Kinder bis ins Klassenzimmer begleiten?
Neulich waren meine Partnerin und ich wieder auf einem Elternabend und haben auch einige Eltern getroffen, die wir ansonsten kaum sehen, da wir die Kinder nicht mehr zur Schule bringen. Die Kinder gehen in die fünfte, beziehungsweise dritte Klasse, haben also das entsprechende Alter schon.
Nun haben wir aber erfahren, dass es scheinbar einige Eltern gibt, die ihre Kinder nicht nur in die Schule fahren. Das wäre ja vollkommen in Ordnung, wenn sie das auch weiterhin so machen wollen oder die Schule beispielsweise auch auf dem Weg zur Arbeit liegt.
Stattdessen haben wir aber auch mitbekommen, dass es auch solche Eltern gibt, die ihre Kinder noch bis ins Klassenzimmer begleiten. Das fanden wir schon verwunderlich, da dass in diesem Alter ja eigentlich gar nicht mehr nötig sein sollte.
Die entsprechenden Eltern wollen scheinbar nur sichergehen, dass ihre Kinder auch gut im Klassenzimmer ankommen. Was wir nicht nachvollziehen können, da es sich dabei um eine ganz normale Schule handelt und die Kriminalität in der Gegend auch nicht hoch ist.
Würdet ihr eure Kinder in diesem Alter auch noch mit bis ins Klassenzimmer begleiten? Oder ist das einfach nur noch peinlich? Habt ihr eure Kinder überhaupt jemals bis ins Klassenzimmer gebracht oder vor dem Schulgelände abgesetzt?
Ich bin von meinen Eltern in der Grundschule nie direkt ins Klassenzimmer begleitet worden und finde das auch absolut lächerlich. Das würde allerhöchstens Sinn ergeben, wenn das Kind schwänzen würde und man sicher gehen will, dass es sich vor dem Unterricht nicht aus dem Staub macht. Wir hatten bereits in der Grundschule schon ein, zwei Kandidaten, die Schule geschwänzt haben. Vielleicht hätte ich als Mutter dann auch so gehandelt.
Bei uns haben sich die Kinder, natürlich organisiert von den Eltern, zu Gruppen von 3, 4 Schülern zusammengeschlossen und sind so gemeinsam zur Schule gelaufen oder mit dem Rad gefahren. Da ist niemand, soweit ich mich erinnern kann, von den Eltern zur Schule oder gar ins Klassenzimmer gebracht worden.
Aber leider ist es ja ein relativ bekanntes, neu aufkommendes Phänomen, dass immer mehr Menschen zu Helikopter Eltern werden und das Kind wahrscheinlich auch in Sagrotan baden, bevor sie es draußen spielen lassen. Oder genauso schlimm, später zum so genannten Elternabend an der Uni gehen, um den Dozenten Fragen stellen zu können.
Also meine Tochter hat die Schule gleich in der Nähe. Wie man umgangssprachlich sagt, einmal umfallen und sie ist schon dort. Ich bin mit ihr zu Beginn die ersten drei Tage den Weg gegangen und habe sie anschließend dann gleich alleine laufen lassen.
Zum Klassenzimmer habe ich sie auch nicht begleitet, es ist ja immerhin eine Schule und kein Kindergarten. Beim Kindergarten verstehe ich es, dass man das Kind bis zur Gruppe begleitet, aber bei der Schule muss es wirklich nicht sein. Das Kind wird sich ja dann auch, wenn es sich in einem gewissen Alter befindet, für seine Eltern schämen, die so aufdringlich und gluckenhaft sind.
Also das wollte ich bei meiner Tochter nie, ich habe sie immer zur Selbstständigkeit erzogen und ich denke, sie ist mir auch heute noch dankbar und würde auch nicht wollen, dass ich sie bis ins Klassenzimmer begleite. Das würde ich außerdem total bescheuert finden und ich hätte Angst, dass mein Kind dann deshalb gemobbt wird.
In unserer Gegend ist außerdem die Kriminalität nicht sehr hoch, einmal alle zehn Jahre wurde bis jetzt das angrenzende Kaffee ausgeraubt, aber ansonsten gab es keine bemerkenswerten Zwischenfälle bei uns, bei denen ich jetzt sagen würde, es ist unbedingt nötig, dass ich mein Kind rund um die Uhr überwache.
Außerdem kann man sein eigenes Kind auch nicht vor allem beschützen. Gewisse Erfahrungen muss man einfach selber machen, das nutzt einfach alles zusammen nichts. Wenn wir uns an unsere Kindheit zurück erinnern, dann haben wir auch die meisten Konflikte alleine lösen müssen, das haben auch nicht Mami und Papi für uns gemacht.
Irgendwie wundert es mich ja, dass Kinder in der 3. und erst recht der 5. Klasse es nicht peinlich finden, wenn sie bis zum Klassenzimmer begleitet werden. Zu meiner Zeit wäre man da auf jeden Fall ausgelacht worden, aber damals war es auch noch selbstverständlich, dass auch schon Erstklässler den kompletten Schulweg alleine gehen. Sogar im letzten Kindergartenjahr waren wir alle schon alleine unterwegs.
Mein Sohn geht jetzt auch in die 1. Klasse und von seinen Klassenkameraden kommt und geht wohl noch niemand wirklich alleine. Mein Sohn auch nicht, da er mir nicht genügend auf den Verkehr achtet. Außerdem kommen aus unserer Richtung auch keine anderen Kinder, mit denen er gehen könnte.
Ich gehe aber nicht mit ins Gebäude, sondern lasse ihn am liebsten schon am Anfang vom Schulgelände alleine, wenn er unbedingt möchte, gehe ich aber auch noch ein Stück mit, aber nie ganz bis zur Eingangstür. Nur wenn ich ihn abhole warte ich der Einfachheit halber direkt vor der Schultür.
Von der Schule ist es auch gewünscht, dass man maximal bis zum Eingang mitgeht, da hängen auch Schilder mit dem Hinweis, dass die Kinder es ab da alleine schaffen. Manche Mütter aus den ersten Klassen gehen aber noch mit an die Garderobe und warten mittags auch dort, obwohl sie da eigentlich nur den ganzen Kindern im Weg stehen.
Meine Mutter hat mich nur in der ersten Klasse bis vor das Klassenzimmer gebracht. Wir haben aber auch direkt neben dem Schulgebäude gewohnt und so konnte man sich auch sicher sein, dass ich ankomme, wenn ich alleine gehe, was dann ab der 2. Klasse der Fall war.
Ich denke, dass man ein Kind, was in die 3. oder sogar 5. Klasse geht nicht mehr ins Klassenzimmer bringen muss. Das kommt dann ja durchaus alleine klar und weiß wo es hin muss. Das gehört ja auch dazu, wenn man älter wird. Ich denke, dass es auch für das Kind ein bisschen peinlich wird, wenn dann immer die Eltern mitkommen und einen in den Raum mit hinein bringen.
Ich finde, dass es reicht, wenn man sein Kind bis vor die Schule bringt, indem man es hinfährt oder vielleicht auch zusammen hinläuft, wenn man zusammen den selben Weg haben sollte. Ansonsten kann ein Kind in dem Alter auch selber zur Schule laufen.
Meine Tochter besucht auch die zweite Klasse einer Grundschule. Und ich bringe sie jeden Morgen zur Schule, da der Weg schon ein bisschen von unserem zu Hause entfernt ist. Aber definitiv bringe ich sie nicht bis zum Klassenzimmer. Ich glaube auch, dass meine Tochter es gar nicht zulassen würde, dass ich sie bis zum Klassenzimmer begleite. Ich bringe meine Tochter bis vor das Schulgelände und verabschiede sie am Schultor, sie geht eben alleine auf das Schulgelände und auf den Schulhof.
In der ersten Klasse habe ich meine Tochter noch bis zur Klasse gebracht, aber auch nur die ersten zwei Wochen in der Schule. Das haben aber eben auch die meisten Eltern so gemacht und ich finde das auch in Ordnung. Aber irgendwann sollte das Kind den Weg zur Klasse auch alleine finden. Immer hin ist es doch ziemlich störend, wenn das Kind sich noch vor Unterrichtsbeginn mit anderen Mitschülern unterhalten möchte und, das Kind eben die ganze Zeit von der Mutter begleitet wird.
Vor allem wurde den Kindern ein paar Wochen später, in der ersten Klasse, beigebracht, dass sie von der Lehrerin draußen auf dem Schulhof abgeholt werden. Die Klassen haben alle einen Aufstellplatz, wohin sie eben gehen müssen, wenn es zur Stunde geklingelt hat. Die Kinder müssen sich dann in einer Reihe zu zweit aufstellen und auf die Lehrerin warten. Natürlich könnte sich auch ein Elternteil dazugesellen und die Klasse bis zum Klassenzimmer begleiten. Aber sicherlich wäre das dem besagten Kind ziemlich peinlich.
Wenn ich da so an meine Schulzeit zurückdenke, wäre mir das auch ziemlich peinlich, wenn meine Eltern mich bis zur Klasse gebracht hätten. Meine Schule war ganz in der Nähe von unserem zu Hause, die ersten Tage hat meine Mutter mich bis zum Schultor gebracht. Das hat natürlich auch schnell wieder aufgehört und ich bin im Endeffekt seit der ersten Klasse alleine zur Schule gegangen.
In der ersten Klasse wurde ich am ersten Tag bis in die Klasse begleitet. Danach nie wieder. Meine Eltern haben mich eine ganze Zeit noch bis ans Schulgelände gebracht, aber auch nicht weiter. Das hätte ich auch gar nicht gewollt. Schon bis zur Schultür wäre mir wohl recht peinlich gewesen. Wenn sie mich dann auch noch in die Klasse gebracht hätte, um mich dann eventuell noch mit einer Umarmung und einem Kuss zu verabschieden, wäre mir das unheimlich peinlich gewesen.
Packen diese Eltern dann auch noch den Ranzen aus, damit für die erste Stunde alles geordnet auf dem Tisch liegt? Ich denke, als Eltern hat man neben dem Schutz des Kindes auch die Pflicht, das Kind zur Selbstständigkeit zu erziehen. Wie soll das Kind lernen, jemals selbst irgendwohin zu gehen? Wenn es also keinen besonderen Grund gibt, halte ich das Verhalten für überflüssig und kontraproduktiv bei der Erziehung. Wenn das Kind allerdings eine leichte geistige Behinderung hat, schon durch Schwänzen aufgefallen ist oder die Kriminalität in dem Bereich hoch ist, könnte es angemessen sein.
Meine Tochter war heuer Schulanfängerin und von dem her bekomme ich ja auch so einiges mit wie die Eltern mit den Kindern verfahren. Es gibt sehr viele Eltern die ihre Kinder jeden Tag in die Schule bringen oder dann auch wieder abholen.
Ist ja auch ok, denn ich denke bei vielen wird es einfach auf dem Weg in die Arbeit oder von der Arbeit passieren. Manche machen es auch einfach nur so. Ich selber habe meine Tochter zwei Wochen lang auf dem Schulweg begleitet, seither geht sie den Weg alleine oder mit Freunden. Worauf ich natürlich stolz bin denn der Weg ist doch nicht der kürzeste.
In die Klasse wird bei uns allerdings kein Kind begleitet. Das war nur am ersten Tag möglich. In Bezug auf dessen, das die Kinder selbständig werden sollen mussten sie vom zweiten Tag an den Weg von der Schultüre bis zur Klasse alleine schaffen. Sicher gab es ein paar Kinder die leicht verzweifelt waren, aber manche, so wie meine, waren richtig stolz das sie jetzt alleine gehen dürfen.
Sicher möchte man dass die Kinder gut in der Schule ankommen, aber ich denke es reicht wenn man sie bis zur Schultür begleitet und sie den Rest alleine machen lässt. Vor allem in einer höheren Klasse finde ich es eher peinlich für die Kinder wenn die Eltern da auch noch jeden Tag mit bis zur Klasse gehen.
Bei mir war es auch so, dass ich von meinen Eltern nur am ersten Tag in der Grundschule bis in die Klasse begleitet wurde. Danach wurde ich zwar noch eine Weile zur Schule gebracht, aber meine Eltern haben mich sicher nicht bis in die Klasse begleitet. Ich finde das auch total unnötig und ich kann mir auch denken, dass das den Kindern sicher peinlich ist, wenn die Eltern jeden Schritt überwachen. Für mich hat es auch etwas mit Vertrauen zu tun, wenn man das Kind an der Schule absetzt und dann das Kind selber in die Klasse gehen lässt.
Ich kann es nicht verstehen, warum die Helikoptereltern, die es heutzutage ja verbreitet geben soll, so sind, dass sie immer um die Kinder kreisen. So machen sie es den Kindern doch noch viel schwerer, sich zu selbstständigen Menschen zu entwickeln. Genau das ist aber unheimlich wichtig, dass die Kinder auch mal einen Weg alleine machen und sich nicht ständig auch auf die Eltern verlassen. Ich würde mein Kind sicher nicht jeden Tag in die Klasse begleiten, um sicherzugehen, dass es dort auch ankommt.
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