Kinder kriegen um jeden Preis - Belastung für die Beziehung

Bekannte von mir wollten unbedingt ein Kind haben. Sie sind seit 8 Jahren zusammen und seit 5 Jahren versuchen sie wirklich alles damit die Frau schwanger wird. "Liebe nach Zeit" ist ein Beziehungskiller, haben die beiden schon festgestellt. Denn die Lust und die Romantik bleiben auf der Strecke. Während dieser Zeit haben sie sich oft gestritten und waren nicht glücklich.

Sie haben dann wieder zueinander gefunden und haben mit der Hormontherapie angefangen, damit man ihr die Samenzellen des Mannes einpflanzen konnte. Auch das hat nicht geholfen und so wurden ihr Eizellen entnommen und die Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet und dann eingesetzt. Diese ganzen Hormonkuren haben auch einen Riss in die Beziehung gebraucht, weil die Frau oft sehr launisch war.

Nun sind sie an einem Punkt angekommen, wo der Kinderwunsch ganz hinten steht und sie versuchen jetzt ihre Beziehung, ihre Ehe zu retten, die durch den extremen Kinderwunsch sehr gelitten hat. Kinder kriegen um jeden Preis wollen sie nun nicht mehr und ihnen ist die Beziehung nun wichtiger.

In einer Selbsthilfegruppe für kinderlose Paare, die sich Kinder wünschen haben sie Leute kennengelernt, wo die Ehe kaputt gegangen ist durch den extremen Kinderwunsch, der nicht klappten wollte. Ist es eigentlich wirklich so oft der Fall, dass die Beziehung kaputt geht, wenn man um jeden Preis ein Kind will? Kennt ihr auch solche Beziehungen?

Eine relativ ähnliche Erfahrung habe ich in meinem Freundeskreis machen müssen. Beide wollten unbedingt Kinder, aber schienen auf natürlichem Wege einfach keine bekommen zu können. Sie haben es immer wieder versucht und wirklich schon salopp gesagt die Uhr danach gestellt, wann der beste Zeitpunkt sei, um den Liebesakt vollführen zu können. Leider ohne Erfolg.

Viele Versuche sind ins Land gezogen und passiert ist leider gar nichts. Letzten Endes ging der Wunsch so weit, dass der Stress im Alltag kaum noch im verborgenen blieb. Sie haben sich gegenseitig den Buhmann zugeschoben, wer dafür verantwortlich ist, dass beim Sex kein Kind entsteht. Dies hat natürlich auch ein Paar Risse in die Beziehung gebracht.

Letzten Endes ist das passiert, wovor wir alle gewarnt haben. Der Kinderwunsch der Frau war so enorm, dass sie fremd gegangen ist. Sie hat geglaubt, dass sie dem Herren dann sagen kann, dass es doch geklappt hat. Kurioser Weise wurde sie durch den mehrmaligen Sex mit dem anderen Kerl auch schwanger, was sie natürlich darauf schließen ließ, dass die Samen ihres Partners nicht gut genug waren.

Das Ende vom Lied war, dass er natürlich nicht glauben wollte, dass sie jetzt schwanger ist. Denn sexuell lief es wohl derart schlecht, dass er nicht einmal mehr zum Orgasmus gekommen ist. Mit dem sogenannten Lusttropfen war hier also nichts mehr als Wunder zu erklären. Heute hat sie ihr gewünschtes Kind, ist überfordert und unglücklich, dass ihr Ex-Freund nicht der Mann ist, mit dem sie zusammen sein wollte. Sie hat alles zerstört.

Ich denke sehr wohl, dass Kinder ein Beziehungskiller sein können. Dies bereits ohne, dass sie überhaupt auf der Welt sind. Das fängt dabei an, dass einige unbedingt Kinder wollen und andere Partner nicht. Dann ist der ständige Punkt, wann der richtige Zeitpunkt ist, wann das Kind gezeugt werden soll ebenfalls ein Problem darstellt. Die Ausübung ist ebenso ein Hindernis für viele. Also sehr wohl glaube ich, dass Kinder auf irgendeine Weise dafür sorgen können, dass eine Beziehung in die Brüche geht.

Die Ehe meines Schwagers ist daran zerbrochen. Die wollte unbedingt ein Kind und sie haben es drei Jahre lang versucht. Die Frau hat meinem Schwager sehr zugesetzt und ihn teilweise angerufen, wenn sie einen positiven Ovolationstest in der Hand hatte. Er musste dann alles stehen und liegen lassen und nach Hause kommen, damit sie miteinander schlafen können. Er hat sich teilweise bei Freunden versteckt und behauptet sein Akku vom Handy wäre leider leer gewesen oder er hätte es irgendwo vergessen.

Er hat sich so dermaßen unter Druck gesetzt gefühlt, dass er es nicht mehr geschafft hat. Als ich dann auch noch mit dem zweiten Kind schwanger geworden bin, wurde es noch schlimmer und es hat nur noch geknallt. Dann ist sie schließlich schwanger geworden. Aber die Beziehung hat sich nicht mehr erholt und sie haben sich einige Monate nach der Geburt des Kindes getrennt.

Erst ging es ganz gut. Er hat sich regelmäßig um das Kind gekümmert und es lief trotz Trennung einigermaßen gut. Dann hat er eine neue Frau kennengelernt und sie ist nach vier Wochen Beziehung ungeplant schwanger geworden. Seine Ex Frau war so dermaßen beleidigt und gekränkt, dass es mit der Neuen sofort geklappt hat, dass er das Kind nun nicht mehr sehen darf und sie den Umgang verweigert.

Von daher denke ich schon das daran eine Beziehung kaputt gehen kann. Wie man in dem Beispiel sieht auch im Nachhinein und trotz Baby. Ich bin zweimal problemlos schwanger geworden und auf unser drittes Baby mussten wir auch ein Jahr warten. Ich habe bewusst keinen Stress gemacht und es einfach laufen lassen. Ich habe nie ausgerechnet, wann es günstig ist und dann gezielt mit meinem Mann geschlafen. Wir haben immer gesagt, wenn es passiert, dann passiert es und wenn nicht dann schauen wir nach zwei Jahren mal, ob man das ein wenig anschubsen kann.

Meine Beziehung war mir immer wichtiger, als ein Baby, obwohl ich mir schon sehr noch ein Kind gewünscht habe. Aber wir hatten auch schon zwei Kinder, da ist das sicher noch mal etwas anderes. Der Kinderwunsch kann schon sehr groß sein und gerade Frauen können da auch sehr drunter leiden. Also selbst wenn keiner der Partner den anderen unter Druck setzt, ist es eine große Belastung für die Beziehung.