Kind erst bestrafen und dann doch nachgeben?

vom 09.11.2014, 08:17 Uhr

Wenn Kinder nicht hören, dann braucht es hin und wieder auch mal eine Strafe. Dabei ist es nicht immer leicht etwas zu finden, was auch zieht. Wenn man dann aber doch mal so etwas gefunden hat, dann kommt es (im Grunde immer) vor, das die Kleinen diskutieren wollen.

Wenn man dann in die kleinen Äuglein schaut - zumindest bei mir ist es so - kann es passieren, dass man schnell einmal dahinschmilzt und nachgeben möchte. Das ist allerdings meiner Meinung nach dauerhaft nicht Sinn der Sache. Ich mache das so, dass ich, wenn ich bereits "zum letzten Mal" beim Nachgeben gesagt habe, danach eben nicht mehr nachgebe, egal wie schwer das auch sein mag. Wie handhabt ihr diese Situationen? Gebt ihr auch hin und wieder nach?

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Sohn meines Mannes hat einen solchen Hundeblick gar nicht drauf, der wird nur immer bockiger, wenn er etwas nicht bekommt. Bei mir ist es dann so, dass ich erst recht auf Durchzug schalte, wenn er Sachen umherwirft. Mein Mann geht dagegen eher mal einen Kompromiss ein und erlaubt ihm manche Sachen, wenn er vorher seine Schulübungen diszipliniert gemacht hat. Das ist natürlich pädagogisch wertvoller, nur fällt mir das eben schwer.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Kinder meines Bruders neigen dann dazu auch zu bocken. Sie verschränken dann die Arme und ignorieren einen. Wobei sie das auch nicht lange durchhalten, aber das macht es für einen sehr leicht die Strafe auch durch zu ziehen. Ich denke aber auch, dass man da hart bleiben muss, weil das Kind etwas lernen muss und wenn es nur lernt, dass die Eltern nachgeben macht das keinen Sinn.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Ich denke aber auch, dass man da hart bleiben muss, weil das Kind etwas lernen muss und wenn es nur lernt, dass die Eltern nachgeben macht das keinen Sinn.


Da hast du Recht. Ich muss mir immer auf die Lippen beißen, wenn dann seitens der Eltern doch mal ein Rückzieher gemacht wird. Wenn ich dann doch mal im Nachhinein auf diese zugehe, wird mir das im ersten Beitrag genannte Beispiel mit den Augen genannt und das ich ja nicht weiß, wie es ist ein Kind zu haben und dann eine Strafe durchzuziehen.

Jetzt soll kein falscher Eindruck entstehen. Ich streite mich mit meinen Geschwistern nicht über sowas und habe wirklich keine Ahnung, wie es ist ein eigenes Kind zu haben, aber vielleicht kann man von außen vielleicht gerade deswegen etwas unabhängiger beurteilen. Im Großen und Ganzen habe ich aber liebe Nichten und Neffen. :D

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich handhabe es auch so, dass Verbote normalerweise durchgezogen werden. Wenn mich aber eine herausragende Leistung meines Kindes von den Socken haut, hebe ich diese Bestrafung wieder auf. Denn das Kind sollte ja nicht das Gefühl haben, dass es, egal wie gut es sich anstellt, trotzdem bestraft wird.

Es kann aber auch sein, dass ich trotzdem auf der Strafe beharre, es für die gute Leistung (in der Schule etc.), dann aber einfach eine andere Belohnung bekommt. So etwas zieht dann auch meistens und ich fahre relativ gut damit. Wenn man aber nachgibt, obwohl man das letzte Mal "jetzt zum letzten Mal" gesagt hat, dann wird das Kind einen wohl durchschauen und man wird immer wieder ein Kind haben, dass so lange bockt und nachfragt, bis man ihm seinen Willen durchgehen lässt.

So ein Problem hatte ich auch ab und an, weil der Kindsvater dem Kind alles durchgehen lässt, Strafen nicht einhält oder alles auf mich abwälzt. Allerdings hat mein Kind relativ schnell verstanden, dass bei mir zu Hause strikte Regeln und Gesetze herrschen und dass es für jede gute Tat eine Belohnung, für jede schlechte Tat jedoch eine Bestrafung gibt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es eigentlich auch wichtig, dass ungezogene Kinder, die sich nicht an Regeln halten können, eine Strafe bekommen. Da ist es manchmal schon schwierig die richtige Bestrafung für das Kind zu finden, damit die Strafe auch zieht. Bei meinen Kindern fällt es mir ab und an auch schwer eine richtige Bestrafung zu finden, wenn sie mal wieder frech sind, nicht hören können oder einen anderen Mist angestellt haben. Aber, wenn ich eine Bestrafung gefunden habe und sie meinem Kind auch aufgebrummt habe, dann diskutieren meine Kinder auch gleich am liebsten los.

Natürlich versuche in allererster Linie standhaft zu bleiben, und die Bestrafung auch durch zu ziehen. Auch, wenn meine Kinder mich mit ihren kleinen süßen Kulleraugen angucken und dann versuchen mich dabei noch zu bequatschen, damit ich die Bestrafung wieder aufhebe. Wenn die kleinen süßen Kulleraugen dann auch noch Tränen bilden, fällt es mir, um so schwerer standhaft zu bleiben. Aber, wozu sollte ich erst Bestrafungen verteilen, um sie dann letztendlich aufzuheben. Die Bestrafungen sollen ja einen Zweck erfüllen und, wenn ich jedes Mal inkonsequent wäre, würde es keinem helfen.

Ich hebe Bestrafungen nur dann auf, wenn meine Kinder sich danach äußerst gut benehmen oder eine gute Leistung vollbracht haben. Nun meine Kinder sind zwischen einem Jahr und sechs Jahre alt, da gibt es nicht so viele Leistungen, die sie besonders gut vollbringen können. Aber, wenn meine Tochter nach einer Bestrafung ihr Zimmer komplett freiwillig und ohne Ermutigung aufräumt, dann sehe ich das als gute Leistung und bin dann auch nach einem Gespräch gerne bereit die Bestrafung aufzuheben und ihr noch eine Chance zu geben.

Meine Kinder haben noch keinen großen Mist angestellt, aber, wenn meine Kinder besonders frech sind und Dinge veranstalten, wo sie eigentlich genau wissen, dass sie das nicht dürfen und ich nach mehrmaliger Ermahnung keine Besserung im Verhalten sehe. Dann bin ich gezwungen, eine Bestrafung auszusprechen. Manchmal ist es dann eben auch so, dass meine Kinder mich mit ihren Kulleraugen angucken können und weinen können und auch freiwillig ihr Zimmer aufräumen können. Ich hebe die Bestrafung nicht immer auf. Immer hin müssen die Kinder auch lernen, dass sie etwas falsch gemacht haben, und müssen die Strafe aussitzen, damit sie beim nächsten Mal wissen, dass es für die Handlung eine Bestrafung gibt.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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