Kind in Kinderkrippe geben?

vom 17.10.2015, 15:53 Uhr

Vorausgesetzt man ist zu Hause, hat entweder keine Arbeit oder man ist in Elternzeit, würdet ihr euer Kind trotzdem in die Krippe geben? Die Krippe ist ja ein Ort der Zusammenkunft und des Erlernens der Grundkompetenzen schon im Kleinkindalter.

Anderseits ist man ja zu Hause und hätte genug Zeit, sich mit dem Kind zu beschäftigen und den Haushalt nebenbei noch zu meistern. Kontakte lassen sich auch auf Spielplätzen oder in Krabbelcafés knüpfen. Wie ist eure Meinung dazu?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Meinung ist, dass es wichtiger ist, die ersten drei Jahre eine gute Bindung zur Mutter aufzubauen, als das Kind schon mit der Trennung zu belasten, wenn man es in eine Kinderkrippe abgibt und dann wieder fremdem Bezugspersonal aussetzt. Der Kindergarten ist eigentlich früh genug, um Sozialkompetenzen zu knüpfen.

Wenn die Mutter besorgt ist, sollte sie, wie du es bereits erwähnt hast, lieber einen Spielplatz oder andere öffentliche Plätze oder Einrichtungen aufsuchen, wo sich Eltern mit Kindern treffen. Es gibt sicher auch solche Vereine, wo man sich anmelden kann, wie zum Beispiel Babyschwimmen oder Eltern- Kind Turnen. Da kann man genug andere Eltern und auch Kinder kennen lernen.

Auch könnte man, wenn man zu Hause ist, einen Tagesmutterjob übernehmen. So hat man ein Zusatzeinkommen und außerdem andere Kinder gleich zu Hause, mit denen das Kind spielen kann. Das ist auch eine gute Idee. Oder bei uns gibt es eine Einrichtung für Mütter, die gerne unterstützt werden würden.

Dort kann man ehrenamtlich einmal oder mehrmals in der Woche zwei bis drei Stunden das oder die Kinder einer anderen Mutter zu sich nehmen und mit denen etwas unternehmen. Wenn man ein Kind in derselben Altersgruppe findet, wäre beiden Seiten dann geholfen.

Ich bin absolut gegen eine Art der Kindereinrichtung vor der Vollendung des dritten Lebensjahres. Die Kinder sind einfach nur überfordert und man tut ihnen dabei nichts gutes. Die sozialen Kompetenzen in allen Ehren aber wir haben auch nur den Kindergarten besucht, weil es früher so etwas gar nicht gab und wir sind auch nicht asozial geworden, oder?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


In der Krippe, Kindertagesstätte oder dergleichen sind freie Plätze inzwischen ja Mangelware. Entsprechend schwer dürfte es eine Person bei der Platzsuche haben, die beispielsweise in Elternzeit ist und das Kind daher auch selbst betreuen könnte. Hier werden logischerweise und vollkommen zu Recht Kinder von Eltern bevorzugt, die arbeiten müssen.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mich gegen eine Krippe entschlossen da ich durch die Karenz sowieso zu Hause bin und mich um mein Kind kümmern möchte. Aber jetzt wird sie dann drei Jahre alt und hoffe dass ich einen Kindergartenplatz bekomme. Für mich war es auch nie vorstellbar das Kind mit einem Jahr schon in die Krippe zu geben damit ich wieder arbeiten kann. Ich habe mir bewusst diese Auszeit für mein Kind genommen und werden jetzt dann, wenn sie einen Kindergartenplatz hat wieder ins Arbeitsleben einsteigen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich weiß noch nicht ganz, wie wir das machen. Ich finde es schon wichtig, dass man Kinder auch unter andere Kinder bringt und sie dann auch im Kindergarten oder in der Kindergrippe schöne Erlebnisse haben, dennoch finde ich gerade die Zeit am Anfang auch sehr wichtig. Wir werden sehen, ob wir dann einen Platz in der Kindergrippe bekommen, aber wenn nicht finde ich das auch nicht weiter schlimm. Wobei ich schon gerne auch in meinem Leben ein bisschen weiter kommen würde.

Ich denke auch nicht, dass man eine schlechte Mutter ist, wenn man dann wieder arbeiten geht. Man muss ja nichts in Vollzeit machen, sondern kann sich ja auch auf Teilzeit einlassen und dann ist das Kind auch nicht so lange weg, zumal man sich da ja auch mit dem Vater gut absprechen kann. Es ist ja aber für viele Mütter auch eine Frage, ob man es sich leisten kann zu Hause zu bleiben und gerade als Alleinerziehende Mutter ist das eben oft nicht der Fall und solche Mütter müssen dann weiter arbeiten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Vielleicht sollte man auch sehen, dass es nicht überall Spielplätze gibt, die für Kleinkinder geeignet sind. So wird man dort kaum andere Mütter mit ihren Kindern treffen. In meinem letzten Wohnort gibt es zwar Spielplätze, aber die können erst Kinder ab drei Jahren wirklich nutzen. Und eine Krabbelgruppe, wo man einmal die Woche trifft, hat man dort in einem recht weitem Umkreis auch nicht.

Allerdings muss man in der heutigen Zeit auch sehen, dass viele Familien darauf angewiesen sind, dass die Mutter nach der Elternzeit wieder arbeiten geht. Dann kann man nur auf die Kinderkrippe oder Tagesmutter zurückgreifen.

Und selbst als Tagesmutter agieren ist auch nicht so einfach. Denn da muss man recht viele Auflagen erfüllen und auch das Jugendamt spielt da eine Rolle, dass man die Berechtigung erhält. Wobei man auch sehen muss, dass es teilweise ein ungerechter Kreislauf ist. Hat man keinen Job und gibt sein Kind in die Kinderkrippe wird man oft schief angeschaut. Dass man aber ohne Kinderkrippe als nicht vermittelbar gilt, sehen dabei die wenigsten Menschen.

Wer also einen Job sucht, der muss zwangsläufig sein Kind schon in die Kinderkrippe geben, weil auch kurzfristig kein Platz zu finden ist, wenn man einen Job annehmen will. Und mit einem Kleinkind zu Hause hat man auch nur bedingt ausreichend Zeit und Ruhe, um sich auf die Jobsuche zu konzentrieren und hat dann wieder ein Betreuungsproblem, wenn es um die persönliche Vorstellung geht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Die Frage ist wohl eher, ob man überhaupt einen Kita Platz bekommt. In sehr vielen Städten gibt es ja derzeit das Problem, dass es sehr wenige Kitaplätze und sehr viele Kinder gibt, die auf diese Plätze verteilt werden sollen. Und dann wird natürlich auch immer die private Situation der Familie erfasst.

Es versteht sich also von selbst, dass Kinder deren Eltern beide berufstätig sind, eher einen Kitaplatz bekommen werden, als Kinder wo ein Teil arbeitslos ist und auch bleiben will. Es wäre wohl reichlich unfair, wenn so ein Kind einen Kitaplatz bekommen würde und andere Eltern dafür auf ihren Arbeitsplatz verzichten müssten, obwohl sie arbeiten wollen.

Ich finde es daher nicht so gut, wenn Eltern die eh zu Hause sind das Kind dann noch in die Kita bringen. Wenn sie eh schon zu Hause sind, dann haben sie auch genug Zeit sich um das Kind zu kümmern. Ich fände es dann irgendwie faul, dass Kind dennoch in die Kita zu bringen. Dann besteht das Leben doch quasi nur noch aus Freizeit.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich werde vermutlich mit meiner Antwort hier zur Außenseiterin mutieren. Ich bin derzeit noch in Elternzeit und habe beide Kinder in einer Einrichtung untergebracht. Mein ältester Sohn ist fünf und mein jüngster Sohn ist zwei Jahre alt.

Bei meinem ältesten Sohn war ich von vornherein der Meinung, dass er nicht in den Kindergarten kommt, bevor er drei Jahre alt ist. Ich wollte als Mutter für ihn da sein. Ich habe so gedacht, wie oben bereits geschrieben wurde. Eine Mama soll komplett für ihr Kind da sein. Mein Sohn brauchte mich auch. Er hat einige körperliche Defizite und der Kindergarten wollte ihn auch erst gar nicht nehmen, als er drei Jahre alt war. Da wir aber eine Probezeit hatten, wurde überlegt, es zu versuchen.

Es war schwer, diesen Platz ab drei Jahren für ihn zu bekommen. Nicht nur wegen seiner körperlichen Defizite, sondern auch, weil es mitten im Kindergartenjahr war. Ein Kindergartenjahr geht hier immer vom 01.09. bis zum 31.08.. Somit ist der Kindergartenstart für Kinder am 01.09.. Allerdings werden da nur die Kinder genommen, die zu dem Zeitpunkt bereits drei Jahre alt sind.

Wir hatten damals Glück. Wir haben mitten im Jahr einen Platz bekommen. Das ist eine Seltenheit. Es kommt eigentlich nur bei einem Umzug vor. Anders darf man nicht kündigen. Mein Sohn wurde dann ungefähr zehn Tage vor seinem dritten Geburtstag ein Kindergartenkind. Und damit begann auch eine sehr anstrengende Zeit.

Mein Sohn hat ein sehr schwaches Immunsystem und war sehr oft krank. Er war in einem Monat vielleicht fünf bis sechs Tage im Kindergarten. So viele Krankheitstage hat man als Elternteil nicht beim "Kindkrank". Mein Arbeitgeber würde mich bei diesen Fehltagen sofort entlassen.

Unser jüngter Sohn war im Kindergarten so angemeldet, dass er auch mit drei Jahren hinkommt. Allerdings hat er am Anfang des Jahres Geburtstag und bis September ist es sehr lang. Da wäre er schon 3,5 Jahre gewesen. Er ist ein Kind, dass sehr gerne unter anderen Kindern ist und als die Leitung uns spontan einen Krippenplatz anbot, sagten wir sofort zu.

Das war nun alles nicht wirklich so geplant, aber es ist gut so, wie es ist. Ich habe immer noch oft mindestens ein krankes Kind hier zu Hause, besonders jetzt in den Wintermonaten. Ich muss so aber keine Angst haben, dass ich entlassen werde. Durch die Krippe ist mein Kind mittlerweile total ausgeglichen. Er ist gerne dort und es macht ihm Spaß. Und ich weiß, ich habe ihn zu seinem dritten Geburtstag bereits in der Einrichtung und brauche nicht zittern, ob ich einen Platz bekomme oder nicht.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich wüsste nicht, was ein so kleines Kind in der Krippe soll. Schließlich gibt es Krabbelgruppen und man lernt andere Eltern kennen und trifft sich. Nach der Geburt meines ersten Kindes bin ich sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen.

Allerdings hatte ich ein Kinderbett und eine Krabbeldecke und ähnliche Dinge im Büro. Dafür hat der Arbeitgeber gesorgt. Außerdem war die Kinderkrippe im Gebäude. Da war mein Kind immer nur, wenn ich Termine hatte und ich konnte jederzeit gerufen werden. Das war ideal.

Bei den weiteren Kindern habe ich Auszeiten genommen. Mit der Krabbelgruppe und den Kindern von anderen Müttern kamen die Kontakte nicht zu kurz. So viel Interaktion gibt es bei den Zwergen ja eh noch nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


In der Krippe sind die Kinder doch nicht nur im Krabbelalter. Eine Kinderkrippe geht hier bei uns vom Alter von einem bis drei Jahre. Es gibt in der Krippe meines Sohnes kein Kind, das noch nicht laufen kann. Die meisten Kinder davon werden im Frühjahr diesen Jahres drei Jahre alt und sprechen schon super. Die Kinder sind sehr selbstständig und treffen sogar schon Entscheidungen, was wann wie gemacht werden soll. Die Interaktion ist dort schon sehr stark vorhanden.

Ich hätte meine Kinder niemals mit zur Arbeit nehmen können. Ich habe in einem Büro gearbeitet, wo Durchgangsverkehr herrschte. Der Drucker piepte ständig, der Boden war dreckig, die Maschinen aus der Produktion dröhnten bis dahin. Mein Arbeitgeber hätte es niemals erlaubt. Zumal ich auch im Schichtdienst gearbeitet habe. Da ich die einzige Frau war, gab es auch keine Betreuungsform vom Arbeitgeber.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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