Kinder der Preis dafür, dass Frauen Beziehungen haben?
In dem Buch ''Kinderfrei'' von Nicole Huber sind auch diverse Interviews von Menschen abgedruckt, die sich durch das Verhalten der Deutschen diskriminiert fühlen da sie den Eindruck haben, dass Kinderlosigkeit in Deutschland nicht besonders gut akzeptiert wird. Ein Interview fand ich besonders interessant, denn eine Frau die sich ebenfalls gegen Kinder entschieden hatte meinte, dass ihre Oma stets gesagt hätte, dass Kinder der Preis dafür sein würden, dass die Frau mit einem Mann zusammen sein kann.
Ihre Oma hat ihre Mutterschaft stets bereut und auch die Tochter der Oma, also die Mutter der Frau sah es so. Beide wollten eigentlich keine Kinder und haben sich nur zuliebe des Mannes darauf eingelassen. Leider ist das wohl häufiger so, denn offenbar erwarten viele Männer, dass Frauen Kinder haben wollen, obwohl sie es eigentlich gar nicht möchten. Und da einige Frauen dann Angst vor dem Aus der Beziehung haben, kriegen sie Kinder und opfern ihr Leben der Erziehung und sehen darin herzlich wenig Sinn.
Ich selbst denke, dass auch sehr viele Frauen in meiner Familie diesem Zwang verfallen sind und ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Kinderarmut in Deutschland nicht daher kommt, dass Frauen keine Zeit oder kein Geld hätten, sondern einfach nicht mehr wollen, dass Männer ihr Leben dominieren und ihren Kinderwunsch ausleben, für den die Frau dann ihr Leben opfern muss. Wie seht ihr die Situation? Könnt ihr das Argument nachvollziehen? Denkt ihr auch, dass das auf viele Frauen zutreffen könnte?
Ich bin selbst Mama von drei Kindern und ich finde es ganz schön, Mutter zu sein und ich kann es mir auch gar nicht anders vorstellen. Es ist zwar auch immer mit jeder Menge Stress verbunden, aber das wusste ich auch schon vorher. Die meisten Freundinnen von mir haben allerdings keine Kinder und sich auch bewusst für diese Kinderlosigkeit entschieden. Sie wollen lieber Karriere machen und das ist mit ihren Männern auch so abgesprochen.
In der Ehe meiner besten Freundin war es auch so, dass der Mann Kinder wollte und meine Freundin lieber nicht, da sie eben in ihrem Beruf erfolgreich war. Der Ehemann hat das dann auch so akzeptiert und sie sind immer noch zusammen. Mittlerweile haben sie sogar einen 8 Monate alten Sohn, um den sich der Papa kümmert. Meine Freundin arbeitet auch weiterhin in ihrem Beruf. Wer sagt denn, dass immer die Mutter zuhause bleiben muss?! Das war vielleicht früher mal so, aber das ist doch längst nicht mehr das gängige Lebensmodell für alle Familien. Also zumindest ich kenne genügend Gegenbeispiele.
Also ich habe es wirklich noch nie erlebt, dass Frauen Kinder bekommen, obwohl sie keine möchten, nur um die Beziehung nicht zu zerstören. Das gibt für mich auch gar keinen Sinn, wenn ich ehrlich bin. Wenn man ohnehin nicht dieselben Zukunftspläne hat, dann kann man die Beziehung auch gleich lassen oder dann eben auch akzeptieren, dass die Beziehung nur eine Übergangslösung sozusagen ist. Vor allem finde ich es ganz schrecklich zu denken, dass man sein Leben opfert, wenn man Mutter wird.
Natürlich ist es eine Einschränkung und ich bin längst nicht mehr so frei wie früher und muss alles absprechen und planen, aber deshalb bin ich nicht weniger glücklich als vorher. Außerdem kenne ich auch genügend Männer, die keine Kinder wollen und mein Mann dominiert mein Leben bestimmt nicht, nur weil ich Mama bin und mich derzeit um die Kindererziehung kümmere. Also ich finde diese ganze Diskussion wirklich äußerst fragwürdig, wenn ich ehrlich bin.
Das muss man nicht verstehen, oder? Kinder sind eigentlich der Preis dafür, dass Menschen sie sich wünschen, sich darauf einstellen und vorbereiten. Diese Nicole Huber, oder wie sie heißt, muss schon ein welkes Kraut geraucht haben, bevor sie angefangen hat zu tippen.
Ich finde, dass die Aussagen aus dem Buch immer schlimmer werden. Es wird eigentlich immer deutlicher, dass heutzutage eben jeder ein Buch schreiben kann und man dafür nicht mal mehr Ahnung braucht. Sie stellt da nämlich jede Menge komische Thesen auf, die eigentlich auch nicht wirklich begründet werden.
Zum Thema. Eine Frau muss heute kein Kind mehr bekommen, nur weil sie eine Beziehung hat. Du bist doch da eigentlich ein gutes Beispiel, da du doch auch kein Kind willst und das durchaus selber entscheiden kannst, was ihr dann vielleicht mal in Zukunft macht.
Ganz früher war es vielleicht so, dass man Kinder bekommen musste, wenn man mit jemanden zusammen sein wollte, aber heute ist das doch nicht mehr so. Man spricht in der Beziehung und kann auch durchaus sagen, was man will und was nicht. Im Übrigen finde ich es eine absolut miese Aussage zu sagen, dass man sein Kind nicht wollte. Man hätte es ja auch abtreiben können, wenn man es so sehr nicht will.
Bevor wirkungsvolle Verhütungsmittel erfunden wurden waren Kinder natürlich eine Nebenwirkung, die man wohl oder übel in Kauf nehmen musste, wenn man Sex haben wollte, was in der Zeit natürlich meistens mit einer Beziehung gleichzusetzen war.
Aber ich kenne keinen einzigen Menschen aus meiner Generation, der heute noch so eine blödsinnige These aufstellen würde. Wenn sich ein Paar nicht einig wird über das Thema Fortpflanzung und damit ja komplett andere Vorstellungen von der Zukunft hat bleibt es in der Regel auch nicht zusammen.
Kennst du wirklich Frauen, die nur Kinder bekommen um einen Mann an sich zu binden? Wie armseelig ist das denn? Da muss die Angst davor, dass man sonst keinen mehr ab bekommt ja schon extrem groß sein und das Selbstbewusstsein extrem klein. Und wie kann so eine Beziehung überhaupt auf Dauer funktionieren und glücklich machen?
Je mehr du über dein neues Lieblingsbuch schreibst desto weiter nach oben rückt das auf meiner Liste der Bücher, die ich auf gar keinen Fall lesen möchte.
Wie Cloudy schon sagt, für die Oma damals war das noch so. Kondome gab es nur in der Apotheke und wer die kaufte, wurde tatsächlich schief angeschaut. Und wenn man in einer Beziehung ohne viel Hilfe und genaue Hinweise nur den Zyklus mit Schleim und Temperatur beobachten kann, dann geht das irgendwann meistens schief. Bei aller Vorsorge haben Frauen über Jahrhunderte immer eine Schwangerschaft riskiert, wenn sie im gebärfähigen Alter Geschlechtsverkehr hatten.
Aber das trifft doch schon auf die Folgegeneration dieser Beispiel-Oma nicht mehr zu. Seit man sicher verhüten kann, ist das Risiko für eine ungewollte Schwangerschaft doch eher gering. Entweder passen die Lebensentwürfe zueinander und man bleibt zusammen oder man trennt sich. Ein Kind rettet eine Beziehung doch nicht, wenn es nicht passt.
Wie kann man die Aussage einer Frau, die selbst keine Möglichkeiten hatte zu verhüten mit den heutigen Standards vergleichen? Das war zu Zeiten unserer Großeltern noch so, dass eine Beziehung zwangsläufig auch Kinder mit sich brachten. Frei nach dem Motto, wer das eine will muss das andere mögen. Aber das kann man nicht mehr mit dem Heute vergleichen, wo jede Frau selbst vorsorgen kann.
Nur darf man so eine Aussage, wie du sie hier beschreibst rein von den Fakten nicht überbewerten. Denn da fehlen noch zu viele Informationen, wie eben das Kind überhaupt gezeugt wurde. Auch da kann es ja sein, dass dies nicht freiwillig passiert ist. Dann ist es sogar zu verstehen, wenn diese Frau ihre Mutterschaft ihr ganzes Leben bereut. Oder es war freiwillig, aber der Erzeuger des Kindes hat sich aus dem Staub gemacht. Auch da wäre die Einstellung noch nachvollziehbar.
Aber das war eben vor Jahrzehnten und heute muss keine Frau mehr ungewollt ein Kind bekommen. Sie muss nicht mal mehr ungewollt schwanger werden, wenn sie gewissenhaft mit dem Thema Verhütung umgeht.
Das glaube ich absolut nicht. Ich glaube es gibt wenige Frauen die ein Kind bekommen nur weil der Mann dies möchte. Ich bin überzeugt, dass es deutlich mehr Männer gibt, die nur ein Kind bekommen weil die Frau dies unbedingt will. Also ich kenne keine Frau die sich genötigt gefühlt hat ein Kind zu bekommen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Frauen nur keine Kinder bekommen weil sie sich nicht mehr dominieren lassen wollen.
Und von der Aussage deiner Oma halte ich absolut nichts. Wenn ich keine Kinder möchte bekomme ich keine. Natürlich war es früher zwangsläufig so, das nun einmal Kinder kamen als man noch keine Verhütungsmittel hatte aber heute kann man auch gut Beziehungen führen ohne ein Kind zu bekommen. Problematisch ist es natürlich immer wenn einer will und der andere nicht, und da ist es egal ob Mann oder Frau nicht will.
Kinderlosigkeit finde ich, ist in Deutschland absolut akzeptiert, gerade eben weil viele Familien keine Kinder mehr bekommen. Man sollte sich allerdings immer Bewusstsein das es eben auch unangenehme Folgen hat, wenn zu viele sich gegen Kinder entscheiden. So werden die Folgenden Rentengenerationen sehr große Probleme mit ihrer Rente bekommen, da es eine große Generation ist, welche selber sehr wenige Kinder bekommen hat. Und gerade bei Sachen wie Generationsverträgen wie es eben die Rente ist, macht sich so etwas immer wieder bemerkbar.
Ist halt auch immer die Frage warum man der Meinung ist Kinderlos weniger akzeptiert zu sein. Eine bekannte zum Beispiel sieht das auch so und folgert es daraus, dass sie mehr Steuern und Sozialbeiträge zahlen muss wie jemand der Kinder hat. Dies finde ich allerdings gerechtfertigt schließlich kosten Kinder viel Geld und auch die Kinderlosen hätten in der Zukunft große Probleme wenn niemand mehr Kinder bekommen würde.
So ist der Beitrag zu Pflegeversicherung höher was ich absolut in Ordnung finde, denn wenn jemand Pflegebedürftiges kein Geld mehr hat muss der Staat für die Pflege aufkommen, hat der jenige allerdings Kinder müssen diese für die Pflegebedürftigen Eltern zahlen. Daher sind solche Unterscheidungen finde ich durchaus gerecht.
So lange Rente und Sozialleistungen solidarisch von der Gemeinschaft getragen werden, werden immer die, die leistungsfähiger sind, auch mehr einzahlen müssen. Guckt doch rüber in die Niederlande. Kinder haben dort mit der Rente nichts zu tun.
Dort ist es so, dass jeder Bürger ab seinem 15. Lebensjahr pro Jahr 2 % der Mindestrente nur durch Anwesenheit im Land aufbaut. Wer also seit seinem 15. Lebensjahr dort gelebt hat, der bekommt die volle Rente, ob er gearbeitet hat spielt keine Rolle. Aktuell beträgt diese Rente knapp 1.000 Euro monatlich.
Wer arbeitet, der baut zusätzliche T´Rentenansprüche auf. Aber gerade die, die wegen eines hohen Einkommens viel einzahlen, bekommen im Verhältnis wenig heraus. Schließlich muss die gesamte Basisrente finanziert werden. Ein guter Verdienst bringt dort also weniger als hier.
Deshalb ist es dort auch üblich, dass man über den Arbeitgeber eine Betriebsrente aufbaut und zusätzlich privat vorsorgt. Es ist ein anderes System als bei uns, aber "Verlierer" zu Gunsten der Allgemeinheit gibt es auch dort.
Und trotz dieser völlig anderen Betrachtung der Rente liegt die Zahl der Geburten nicht viel höher oder niedriger als hier. Man bekommt dort minimal mehr Kinder. Und das obwohl die Anreize eigentlich geringer sind. Nur die Sicherheit und die Akzeptanz ist höher. Und weder hier noch dort werden eine nennenswerte Anzahl Frauen nur deshalb Kinder bekommen, weil der Mann das gerne so hätte.
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