Kind im Pyjama oder halb angezogen in die Kita bringen?
Manchmal hat man gerade mit kleineren Kindern morgens viel Stress. Ich meine jetzt keinen Stress im Sinne von morgendlicher Hektik, weil man zur Arbeit, Schule etc muss, sondern einfach Probleme, die man aufgrund des Verhaltens des Kindes hat.
Wir haben es zum Beispiel relativ häufig, dass es Probleme mit den Klamotten und der allgemeinen Anziehsituation gibt. Meine Tochter will einfach nicht das anziehen, was ich ihr raus lege und braucht dann gefühlte zwei Stunden, um sich ein angemessenes Outfit zurecht zu legen. Zusätzlich möchte sie auch unbedingt alles alleine anziehen, so dass sie dann gerne mal 15 Minuten braucht, nur um ihre Socken anzuziehen.
Wir haben schon versucht, die Kleidung abends für den nächsten Tag gemeinsam zurecht zu legen aber dann ist das Problem, dass ihr morgens einfällt, dass sie doch lieber etwas anderes anziehen möchte. Die Unterhose passt nicht zum Unterhemd, die Hose ist unbequem oder das Kleid hat Herzen anstatt Blumen, so dass es nicht mehr zur Strumpfhose passt.
Eigentlich fängt der Kindergarten um 8 Uhr an und ich würde es begrüßen, wenn sie pünktlich dort wäre. Meistens schaffen wir es aber nicht vor halb 9, weil sie eben ständig am Trödeln und am Meckern ist. Ich bekomme schon Albträume, wenn ich an die Schule denke, die ja nächstes Jahr für sie beginnt. Da können wir ja auch nicht einfach um 9 Uhr auftauchen, weil die Socken schief sitzen oder sie keine passende Haarspange findet.
Die Erzieherin hat mir heute morgen geraten, ihr morgens einen Zeitrahmen zu setzen und ganz klar zu sagen, dass man in 10 Minuten losfährt, egal, ob sie dann fertig angezogen ist oder nicht. Ich sollte sie dann einfach ins Auto setzen und mit ihr losfahren. Zur Not muss sie eben im Schlafanzug in den Kindergarten gehen oder nur mit einer Socke und ohne Hose.
Für meine Tochter wäre das ganz schlimm. Sie achtet mit ihren 5 Jahren sehr auf ihr Äußeres und ihr Outfit und ich glaube, es wäre so eine Art Höchststrafe für sie, wenn ich sie halb angezogen in den Kindergarten bringe und dann wohlmöglich auch noch alle über sie lachen.
Würdet ihr so eine Erziehungsmaßnahme durchziehen und euer Kind tatsächlich im Pyjama in die Kita bringen, wenn es sich nicht anzieht, bzw. Stunden braucht, um in die Gänge zu kommen? Oder habt ihr vielleicht irgendwelche anderen Tipps, wie man Kinder morgens dazu bringen kann, nicht allzu viel zu trödeln?
Ich glaube man muss das nicht durchziehen, damit dass das Kind versteht. Meine Eltern haben das auch so gemacht. Wir sind beispielsweise immer gerne wandern gegangen und ich habe dann auch immer getrödelt und bin auch mal stehen geblieben und wollte nicht mehr weiter. Sie haben dann gesagt, dass sie weiter gehen und ich dann eben zusehen müsste. Dann habe ich ein bisschen gewartet und bin dann aber hinterher gerannt und weiter mit gelaufen.
Ich denke mal, wenn du deiner Tochter am Morgen einen Zeitrahmen setzt, sie dann machen lässt und irgendwann die Schlüssel in die Hand nimmst, wird sie schon Gas geben, wenn die Alternative ist so in den Kindergarten zu müssen. Ansonsten muss sie da eben ein Mal durch und dann lernt sie es. Dem Kind muss man ja auch Grenzen setzen. Ich habe mich ja auch schnell ablenken lassen, da muss man streng sein, sonst wird das nichts.
Ich finde die Idee der Kindergärtnerin sehr gut. Denn so könnt ihr ja wirklich nicht weitermachen. Irgendwie unterstützt du damit ja auch, dass sie ihr Äußeres so wichtig findet und das finde ich etwas bedenklich. Wenn sie jetzt schon so drauf achtet, wie soll das dann in der Pubertät ablaufen? Oder ihr gesamtes restliches Leben. Ich würde mir für mein Kind wünschen, dass es da gelassener ist. Daher würde ich auf jeden Fall versuchen, das abzuschwächen und das morgendliche Anziehen abzukürzen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie dich beim ersten Mal nicht ernst nimmt, wenn du ihr sagst, dass sie zur Not im Schlafanzug in den Kindergarten muss. Also dass sie trotzdem trödelt, weil sie das ja bisher auch durfte. Es wäre schon hart, wenn sie dann im Kindergarten ausgelacht wird oder auch so total unglücklich ist. Sie wäre auch richtig sauer auf dich und würde sich womöglich sogar verraten fühlen.
Vielleicht wäre es daher eine gute Idee, sie zwar im Schlafanzug ins Auto zu stecken. Aber wenn sie dann vor dem Kindergarten heult und nicht rein gehen will, könntest du etwas zum Anziehen aus dem Kofferraum zaubern. Das klingt sehr inkonsequent und als ob sie das bekommen würde, was sie will. Aber immerhin ist es dann nicht das Outfit, das sie gewählt hätte. Du könntest auch absichtlich Sachen nehmen, die sie nicht so mag. Aber es wird alles besser sein, als im Schlafanzug gehen zu müssen.
Natürlich musst du mit ihr darüber reden. Dass sie eigentlich verdient hätte, im Schlafanzug gehen zu müssen und dass sie sich nicht darauf verlassen kann, dass du immer was im Kofferraum hast. Aber ich finde, es würde das Ganze etwas abmildern. Es ist nämlich schon hart, wenn sie sich immer so viel Zeit nehmen durfte, bis sie perfekt gekleidet ist und plötzlich von einem Tag auf den anderen läuft es komplett anders. Den Kontrast finde ich etwas hart.
Aber grundsätzlich halte ich die Idee der Kindergärtnerin auf jeden Fall für super. Und wenn, dann jetzt. Wenn sie in die Schule muss, wird das umso unangenehmer.
Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch aber es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man sich von einer Fünfjährigen so auf der Nase herum tanzen lassen kann. Natürlich verstehe ich, dass du ihr die Entscheidung überlassen möchtest, aber ab und an sind die Kinder einfach überfordert.
Ich würde dem Ratschlag der Erzieherin Folge leisten, denn immerhin ist sie ja informiert und wird dich nicht schräg angucken, wenn ihr wirklich halb angezogen oder im Schlafanzug dort auftaucht. Zum anderen würde ich dir raten, gleich einmal das Ruder herum zu reißen, ihr zwei komplette Outfits für den Morgen zurecht zu legen und es gibt entweder das eine oder das andere. Alles andere überfordert das Kind und wird nicht akzeptiert.
Es wird bei mir nicht diskutiert. Wenn ich sage, etwas ist so, dann ist es so und dann kann das Kind tausendmal nein sagen, es wird trotzdem so gemacht, wie ich es sage. Aber man muss natürlich immer konsequent sein. Denn wenn man es das eine Mal durchgehen lässt, weil man schon unter Zeitdruck ist und das andere Mal dann verbieten will, dann versteht es das Kind auch nicht mehr.
Eine klare Linie, zwei Outfits, ruhig auch von dir ausgesucht, für den Morgen. Es gibt nichts anderes und sonst geht es mit dem Pyjama in die KITA. Auch wenn du dann ein Erfolgserlebnis hast, daran fest halten. Zwei Outfits zurecht legen, zwischen denen die Tochter auswählen kann und so durchziehen.
Um sich selber etwas zurecht zu legen, hat sie noch in der Schule Zeit. Noch ist sie zu klein für solch große Entscheidungen. Das muss man ganz klar sagen. Oft sind Kinder schon mit weniger schwierigen Entscheidungen überfordert. Aber selber die Kleidung zurecht zu legen- auf gar keinen Fall!
Ich würde meine Kinder in dem Alter auch noch nicht entscheiden lassen, was sie anziehen, denn es würde ebenfalls sehr lange dauern. Es sind einfach viel zu viele Sachen im Schrank. Kleine Kinder sind damit total überfordert.
Ich würde sie entweder abends das Outfit aussuchen lassen und ihr erklären, dass sie es am nächsten Morgen auch anziehen muss. Da würde ich hart bleiben, entweder zieht sie es dann an der sie geht im Schlafanzug.
Auch die Idee mit den zwei Outfits finde ich gut. So kann sie etwas entscheiden, aber es ist keine never ending story.
Ich würde auch klare Zeitangaben einführen. Zeige ihr auf der Uhr, wann sie fertig sein muss. Es reicht, wenn man sagt, wenn der große Zeiger auf dieser Zahl ist, gibt es Frühstück. Egal wie du dann aussiehst, das Anziehen ist beendet.
Ich habe mit dem ersten Tag Kindergarten einen festen Zeitrahmen am Morgen für meine Kinder gehabt. Da gab es kein Trödeln, kein Fernsehen oder sonst welche Faxen. Die Familie die damals gegenüber gewohnt hat, hat mich da immer bewundert, dass alles nach einem festen Plan lief.
Dazu muss ich sagen, dass deren Kind und meine Mädels morgens zur selben Zeit aufgestanden sind. Aber wenn ich vom Kindergarten zurück kam, ist man dort erst mal losgegangen, weil das Töchterchen auch ständig irgendwelche Wege gefunden hat, um die Zeit zu vertrödeln.
Heute, nachdem sie nun das sechste Jahr zur Schule gehen, ist das noch genauso. Sie stehen pünktlich auf und sind sehr schnell bei den morgendlichen Abläufe. Mittlerweile läuft das so gut, dass sie eben noch ihre Nachrichten auf Whatsapp durchsehen können, weil dazu eben noch Zeit ist. Doch selbst da achten sie auf die Zeit und gehen pünktlich aus dem Haus ohne dass ich etwas sagen muss.
Ich muss sagen, dass ich die Idee gar nicht so verkehrt finde. Allerdings denke ich auch allgemein, dass es noch zu früh ist, wenn sich ein Kind mit fünf Jahren selbst die Kleidung aussucht und diese auch zwingend selber anziehen möchte. Nun dürfte es natürlich schwierig werden, wenn deine Tochter daran gewöhnt ist, dass sie sich morgens so viel Zeit lassen kann, wie sie braucht und wenn das plötzlich nicht mehr so ist.
Ich kann mir auch vorstellen, dass deine Tochter diese Drohung, dass sie halb angezogen oder im Pyjama in den Kindergarten muss, erst mal nicht ernst nimmt. Immerhin kennt sie es ja, dass es problemlos möglich ist, wenn man auch mal zu spät da ist. Darum finde ich die Idee von Bienenkönigin sehr gut, dass du beim ersten Mal noch Ersatzkleidung im Auto hast, die du vor dem Kindergarten aus dem Hut zauberst. So ist die Demütigung nicht so groß, dass sie wirklich halb angezogen vor den anderen Kindern auftauchen muss. Aber sie wird schon daraus lernen, sich zukünftig mehr zu beeilen.
Im Extremfall ja. Meine Tochter wurde morgens auch nicht fertig, als sie noch klein war. Meist hat die Drohung, dass sie ohne Hose in den Kindergarten gebracht werden würde, wenn sie nicht fertig wird, oder ich ohne sie fahren muss, damit ich nicht zu spät zur Arbeit komme, gereicht. Manchmal aber auch nicht. Ich kann mich erinnern, dass ich ein oder zweimal meine Drohung wahr gemacht und das Haus ohne sie verlassen habe. Natürlich bin ich nicht gefahren, aber alleine das Verlassen des Hauses, das Treten aus der Haustür, hat meine Tochter dazu gebracht, sich in Windeseile anzuziehen.
Mein Sohn ist heute manchmal auch nicht besser. Bei ihm liegt es aber nicht daran, dass er nicht weiß, was er anziehen soll, sondern schlicht an Faulheit und Bequemlichkeit. Als er kleiner war, habe ich es gehandhabt wie bei meiner Tochter, er durfte sich seine Kleider selbst raussuchen. Ich dachte, das sei eines der wenigen Dingen, bei denen ich sie entscheiden lassen kann. Das hat nur leider bei meinem Sohn, im Gegensatz zu meiner Tochter, überhaupt nicht geklappt. Ich habe festgestellt, dass er damit überfordert war und das gar nicht wollte. Seitdem hole ich was aus dem Schrank und fertig.
Die Drohung, ohne Hose in den Kindergarten gehen zu müssen, zieht jedes Mal. Ich musste sie bei keinem der Beiden wirklich wahr machen, alleine die Vorstellung, in halbem Outfit im Kindergarten aufzutauchen, hat den zweien Beine gemacht.
Ich arbeite ebenfalls im Kindergarten. Ich habe auch schon mehrfach Eltern diesen Ratschlag gegeben, wenn es zu Hause mit dem fertig machen und anziehen nicht geklappt hat.
Die Eltern haben es entweder nur androhen müssen oder es maximal einmal durchgezogen. Danach hatten sie damit nie wieder ein Problem. Wenn deine Tochter so sehr auf ihr Äußeres achtet und du Angst hast, dass sie eventuell ausgelacht wird, kannst du ja für den Notfall noch etwas anderes zum Anziehen mitnehmen.
So könnte sie notfalls sich im Kindergarten auf der Toilette umziehen. Dann würde ich ihr aber auch sagen, dass das eine Ausnahme war und wenn sie nochmal so zu Hause rumtrödelt es keine Sachen mehr im Kindergarten gibt zum Umziehen.
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