Kinder beibringen, Emotionen in den Griff zu bekommen?
Als Erwachsener versucht man in vielen Situationen, sich zusammenzureißen und seine Emotionen im Griff zu haben, so dass man in der Öffentlichkeit nicht einfach anfängt, aus Trauer hemmungslos zu weinen oder aus Wut herumzubrüllen. Man muss lernen, seine Gefühle unter Kontrolle zu haben, zumindest eben, wenn man unter fremden Menschen ist.
Bei Kindern ist es ja aber so, dass sie ihre Emotionen nicht immer kontrollieren können. Wenn sie nicht bekommen was sie wollen, bekommen sie oft einen Wutanfall oder fangen an zu weinen. Inwiefern sollte man als Eltern dann aber versuchen, Kindern beizubringen, ihre Emotionen in der Öffentlichkeit unter Kontrolle zu bekommen? In welchem Alter kann man das machen und sollte man das überhaupt tun?
Ich finde zunächst mal, dass man in der Öffentlichkeit ruhig auch mal weinen kann, wenn einem danach ist. Solche Emotionen würde ich niemanden verbieten und ausreden. Wobei ich absolut gegen Wutanfälle und kleine Machtkämpfe in der Öffentlichkeit und zu Hause bin. So ein Verhalten versuche ich also schon zu unterbinden, wenn es stattfindet und dann reagiere ich von der Situation abhängig auf mein Kind. Ich finde es aber wichtig, dass solche Sachen unterbunden werden.
Generell halte ich es durchaus für eine gute Idee, auch Kindern ihrem Alter entsprechend allmählich beizubringen, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält. Und in unserem Kulturkreis gehören übermäßige Emotionsausbrüche je nach Örtlichkeit nicht unbedingt dazu. Fußballstadion ja, Krankenhaus bedingt, Straßenbahn eher nicht so sehr, würde ich sagen. Ich glaube, das nennt man dann "Erziehung".
Ab welchem Alter es sinnvoll ist, hier auf die lieben Kleinen entsprechend einzuwirken, kann ich als kinderlose Person nicht wirklich einschätzen. Babys und Kleinkinder sind in dieser Hinsicht natürlich praktisch unbeeinflussbar, aber sobald Kindergarten oder ähnliches ansteht, lernen Kinder ja auch von einander und von anderen Erwachsenen, wie sozial angepasstes Benehmen funktioniert.
Generell halte ich es durchaus für vernünftig und langfristig hilfreich, Kindern den richtigen Umgang mit Gefühlen beizubringen, aber ich kann mir auch vorstellen, dass das nicht immer einfach ist, weil viele Erwachsene in ihrer Kindheit dies wiederum nicht gelernt haben, weil es immer nur hieß "Stell dich nicht so an!"
Niemand ist plötzlich volljährig und weiß dann immer, wie man sich perfekt in der Öffentlichkeit zu verhalten hat. Es ist doch normal, dass das ein Lernprozess ist und nicht von heute auf morgen kommt. Dementsprechend sollten Eltern im Rahmen der Kindererziehung schon entsprechend auf ihr Kind einwirken, wobei nur die Eltern selbst einschätzen können, wann sie damit anfangen und wie sie dabei genau vorgehen. Ich denke nicht, dass man das als kinderlose Person einschätzen kann oder wenn die Kinder noch im Kleinkindalter sind.
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