Kinder auch heißen Dampf inhalieren lassen?

vom 16.11.2016, 16:25 Uhr

Gerade in der Erkältungszeit schafft ja eine Inhalation von heißem Wasser mit irgendwelchen Zusätzen, Linderung und Besserung gegen Husten, Schnupfen und anderen Infekten. Aber kann man denn auch Kindern derartige Inhalationsbäder zubereiten und heiß einatmen lassen oder ist das eher nicht zu empfehlen? Wie handhabt oder kennt ihr das denn?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Wort Kind ist ja nun ein Begriff, der über ein breiteres Altersspektrum geht. Es gibt ja auch verschiedene Methoden. Bei kleinen Kindern (mindestens bis Schuleintritt) würde ich die "Kochtopf-Methode" nicht empfehlen. Die Kinder empfinden den Dampf meist als zu heiß und durchgeführt werden kann er in der Regel auch einfach nicht. Also quält man das Kind damit zusätzlich. Außerdem kann sich ein Kind leicht auch Verbrühen und man steckt als Elternteil ja nicht mit unter dem Handtuch.

Besser ist da ein Dampfinhalator aus der Apotheke. Da kommt auch das an, was ankommen soll und da wo es ankommen soll. Den gibt es auch in verschiedenen Ausführungen, sodass zum Beispiel auch schon Neugeborene mit einer entsprechenden Maske inhalieren können. Da passiert dann auch nichts (Stichwort Verbrühung). Außerdem hat man das als Erwachsener ganz gut im Blick und assistiert gegebenenfalls. Man sieht eben, wo die Maske sitzt und hat kein störendes Handtuch zwischen sich und dem Kind.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Über den Topf würde ich das mit einem Kind nicht machen. Es gibt doch extra Inhalatoren und das geht doch auch ganz gut. So kann man genau arbeiten und das Kind muss nicht Angst haben dass es sich verbrüht und es für das Kind unangenehm wird. Bei einem Topf hätte ich ehrlich gesagt Angst dass das Kind an die Seite fasst und so die Hände verbrennt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Kinder haben grundsätzlich nichts an Zusätzen zu genießen wenn sie Inhalieren, jedenfalls wenn es nicht vom Arzt verordnet worden ist. Kinder unter 3 Jahren sind dabei besonders gefährdest durch die ätherischen Ölen die einen Atemstillstand auslösen können und ebenfalls mit im Verdacht stehen, dass diese bei regelmäßiger Anwendung den plötzlichen Kindstod fördern.

Wie ihr auf die Kochtopf Methode und Inhalatoren kommt ist mir schleierhaft. Mit einem Baby und Kleinkind setzt man sich in das Badezimmer, lässt die Dusche heiß laufen oder auch den Wasserhahn in der Badewanne und dieser Dampf reicht alleine schon aus zum inhalieren gegen verstopfte Nasen und zur Linderung vom Husten. Das ist etwas, was man als einer der ersten Tipps von einer Hebamme bekommt, wenn man denn eine hatte oder auch den Kinderarzt mal gezielt danach befragt.

Kochtopfmethode ist schon lange veraltet aber mal ehrlich, wie blöd haltet ihr Kinder? Dass diese mit 5 Jahren noch am heißen Topf fingern und sich verbrennen? Ein Kind mit 2 Jahren kann das durchaus schon als Verbot verstehen und unterlassen wenn man es ihm sagt, ansonsten lernt das Kind auch aus Erfahrung. Der erwachsene kann ebenfalls jederzeit mit unter das Handtuch wenn man eines verwendet oder man lässt es komplett bleiben, der Rüssel muss nicht in den Topf gehalten werden Abstand von 30 cm zum Topf klappt ebenfalls.

Inhalatoren in die man seinen Rüssel hängt haben rein gar nichts verloren beim Kind. Diese sind auf erwachsene produziert worden, entsprechend sind die Öffnungen, Markieren und Füllmengen angegeben. Das gleich gilt auch für die Zusätze. Inhalatoren die an den Mund gesetzt werden wie ein Spacer oder der Pari, sind zur Applikation von Medikamenten und nicht zum inhalieren mit heißem Wasserdampf geeignet. Zudem die Krankenkassen auch für Kinder (noch nicht einmal bei chronischen Erkrankungen um das inhalieren zu erleichtern) die Kosten für diese Anschaffung nicht übernehmen und der Spaß mehrere hundert Euro kostet.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich habe auch als Kind schon inhaliert und mir hat das sehr geholfen, jedoch ohne Zusatz von ätherischen Ölen oder ähnlichem. Bei mir wurde das auch tatsächlich vom Arzt so angeordnet, da ich sehr häufig unter hartnäckiger Bronchitis litt und nur Tabletten alleine für ein Kind da nicht immer das beste sind und auch nicht vollends geholfen haben. Meistens haben meine Eltern für mich dabei überhaupt keinen Zusatz benutzt oder einen speziellen Inhalierzusatz für Kinder. Diese Produkte enthalten soweit ich weiß ausschließlich Eukalyptus, was selbst bei Kleinkindern schon getestet wurde und wohl keine Probleme bereiten sollte.

Ob die Handtuch über den Kopf Methode heute noch die beste für ein Kind ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Bei mir wurde es so gemacht, meine Eltern haben aber immer sehr gut aufgepasst, dass es nicht zu stark wird und ich mich dabei auch nicht verbrühen kann. Heute gibt es überall Inhalatoren zu kaufen und das sogar für relativ wenig Geld, so dass ich mir, wenn ich mal ein Kind habe, auf jeden Fall die Anschaffung überlegen werde.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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