Kind zur Kontrolle beim Augenarzt wenn Eltern kurzsichtig

Die Mutter eines Kindes aus dem Bekanntenkreis ist stark kurzsichtig. Sie war neulich beim Optiker und dort wurde ihr Nahe gelegt, dass sie möglichst bald mit ihrer 1 1/2 jährigen Tochter einen Sehtest machen sollte. Am besten sollte sie zu einem Augenarzt gehen, der auch die Augen mit Eintropfen, damit die Pupillen erweitert werden, den Augenhintergrund untersuchen sollte. Denn wenn ein Elternteil, egal ob Mutter oder Vater, ist es wahrscheinlich, dass das Kind auch kurzsichtig ist.

Ich bin zwar auch mit meinen Kindern beim Augenarzt zu einer Untersuchung gegangen, aber noch nicht so früh. Ich bin auch nicht kurzsichtig. Aber ich kenne eine Mutter in meinem Alter, die stark kurzsichtig ist und alle drei Kinder von ihr haben gute Augen. Inwieweit ist es möglich, dass ein Kind die Kurzsichtigkeit eines Elternteils geerbt hat und wann sollte man die erste Augenuntersuchung beim Augenarzt machen lassen? Wann ist es sinnvoll?

Ich finde, dass man weder das eine noch das andere garantieren kann. Meiner Meinung nach ist es genau so wahrscheinlich, dass ein Kind, dessen Elternteil kurzsichtig ist, ebenfalls kurzsichtig ist, wie es auch sein kann, dass ein Kind, dessen beide Eltern keinerlei Augenprobleme haben kurzsichtig oder weitsichtig sein kann.

Deshalb finde ich es etwas übertrieben, dass man hier gleich mit Eintropfen der Augen ein Defizit fest stellen möchte. Meiner Meinung nach ist das eine Quälerei, die ich nicht gerade nötig finde. Bei mir wurde sogar sehr lange abgewartet, weil ich immer sagte, dass mein Kind schielt und dass sicher etwas mit den Augen nicht stimmt.

Da beruhigte mich die Kinderärztin und meinte, dass das auch ein Pseudo-Schielen sein könnte, welches viele Kleinkinder haben und dass sich das auswachsen könnte. Später wurde dann eine Weitsichtigkeit fest gestellt. Bei der Weitsichtigkeit ist der Vorteil, dass sich das mit der Zeit wieder auswächst.

Vor allem kann jemand, der weitsichtig ist, nie kurzsichtig werden. Und wenn man immer fleißig die Brille anzieht, dann braucht man irgendwann gar keine mehr. Wir merken nun schleichend den Unterschied, weil immer noch schwächere Brillen benötigt werden. Für uns ist es ein Erfolgserlebnis, da die Kinder leider immer noch gerne gehänselt werden, wenn sie eine Brille tragen.

Also ich würde mich da nicht stressen und mir eine zweite Meinung bei einer anderen Fachkraft einholen. Es kann ja sein, dass man bei mir ebenfalls zu lange gewartet hat. Allerdings habe ich nichts von schlechteren oder negativen Folgen für mein Kind und das Sehvermögen gemerkt, obwohl ich so lange gewartet habe.

Ich würde dazu nochmal den Kinderarzt befragen in so einer Situation, da das in diesem Alter wirklich zu viel Stress sein könnte einen solchen Test zu machen und wenn dies gegebenenfalls umsonst ist, dann macht es keinen Sinn. Vor allem würde man ja bemerken, wenn sich das Kind auffällig verhält und vielleicht auch oft daneben greift oder Dinge nicht gleich sieht. Ich denke, dass das in dem Alter noch zu früh ist und man lieber noch etwas warten sollte. Meine Tochter ist auch in dem Alter und mit ihr würde ich so eine Untersuchung nun noch nicht machen wollen.

Vor allem kann jemand, der weitsichtig ist, nie kurzsichtig werden.

Ich fürchte, da wurdest Du falsch beraten. Ein erwachsener Weitsichtiger wird natürlich nicht kurzsichtig werden, da sein Augapfel ausgewachsen ist. Bei Kindern ist das anders. Ich war als Kind weitsichtig und brauchte in der 1. Klasse eine Brille zum Lesen. Dies verlor sich im 1. Schuljahr, aber so mit 13 begann ich dann kurzsichtig zu werden. Das war auch bei einigen anderen Kurzsichtigen die ich kenne sehr ähnlich.

Kinder sind meist weitsichtig, weil der Augapfel quasi zu kurz ist, was sich, wie erwähnt, heraus wächst. Im Lauf des Wachstums kann er aber später trotzdem wiederum zu lang werden, sodass man als Teenie kurzsichtig wird. Das schließt sich nicht aus. Ich glaube auch, dass man das kaum verhindern kann. Wie soll man die Größe seiner Augäpfel beeinflussen?