Kinder für die Trennung vom Partner verantwortlich machen?
Vorhin hatte ich ein etwas längeres Telefonat mit meiner Schulfreundin aus vergangenen Tagen. Sie hat zwei Kinder von zwei verschiedenen Männern und nun schon wieder einen Freund. Das ist ja auch erst einmal kein Problem, welches ich sehe, aber der Theater ist längerfristig wohl nicht zu vermeiden.
Die Mama möchte gerne, dass der Freund von ihr, sich um die Kinder kümmert, als seien sie seine Kinder. Das möchte er auch, aber gerade die Tochter will das natürlich gar nicht, weil sie sagt, dass sie schon einen Papa hat und sich nicht von ihm trennen lässt. Der Junge hingegen mag den Freund der Mama und ist noch jünger. Er freut sich, dass er mit ihm Fußball spielen geht und andere Unternehmungen tätigt.
Die Tochter stellt sich mitten in der Pubertät quer und möchte eben nicht, dass sie den Freund der Mutter als "Papa" bezeichnen soll, wo sie mein vollstes Verständnis genießt. Der Papa des Mädchens wird auch langsam extrem sauer, dass so etwas überhaupt verlangt von der Mutter der Kinder wird, weil das jetzt ihr neuer Freund ist.
Nun sorgt der ständige Ärger zwischen Tochter und Mutter auch dazu, dass der Freund der Mama die Nase voll hat. Er drohte ihr also mit Trennung und sie meinte vorhin zu mir am Telefon, dass wenn er sich trennt, dass ihre Tochter sie am Hintern lecken kann und zu ihrem Vater ziehen soll. Sie macht sie dafür verantwortlich, dass er die Trennung will.
Ich habe ihr erklärt, dass es zum einen überhaupt nicht geht, dass sie wirklich ständig wechselnde Partnerschaften hat und jedes Mal beginnt, dass die Kinder sich an die Partner gewöhnen und dieser den Vater spielen soll! Derweil habe ich ihr auch gesagt, dass sie aufhören muss, den Partner den Kindern vorzuziehen sowie zu erwarten, dass insbesondere die Tochter diese ständig als "Papa" anerkennt, weil es nicht so ist. Sie kapiert es irgendwie nicht und ist der Meinung, dass Kinder lernen müssen, dass Mütter tun können, was sie wollen. Sie meinte sehr unverblümt, dass es auch egal ist, wenn sie täglich einen neuen Freund habe!
Nun macht sie eben die Tochter dafür verantwortlich, dass eine Trennung bevorsteht und droht ihr im Grunde damit, dass sie dann ausziehen muss. Wie würdet ihr an meiner Stelle reagieren, was würdet Ihr sagen und was denkt Ihr im Allgemeinen?
Die beschriebene Situation macht nach meinem Empfinden klar, dass die Frau sich ihre Probleme selbst backt. Wenn der jetzige Partner sich wegen eines Kindes trennen will, dann läuft ohnehin schon etwas schief. Dass die Frau Kinder hat, hat er schließlich vorher gewusst.
Das Kind für seine naturgemäß kindliche Verhaltensweise verantwortlich zu machen, halte ich für völlig unangebracht. Natürlich ist es immer leicht, einem anderen, vor allem Schwächeren, die Schuld für etwas zuzuschieben, was man selbst verursacht hat. Sinnvoll ist es aber nicht, denn so ändert sich nie etwas.
Dem Kind gegenüber empfinde ich hauptsächlich Mitleid, denn es ist in einer furchtbaren Situation. Seine Gefühle werden nicht wahrgenommen, seine Wünsche ignoriert. Wenn es zudem in der Pubertät ist, stelle ich mir die Frage, wie das arme Kind sich unter solchen Umständen entwicken soll.
Sehr erwachsene Reaktion, immer sind die anderen Schuld und nie man selbst. Ich bin auch der Meinung, dass die Probleme hausgemacht sind und einzig und allein sie dafür verantwortlich ist. Das Wort "Papa" ist nunmal mit einer gewissen emotionalen Verbundenheit verbunden und da kann ich verstehen, dass ein Kind in dem Alter eben nicht jeden "Papa" nennen möchte. Das ist ja bei Erwachsenen ähnlich. Es gibt nur einen Papa und eine Mama, egal wie alt man ist und wie die Beziehung zu diesen Personen ist. Da finde ich es mehr als asozial, wenn man die Partner wechselt wie die eigene Unterwäsche und dann von der Tochter verlangt, dass jeder neue Bettgenosse freudestrahlend als "Papa" bezeichnet und empfangen wird.
Ich denke, ich brauche nicht zu wiederholen, wie falsch die Mutter hier mit der Tochter umgeht. Das liegt meiner Meinung nach auf der Hand. Es ist sehr traurig, dass das für alle klar ist außer für die Mutter selbst. Vielleicht wäre die Tochter beim Vater wirklich besser aufgehoben und man sollte das in die Wege leiten.
Meine Mutter hat vor einigen Jahren ein Pflegekind aufgenommen. Sie war auch mitten in der Pubertät und letztlich wurde sie in Pflege gegeben, weil es sowohl bei der Mutter als auch beim Vater mit den jeweiligen neuen Partner nicht gut ging. Es war sicherlich nicht leicht für sie, aber immerhin hatte sie bei meiner Mutter ein Zuhause, in dem sie nicht von ihren Eltern für die Eheprobleme verantwortlich gemacht wurde und sie bekam etwa Abstand.
Wie egoistisch ist denn bitte diese Aussage, dass man als Mutter machen kann was man will und die Kinder sich anpassen sollen. Natürlich kann ich die Tochter voll und ganz verstehen, wenn sie den neuen Mann nicht als ihren Papa ansprechen möchte und diesen auch nicht in dieser Rolle akzeptiert.
Die Mutter scheint allgemein einen sehr legeren Lebensstil zu haben, zwei Kinder von zwei verschiedenen Männern und dann noch neue Partner die immer mal wieder ausgetauscht werden? Wie sollen die Kinder da überhaupt einen Bezug aufbauen können und den neuen Mann akzeptieren bzw. kennenlernen das er vielleicht doch nicht ganz so blöd ist, wie man im ersten Moment denkt.
Der Sohn scheint mit dem neuen Mann ja gut klar zu kommen, dabei spielt das Alter dann aber auch eine entscheidende Rolle. So wie es sich für mich ließt, ist der Junge noch nicht in der Pubertät. Und er findet es super, dass sich jemand einmal mit seinen Bedürfnissen beschäftigt denn die Mutter wird wohl kaum die Zeit und Lust haben, mit ihm Fußball zu spielen etc.
Aber sie kann kaum die Tochter dafür verantwortlich machen wenn die Trennung besteht. Denn eine stabile Partnerschaft würde diese Zickerein aushalten und auch der Mann muss doch einsehen, dass die Tochter ihn nicht als Papa haben möchte. Hätte er Arsch in der Hose, dann würde er das seiner Partnerin auch genau so sagen. Dass er zwar gerne mit den Kindern etwas macht und sich auch mühe gibt mit der Tochter ein besseres Verhältnis zu bekommen, aber er eben nicht als ihr Papa angesprochen werden möchte bzw. diese Rolle einnehmen will.
Versteht es die Frau dann immer noch nicht, sorry dann ist es einfach ihre Schuld und eine Trennung liegt dann alleine in ihrem Verhalten bzw. Unverständnis gegenüber ihren Kindern. Was ist das überhaupt für eine Mutter die ihr eigenes Wohl über das ihrer Kinder stellt und dann noch versucht ihre Meinung den Kindern aufzuzwängen.
Im Grunde sehe ich das komplett so, wie Ihr. Ich habe ihr auch des Öfteren schon meine Meinung gesagt und die war sicherlich irgendwann im Tonfall auch nicht mehr ruhig. Der Vater des Kindes sucht des Öfteren meine Hilfe auf, also der Papa der Tochter, weil er völlig hilflos wirkt, aber gleichwohl schon wütend.
Ich beruhige ihn immer, nicht gleich die Wut immer an den Kerlen auslassen zu wollen. Mittlerweile ist er wirklich extrem wütend, weil er das Gefühl bekommt, dass Mama der Tochter ihn für die Trennung wegen ihrer Untreue und Lügen strafen möchte. Deswegen auch diese "Papa"Geschichten, dass jeder neue Macker am liebsten den Papa miemen soll.
Die kleine Tochter möchte auch beim Vater wohnen. Er hatte mich deswegen auch gefragt, ob ich die Zustände beim Jugendamt mit bestätigen würde, seiner Tochter und ihm helfen würde etc. Natürlich habe ich dem zugestimmt, weil ich finde, dass dies kein Verhältnis oder eine stabile Grundlage für die Kinder ist.
Gleichwohl hat er Angst, dass man dann den kleinen Jungen von ihr ins Heim stecken würde, weil der Vater des kleinen Rackers sich nicht so sonderlich viel um den Jungen kümmert. Doch ich denke, dazu müssen eben tiefgründigere Geschichten passieren und er wäre sogar bereit, selbst den Kleinen zu nehmen, weil er ihn auch mag und umgekehrt.
Er gedenkt jetzt mit der Tochter zu sprechen, um zu schauen, was sie will und dann damit zum Jugendamt zu gehen, um zu beantragen, dass die Kleine zu ihm ziehen kann. Sie haben das gemeinsame Sorgerecht und müssen ja auch das geklärt wissen.
Ansonsten ist die Mama mittlerweile in unserem Bekanntenkreis weit abseits gestellt worden. Klingt hart, aber mit ihrem plötzlichen Lebenswandel ala "ich könnte etwas verpassen" hat sie es in Moment zu übertrieben und das Verhalten gegenüber ihrer Tochter, das begrüßen wir nicht.
Wie ist das Ganze denn nun ausgegangen? Ich finde es unverantwortlich von einer Mutter sich so in den Vordergrund zu stellen und die eigenen Kinder zu ignorieren. Diese haben doch auch Gefühle und können das auch nicht einfach mal so auf Seite schieben, gerade von einem Teenager kann man nicht erwarten, dass der immer so funktioniert wie man will.
Ich kann sowohl die Mutter in ihrem egoistischen Verhalten, als auch deren Freund, der das alles so mitmacht, nicht verstehen. Ich kann nicht verstehen, wie er das quasi mit einfordert und sich Papa nennen lassen will, dabei wahrscheinlich noch ordentlich wütend ist, dass das Mädchen das nicht sagen möchte und sich anzicken lässt. In einer Beziehung sollte man sagen können, was einen bewegt und einem wichtig ist und so verstehe ich nicht, warum er nicht mal etwas sagt.
Die Mutter ist aber wirklich die Krönung. Natürlich ist man dennoch Frau und hat sein eigenes Leben, dennoch können die Kinder nichts dafür, dass sie offensichtlich bisher in der Liebe Pech gehabt hat. Sie ist für ihre Kinder verantwortlich und sollte dementsprechend auch an deren Seelenheil interessiert sein. Ich würde einen neuen Freund nicht sofort einziehen lassen und auf gar keinen Fall würde ich mir erzwingen, dass der neue Mann Papa genannt wird, denn das ist er nicht.
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