Kinder besser nicht mit auf Baustelle nehmen?

Ein Experte für Baustellen hat davon abgeraten, dass man Kinder mit dorthin bringt. Er meinte, dass es viel zu gefährlich für Kinder wäre und man diese eben oftmals nicht so im Auge behalten könnte, wenn man selbst dort arbeitet. Gerade bei kleinen Kindern wäre das problematisch.

Ich muss sagen, dass ich das wohl vom Alter des Kindes und auch der Art der Baustelle abhängig machen würde. Und natürlich davon, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit ich dem Kind schenken kann. Generell denke ich aber auch, dass es ungefährlicher ist, wenn das Kind eben bei der Familie oder Freunden bleibt.

Würdet ihr Kinder eher nicht mit auf eine Baustelle nehmen? Wovon würdet ihr das abhängig machen? Meint ihr, dass es generell zu riskant ist? Spielt das Alter der Kinder eine wichtige Rolle? Oder die Art der Baustelle? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

Es kommt doch darauf an, was man dort macht und was für eine Baustelle es ist. Auf eine Großbaustelle, wo ich dann während des laufenden Betriebes noch irgendwelche wichtigen Gespräche führen muss, würde ich Kinder nur ungern mitnehmen.

Auf eine kleine überschaubare Baustelle, wo ich auch auf die Kinder achten kann geht das dann schon eher. Als wir unser Haus gebaut haben, waren die Kinder auch ganz oft auf der Baustelle. Aber wir sind eben immer hingefahren, wenn die Bauarbeiter Feierabend gemacht haben oder kurz davor waren, sodass da nicht mehr soviel passiert ist und die Kinder dann eben mehr oder weniger in Ruhe klettern und auf Dreckbergen rutschen konnten. Das war wie ein Abenteuerspielplatz für die Racker. Aber da hatten wir dann eben auch immer ein Auge drauf.

Ich habe als Kind auch auf Baustellen gespielt und finde daher, dass die Verletzungsgefahr doch erheblich ist, weil es sich eben nicht um einen Abenteuerspielplatz handelt. Im laufenden Betrieb gurken da schwere Fahrzeuge herum, es wird mit Werkzeugen hantiert, die größer und schwerer sind als die lieben Kleinen, es sprühen Funken und die Damen und Herren vom Fach haben auch Besseres zu tun als aufzupassen, ob sie nicht auf irgendeine unbeaufsichtigt herumwuselnde Fußhupe latschen oder ihr eine Gerüstbohle über den Schädel ziehen.

Und selbst nach Feierabend gibt es Betonflächen und Gerüste zum Hochklettern und Runterfallen, Betonstahl für Pfählungsverletzungen aller Art, Glasscherben und herausstehende Nägel für die Schlagadern, Baugruben fürs Hineinfallen und erst am nächsten Morgen entdeckt werden, wahrscheinlich giftige Chemikalien und unzählige sonstige Möglichkeiten, sich Quetschwunden oder einen Schädelbruch zuzuziehen. Nicht umsonst stehen ja auch überall Schilder "Betreten der Baustelle verboten" und die Bauarbeiter haben Sicherheitsschuhe an und Helme auf. Was haben da Kinder verloren?

Ich finde Kinder haben nichts auf einer Baustelle zu suchen. Das ist einfach zu gefährlich. Das fängt an beim Staub und endet mit Teilen, die auf den Kopf fallen können. Letztendlich hat aber auch niemand Zeit für das spielende Kind, keiner kann wirklich aufpassen und so würde ich immer eher nach einer Betreuung suchen und das Kind von der Baustelle fern lassen. Man muss ja auch nicht immer alles mit dem Kind zusammen machen. Natürlich ist das auch zeitintensiv, aber das Kind kann dann ja zu den Großeltern, wenn das Bauen ganz so intensiv ist.

Ich verstehe nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, ein Kind mit auf eine Baustelle zu nehmen, egal ob gerade dort gearbeitet wird oder nicht. Ich finde das ziemlich verantwortungslos und gefährlich und wenig nachvollziehbar. In meiner Familie wird auch gebaut und nicht zu knapp. Allerdings bleiben die Kinder da immer zu Hause, selbst wenn die Mama Essen vorbereitet hat, was sie dann zur Baustelle fährt um die ganzen Helfer zu versorgen. Ich finde das auch richtig so. Die Kinder können hinterher alles sehen, wenn es fertig ist. Gefahrenquellen auf der Baustelle wie die Aerosole werden sehr schnell unterschätzt.