Kind läuft alleine durch Möbelhaus - was ist zu tun?

Wir waren heute bei IKEA, als wir plötzlich von einer Frau angesprochen wurden, ob das hinter uns stehende Kind zu uns gehören würde. Gehörte es natürlich nicht, da wir unser einziges Kind vor uns in der Trage hatten und kein weiteres Kind haben. Das Kind hinter uns lief dann an uns vorbei weiter, in der Zeit als ich auf die Frage antwortete.

Die Frau und wir versuchten dann das Kind nach der Mutter zu befragen, es lief aber einfach weiter. Es war auch noch sehr klein, ich schätze mal 3 oder 4. Als es dann bei den Toiletten war ging die Frau kurz mit ihm hinein, da es dort nach der Mama schaute. Die Frau wartete dann dort mit dem Kind und wir sahen uns weiter um.

Die Mutter war dann noch im Markt, hinter den Kassen und suchte dort wild nach ihrem Kind. Sie rief mittlerweile nach dem Kind. Vorher war sie nicht zu sehen, da das Kind schon weggelaufen war, als sie noch in einer anderen Abteilung mit ihm war. Wir machten sie letztendlich auf ihr Kind aufmerksam und sie war überglücklich ihr Kind wieder zu haben.

Wir waren das erste Mal in der Situation und daher war das alles eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Wie macht man es aber richtig? Wie sollte man reagieren und was ist in Ordnung mit dem Kind zu tun? Darf oder sollte man mit dem Kind auf die Toilette, wenn es muss? Ich würde schon mitgehen und dem Kind auch helfen, das ist auch besser als das Kind in die Hose machen zu lassen. Den Mitarbeitern sollte man sicherlich auch Bescheid geben, damit die Eltern ausgerufen werden können.

Um es nochmals zusammen zu fassen, ihr wurdet angesprochen ob es euer Kind ist? Das Kind wurde dann einfach laufen gelassen und musste alleine weiter suchen bis sich eine andere Dame dem angenommen hat und vor den Toiletten gewartet hatte? Und ihr seit weiter durch den Markt gelaufen und habt dann per Zufall die rufende Mutter entdeckt oder sie darauf angesprochen?

Also ich bin schon häufiger in der Situation gewesen und ich fange zunächst die Kinder ein. Dann sehe ich mich in der Umgebung um, ob dort jemand sein Kind vermisst. Meistens sind die Eltern auch nicht weit. Wenn ich sie selbst nicht finden kann, dann begebe ich mich an die Kassen oder Informationen und lasse die Eltern ausrufen. Einfach an eine Stelle stellen und warten finde ich unnötig, denn das ist die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gerade in sehr großen Geschäften.

Mit dem Toilettengang ist es so eine Sache und kommt auch immer darauf an, wie es aufgenommen wird. Wenn ein Mann mit einem fremden Mädchen auf die Toiletten verschwindet, da kann schnell ein falscher Eindruck entstehen. Bei einer Frau ist es unverfänglicher. Aber meistens sagen die fremden Kinder auch gar nicht, dass sie aufs Klo müssen sondern suchen einfach nur die Mama und daher vergessen sie aus Angst und Panik das Bedürfnis ganz schnell.

Da kann man schon froh sein, wenn man den Namen des Kindes oder der Mutter erfährt. Viele sagen gar nichts mehr, andere können noch gar nicht sprechen. Dann ist die Hose halt nass hinterher, die Eltern stören sich daran weniger und sind froh ihr Kind wieder zu haben. Zudem dieser Toilettengang auch Zeit frisst, in der die Eltern und das Kind in der Ungewissheit über den gegenseitigen Verbleib sind. Es handelt sich zwar nur um wenige Minuten, wer aber sein eigenes Kind vermisst und panisch sucht dem kommt das wie Stunden vor.

Generell finde ich schon, dass sich jeder eines Kindes annehmen sollte das sich im Möbelhaus, Supermarkt oder wo auch immer verlaufen hat und seine Eltern nicht mehr findet. Denn schnell sind die Kinder doch von jemand anderen eingepackt und weg, gerade wenn man sie mit etwas lockt. Gerade in der heutigen Zeit mit vielen kranken, perversen Schweinen unterwegs muss man dort echt aufpassen. Ehrlich, ich habe auch schon Männer angesprochen die sich solchen verirrten Kindern angenommen haben und habe das Kind ihnen "abgenommen" und mich selbst darum gekümmert. Bei Männern die alleine unterwegs sind habe ich doch eher ein ungutes Bauchgefühl. Weiß ich wohin er mit dem Kind will wenn es schon nicht seines ist?

Selbst wenn man noch so gut auf das Kind aufpasst, es passiert mindestens einmal jeder Mutter, dass das Kind verschwunden ist. Welche Angst, Panik und Gedanken man in diesem Moment mitmacht kann sich kaum einer vorstellen der es nicht erlebt hat. Dort ist man mehr als nur Dankbar, wenn sich jemand dem Kind angenommen hat und dafür sorgt, dass es wieder wohlbehalten zur Mutter zurück kommt.