Kind nachts schreien lassen oder zu ihm gehen?

vom 13.01.2016, 21:41 Uhr

Ich habe zwei Kinder im Alter von fünf und zwei Jahren. Beides sind früher sehr schlechte Schläfer gewesen. Der Große hat erst mit drei Jahren durchgeschlafen und der Kleine mit 2,5 Jahren. Ich musste oft nachts zwischen zwei und sechs Mal aufstehen, weil ein Kind weinte.

Oft habe ich nach Hilfe im Internet gesucht und bin ganz oft darauf gestoßen, dass man Kinder schreien lassen soll. Irgendwann würden sie wissen, dass Mama nicht kommt und würden dann durchschlafen. Das kam für mich aber nie in Frage. Egal wie müde ich auch war, ich bin jedes Mal zu ihnen gegangen und habe sie nie weinen lassen.

Es gibt ein sehr bekanntes Buch, was erzählt, welche Methode man anwenden soll. Es gibt Leute, die schwören auf dieses Buch und es gibt Leute, die möchten, dass es vom Markt verschwindet. Der Autor dieses Buches soll sich heute dafür schämen, was er damals geschrieben hat. Jetzt hat er nämlich eigene Kinder und einen ganz anderen Blickwinkel auf das Geschehen.

Wie ist das bei euch? Steht ihr jede Nacht auf und geht zu euren Kindern, auch wenn es das 100. Mal ist? Oder denkt ihr euch, dass das Kind schon irgendwann mit dem Schreien aufhören wird?

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde jedes Mal hingehen, wenn mein Kind schreit. Auch wenn er dann schon etwas älter ist, ist es sicherlich nicht angenehm nachts wach zu sein und in einem dunklen Raum zu sein und nicht mehr schlafen zu können. Als Erwachsener hat man so seine Varianten, was man machen kann, wenn man nicht mehr schlafen kann, aber ein Kind kann das nicht wissen und muss dann sicherlich auch betreut werden.

Sicherlich kann das nerven und das Kind gewöhnt sich eventuell auch daran, dass man dann eben kommt, aber was ist denn so schlimm daran, wenn das Kind merkt, dass man für das Kind da ist? Das ist meiner Meinung nach auch Vertrauen, das man in seine Eltern haben kann. Ich stehe gerne für mein Kind auf und investiere da auch durchaus ein bisschen Zeit bis er wieder schlafen wird. Natürlich ist man dann fertig, überfordert und hat vielleicht auch weniger Nerven, aber das Kind dankt es einem doch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich schreibe auch aus der Perspektive, keine Kinder zu haben. Aber ich würde mein Kind nicht schreien lassen. Es gibt sicherlich eine Zeit dafür, Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen und nicht zu sehr zu verwöhnen. Aber meiner Meinung nach trifft das noch nicht auf ein Baby und Kleinkind zu.

Kinder brauchen doch hauptsächlich Sicherheit. Ihre Welt ist noch so klein. Sie verstehen noch nicht viel. Ihnen geht es entweder schlecht und sie sind allein oder es geht ihnen gut und sie fühlen sich sicher. Dazwischen gibt es nichts. Sie können nicht denken, dass die Welt grausam ist und sie stark sein müssen; sie besser dran sind, wenn sie sich nur auf sich selbst verlassen; sie nicht immer auf andere angewiesen sein sollten.

Also meiner Meinung nach ist es die Aufgabe der Eltern, dass sich die Kinder sicher fühlen. Sicherlich lernen sie, dass Schreien nicht immer zum erwünschten Ergebnis führt, wenn man nicht immer aufsteht und sich um sie kümmert. Aber ich finde es viel schöner, wenn sie lernen, dass ihre Eltern immer für sie da sind.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das Buch welches du meinst, wird auch in diversen Foren und von Fachleuten kritisiert. Ein Kind schreit nicht ohne Grund nachts, gerade wenn sie noch klein sind muss man halt einmal aufstehen und schauen was es will. Gerade in der Anfangszeit ist es noch überschaubar was es sein kann, Hunger, volle Windel oder einfach Einsamkeit.

Kinder müssen das alleine sein, auch Nachts im eigenen Bett, erst einmal lernen. Passt in der kleinen Welt etwas nicht, dann gibt es für ein kleines Kind auch keine andere Möglichkeit als schreien auf den Missstand aufmerksam zu machen. Natürlich muss man dann nachsehen gehen und eben das Problem beseitigen.

Mein Sohn hat sich nachts auch häufiger gemeldet mit schreien als Tagsüber, da ich ihn von Anfang an in sein Bett gebracht habe was auch in Ordnung war wenn er sehr müde war. Nachts um 2 Uhr war er dann fertig mit seinem Nachtschlaf und wollte meine nähe haben - ich wollte aber lieber schlafen.

Das Problem habe ich dann so gelöst, dass ich ihn abends in sein Bett gelegt habe und morgens um 2 Uhr dann immer mit in mein Bett genommen habe. So konnte er danach noch ein wenig schlafen und ich auch und wir beide waren zufriedener. Es hat aber durchaus ein paar Tage gedauert bis ich das Problem erkannt habe und beheben konnte.

Aber ich sehe es auch als meine Pflicht als Mutter an, meine Bedürfnisse hinter die meines Kindes zu stellen und dazu gehört halt auch das nächtliche Aufstehen wenn mein Kind ein Problem hat. Und wenn das hundert mal ist, dann ist das so und ich muss hundert mal aufstehen und nach ihm sehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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