher" geschrieben werden. So findest du Jaqueline auch als "Schakline" und "Louis" wird auch zum "Luis". Fällt dann kaum ins Gewicht und wird damit nicht "ungewöhnlicher" nur durch einen Buchstaben der dann anders ist und die Aussprache die ein wenig anders ist. Ansonsten müsste ich jeden "Joel" auch anders aussprechen als "Joël", wird auch alles in einen Topf geworfen und gleich ausgesprochen.
Für mich wäre das momentan keine Option, wobei ich es nicht schlimm finde, sich Inspirationen zu holen, egal ob es sich nun um Autoren, Schauspieler, Filmfiguren oder was auch immer handelt. Es ist doch egal, ob man einen Namen schön findet, weil man ihm im Alltag oft begegnet ist oder eben in Büchern oder Filmen. Dabei finde ich es sogar noch besser, wenn man auch einen richtigen Bezug zu bestimmten Namen hat und diese nicht nur so schön findet.
Wenn ich mal ein Kind haben sollte, will ich es auch nach einer Filmfigur benennen. Das ist schon seit etwa zehn Jahren mein Lieblingsfilm und genauso lange habe ich auch diesen Entschluss. Der Name gefällt mir noch immer sehr und den Film liebe ich noch immer. Noch dazu handelt es sich um einen Namen, den man im Alltag findet, den aber nicht gefühlt jede Zweite hat.
Muss im Endeffekt jeder selbst wissen und ich hoffe, dass Eltern den Namen ihrer (zukünftigen) Kinder so aussuchen, dass das Kind hinterher nicht Jahrzehnte lang gemobbt wird. Gerade Namen wie "Legolas" bieten doch geradezu eine Steilvorlage für Mobbing und dergleichen. Ich hoffe, dass Eltern bei der Namensfindung immer daran denken und darauf basierend eben einen passenden Namen aussuchen. Wenn es der Name eines Autors ist, spielt das doch im Endeffekt keine Rolle, solange der Name wohlüberlegt ist und keiner Schnapsidee oder einem Modetrend entsprungen ist.
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