Kinder in Namenswahl der Geschwister mit einbeziehen?
Wenn es um die Namenswahl des Kindes geht, soll diese natürlich gut überlegt sein. Meistens entscheidet sich ein Paar gemeinsam für einen Namen, manchmal hat aber auch nur einer einen Vorschlag, welchen der andere direkt gut findet, so dass man sich da auch nicht zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden muss.
Als meine kleine Cousine geboren wurde, wurde meine ältere Cousine aber in die Namenswahl mit einbezogen und dufte da auch mitentscheiden. Im Endeffekt waren alle mit dem Namen zufrieden. Habt ihr eure Kinder in die Namenswahl der Geschwister mit einbezogen oder war es euch wichtig, dass ihr und euer Partner das allein entscheiden konntet?
Meine große Nichte durfte einen Zweitnamen für ihre kleine Schwester aussuchen. Ich denke, es hat ihr Große-Schwester-Gefühl gestärkt. Immerhin hat die Existenz der Kleinen ja auch ihr Leben stark verändert.
Ein zweites (oder drittes oder viertes etc.) Kind bekommen ja nicht nur die Eltern. Tanten, Großeltern, Cousins. Alle könnten sich raushalten und sich dem Kind verweigern, aber Geschwister sitzen mit den Eltern in einem Boot. Und dennoch können sie oft kein bisschen mitentscheiden.
Natürlich kann man kleinen Kindern nicht die Entscheidung überlassen, ob noch ein Geschwisterchen dazu soll oder nicht. Ob die Mutter stillen soll oder nicht. Ob das Baby bei den Eltern schläft oder im Kinderzimmer. Aber bei kleinen Dingen kann man ihnen doch das Gefühl geben, dass nicht alles über ihren Kopf hinweg entschieden wird.
Also ich fand die Idee damals super. Meine Nichte erzählt das heute noch stolz, dass der eine Name von ihr ist. Und man kann es ja etwas lenken. Natürlich muss man sein Kind nicht "Hannah Montana" nennen. Montana ist ein Nachname und Hannah spricht man auf deutsch eben bisschen anders aus und schon hat das Baby einen ganz normalen Namen.
Und als Zweitname ist das doch vollkommen in Ordnung. Wobei man dem Baby auch keinen Erstnamen geben sollte, bei dem beim größeren Kind Würgereflexe ausgelöst werden. Dann ist doch klar, dass das Baby das irgendwie ausbaden muss.
Ich denke es kommt dabei auf das Alter vom Kind mit drauf an. Legt man die Kinder kurz nacheinander, dass das erste noch nicht einmal in der Lage ist etwas anderes als Mama und Papa zu sagen, dann wird es wohl kaum bei der Namenswahl mit beteiligt sein. Spricht das Kind jedoch schon und ist auch älter, dann kann man das durchaus machen wenn man es denn möchte.
Bei einer Bekannten ist es nun so, dass ihr Sohn inzwischen 3 Jahre alt ist und sie erneut schwanger. Als sie ihrem Kind das mitgeteilt hat, dass sie ein weiteres Kind bekommt und was er sich denn wünschen würde und wie es heißen soll, meinte das Kind einfach nur "Schorli". Ich hoffe doch sehr, dass dieser Name bzw. die Bezeichnung von ihm für Apfelsaftschorle nicht mit einbezogen wird bei der Namenswahl für das zweite Kind.
Bei uns selbst war es Zuhause etwas anders, da die Altersabstände durchaus größer sind. So ist meine kleinere Schwester 3 Jahre jünger als ich und die kleinste 7 Jahre. Mein Bruder und ich wurden jeweils gefragt für den Namen, aber da kam nichts sinniges bei raus und von daher haben meine Eltern sich dagegen entschieden. Ich bin doch froh, dass keine meiner beiden Schwestern weder Heidi, Krümel noch Lucinda heißen, weder als Erst- noch als Zweitname. Denn das waren die Vorschläge die wir damals eingebracht haben vor mehr als 25 Jahren.
Ich bin auch der Meinung, dass man ein Kind sicherlich mit einbeziehen kann. Aber da muss man schon auf das Alter des Kindes achten. Bei einem geringen Altersabstand ergibt das in meinen Augen nicht viel Sinn. Ein 1-jähriger wird dazu noch nicht viel sagen und sich der Tragweite auch nicht bewusst sein.
Letzten Endes müssen die Eltern definitiv auch damit leben können. Wenn mein Kind meint, es müsse seine Schwester Chantalle nennen, dann würde ich das definitiv ablehnen. Das geht in meinen Augen gar nicht und da schließe ich auch keinen Kompromiss. Das geht auch als Zweitname nicht.
Mein Onkel (damals 7 Jahre) durfte sich den Namen seiner Schwester (meiner Mutter) aussuchen. Er hat sie nach seiner damaligen Kindergartenfreundin bekannt. Sie hatte da wirklich Glück, dass es keine Brunhilde war. So wie ich es verstanden habe, durfte er das aber frei wählen und meine Oma hätte wohl jeden Namen akzeptiert. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Man kann aber mit dem Kind durchaus gemeinsam entscheiden, wenn es alt genug ist. Manchmal schwankt man ja zwischen zwei Namen und dann kann sich das Kind schon Gedanken machen. Manche Kinder sind auch wirklich kreativ und schlagen einen schönen Namen vor, den sie irgendwo aufgeschnappt haben. Vielleicht ist dieser Name wirklich so schön, dass man ihn nehmen kann.
Wir wurden damals bei der Namenswahl auch eingebunden. Meine Schwester ist 10 Jahre jünger und der Altersabstand zu meinem Bruder beträgt 8 Jahre. Wir waren also durchaus in der Lage uns angemessen zu dem Thema zu äußern. Meine Mutter wollte gern einen Namen, der auf "n" endet und das schränkt die Auswahl ja schon etwas ein. Wir haben dann alle zusammen eine Familienkonferenz abgehalten und einen schönen Namen gewählt.
Wie hier ja schon geschrieben wurde muss man zwingend auf das Alter des Kindes achten. Ein Kind was kaum reden kann oder was sich der Tragweite nicht annähernd bewusst ist, sollte zu dem Thema sicherlich nicht befragt werden, weil da einfach nichts dabei herauskommen kann, was einen wirklich weiterhelfen würde.
Mein Kleiner wird definitiv kein Mitspracherecht beim Namen des Geschwisterkindes haben. Wir planen den Abstand der beiden Kinder nicht so groß zu halten und deswegen möchte ich nicht, dass er in so jungen Jahren eine so wichtige Entscheidung trifft. Wenn man den Zweitnamen aussuchen lässt mag das ja eine schöne Sache sein, aber einen Zweitnamen sollen unsere Kinder nicht bekommen.
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