Kind ein Haustier kaufen, auch wenn es keins möchte?
Eine Bekannte von mir hat einen 10jährigen Sohn. Vor kurzem trat der Fall ein, dass ihr Sohn wohl ein sehr gutes Zeugnis nach Hause gebracht hat und sie ihn eben dafür belohnen wollte. Aus diesem Grund hat sie ihm dann ein Kaninchen gekauft und sie dachte wohl, er würde sich darüber freuen. Er interessiert sich aber gar nicht dafür und hat auch gesagt, dass er gar kein Kaninchen haben will, aber sie ignoriert diesen Wunsch und versucht ihn ständig zu motivieren, dass er sich um das Kaninchen kümmert.
Man sollte vielleicht sagen, dass er eine ziemliche Leseratte ist und sehr neugierig und wissensdurstig. Er bevorzugt also immer Bücher, auch wenn Tiere oder Aktivitäten wie Fußball zur Auswahl stehen. Ich denke, dass meine Bekannte auf diese Weise nur versuchen will, dass er eben weniger zum "Streber" wird, sondern mehr andere Interessen entwickelt. Das würde ich persönlich nicht machen und schon gar nicht auf Kosten eines Haustieres, das möglicherweise vernachlässigt wird. Außerdem kommt doch eh bald die Pubertät und ich denke, spätestens da werden sich die Interessen doch ändern. Ich hätte einfach abgewartet, aber kein Haustier gekauft.
Wie seht ihr das? Sollte man sein Kind ein Haustier kaufen, wenn es doch ganz offensichtlich gar kein Haustier haben möchte und sich auch gar nicht für Tiere interessiert?
Das ist schon einigermaßen gemein von der Mutter. Bei einem guten Zeugnis hätte man doch durchaus ein besseres Geschenk finden sollen und finden müssen. Ein Tier, ein Lebewesen sollte kein Geschenk sein, zumal es immer bescheuert ist nur ein Tier zu verschenken, wenn die sich alleine nicht wohlfühlen. Man sollte da schon auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen.
Wenn das eigene Kind nun mal gerne liest, dann sollte man ein Buch kaufen oder einen Gutschein für die Buchhandlung. Man kann sich doch nicht wirklich darüber beschweren. Wenn das Kind dann kein Interesse daran zeigt andere Dinge zu machen ist das doch auch nicht schlimm, das kommt vielleicht noch und selbst wenn nicht, ist das doch nicht schlimm. Man kann sich aber nichts erzwingen.
Ich kann mir so richtig die Wut dieses Kindes vorstellen. Nun hat er ein Kaninchen, was er nicht möchte muss sich darum kümmern und hat eigentlich nur eine Bestrafung dafür bekommen dass sein Zeugnis gut war. Ein Zeugnis voller Einser würde ich da nicht mit nach Hause bringen wollen als Kind.
Meinem Vorredner würde ich da widersprechen. Von einer Gemeinheit würde ich da erstmal überhaupt nicht sprechen. Das stellt Ramones doch sehr negativ dar. Auch, dass man so eine Bestrafung für ein gutes Zeugnis erhält, finde ich übertrieben. Ich stimme in anderen Punkten aber durchaus zu!
Zum ersten sollte man keine Tiere verschenken, es sei denn es ist ganz zweifelsfrei geklärt, dass der Beschenkte sich auch ein Tier wünscht und dass die Unterbringung und die Versorgung des Tieres ganz klar gewährleistet ist. Und auch in diesem Fall bin ich der Meinung, dass der Beschenkte sich das Tier dann auch noch selbst aussuchen sollte, schon alleine um eine Grundsympathie sicherzustellen, die man ja nicht unbedingt hat, wenn einem irgendein Tier vor die Nase gesetzt wird.
Nebenbei bemerkt sollte man dann auch gleich mehrere Kaninchen anschaffen, denn Kaninchen sind ja durchaus soziale Tiere, die man nicht alleine halten sollte und die auch einiges an Platz benötigen, der sauber gehalten werden muss. Wenn man als Elternteil bereit ist, diese Arbeit zu übernehmen und seinem Kind also keine Arbeit mit dem Tier zu geben, ist das in meinen Augen erstmal eine Grundvoraussetzung um einem Kind ein Tier zu schenken. Beziehungsweise mehrere. Aber auch dann sollte man noch abklären, ob das Kind überhaupt an einem Haustier interessiert ist. Einfach so ein Tier anzuschaffen, ohne dass das Kind eines haben möchte, finde ich unsinnig.
Was für ein Blödsinn. Als Mutter sollte man doch eigentlich wissen, wo die Interessen des eigenen Kindes liegen. Es lässt sich sicherlich kein Kind dazu überreden, sich plötzlich für irgendwas zu interessieren, dass bisher total uninteressant war. Da hilft es auch nichts dem Kind ein Haustier aufzuzwingen und vor die Nase zu setzen.
Der Leidtragende ist am Ende wieder das Haustier, da sich niemand wirklich kümmert und es dann doch wieder abgeschoben wird, da es eben nur stört und lästig ist. Von der einigermaßen artgerechten Haltung mit wenigstens einem Artgenossen mal ganz zu schweigen. Ich finde es sehr verantwortungslos, dass der Sohnemann ein Kaninchen überreicht bekommt und nun zusehen soll. Das hätte sich die Mutter mal vorher genau überlegen sollen. Es gibt nun mal Kinder, die keinerlei Interesse an Haustieren haben.
Die Mutter hat sich und ihrem Sohn damit sicher keinen Gefallen getan und wäre besser damit gefahren, wenn sie einfach zur Belohnung ein Buch gekauft hätte. Ich würde niemals einem Kind ein Haustier aufdrängen, wenn dieses nicht selbst den Wunsch danach äußert und vorher auch einiges besprochen und ein paar Regeln aufgestellt wurden. Ansonsten kann das doch eigentlich nur zum Leid des Tieres nach hinten los gehen.
Ich kann das Verhalten deiner Bekannten nicht wirklich nachvollziehen. Grundsätzlich bin ich zwar der Meinung, dass Kinder mit Tieren aufwachsen sollten, aber doch bitte nicht auf diese Art und Weise. Das ist weder dem Kind noch dem Tier gegenüber fair.
Zuerst einmal ist ein Tier verdammt nochmal keine Ware, die man einfach mal auf gut Glück kauft. Wenn ein Tier angeschafft wird, dann doch bitte aus einem echten Wunsch heraus. Ich habe kein Problem damit, dass ein Tier geschenkt wird, aber der Beschenkte muss sich das Tier auch wünschen und selbst aussuchen, sonst macht das doch keinen Sinn. So sitzt das arme Tier nun entgegen seiner Bedürfnisse allein in seinem Käfig und ist gar nicht gewollt. Ich könnt echt brechen, wenn ich darüber nachdenke.
Ich wüsste auch nicht, warum man (wie von dir vermutet) das Kind von Büchern zu entfernen versuchen sollte. Wäre es mein Kind, wäre ich stolz auf seinen Wissensdurst und würde das unterstützen, anstatt ihm etwas anderes aufzudrängen. Bildung, Fantasie und Sprache sind was Tolles und Wichtiges und wenn ein Kind von Natur aus so sehr daran interessiert ist, dann ist das doch zu fördern.
Ich bin nun durchaus jemand, der die Meinung vertritt, dass Kinder die Möglichkeit haben sollten, mit Tieren aufzuwachsen. Das heißt, grundsätzlich finde ich es gar nicht schlimm, auch ohne den expliziten Willen des Kindes Tiere anzuschaffen. Dann aber als Familientiere und nicht als Geschenk für das uninteressierte Kind.
In meinen Augen gibt es daher nur zwei Wege, wie deine Bekannte nun handeln könnte, um ihren Fehler wieder auszubügeln und sich doch noch zu verhalten wie ein verantwortungsbewusster Mensch:
1. Sie gibt das Tier wieder ab, in ein Zuhause wo es artgerecht gehalten, gewollt und geliebt wird.
2. Sie entscheidet sich, das Kaninchen als Familien-Haustier zu halten, kauft ihm einen Kumpel und richtet ihm ein artgerechtes Gehege abseits des Kinderzimmers ein. Sie kümmert sich selber um die Tiere und hört auf, dem Jungen Druck zu machen und ihn zum Kümmern zu zwingen. Und möglicherweise, wenn er sieht, dass andere Familienmitglieder Spaß mit den Tieren haben und er nicht genötigt wird, kommt auch sein Interesse. Vielleicht kann man das auch mit einem Buch zum Thema etwas in diese Richtung lenken. Die Chance besteht, aber sie darf nicht das Ziel der Haltung sein. Dieser Weg ist also nur geeignet, wenn sie bereit ist, sich auch langfristig selbst um die Tiere zu kümmern, falls der Junge auch weiterhin kein Interesse daran hat.
Ich muss auch sagen, dass ich deine Bekannte nicht verstehen kann. Dass sie das Kind für das gute Zeugnis belohnen möchte, das kann ich natürlich verstehen, aber eine Belohnung sollte doch dann in etwas bestehen, was das Kind sich auch wünscht oder über was das Kind sich zumindest freut. Gerade ein Tier sollte man sich nie einfach so anschaffen, sondern vorher immer gründlich überlegen, wer sich dann darum kümmert und ob die Anschaffung überhaupt sinnvoll ist.
Dass deine Bekannte versuchen möchte, den Sohn auch mal von den Büchern weg zu locken, das kann ich irgendwie sogar nachvollziehen. Aber den Jungen mit einem angeschafften Tier direkt vor vollendete Tatsachen zu stellen, das finde ich schon ziemlich unfair und das dem Jungen und auch dem Tier gegenüber. Vielleicht wollte die Mutter ja schon immer ein Tier und kümmert sich auch gut darum, aber dann sollte sie es eben auch lassen, den Sohn dazu zu bewegen, wenn er mit dem Tier doch gar nichts anfangen kann.
Ich finde es unverantwortlich einem Kind ein Tier zu kaufen, das gar kein Tier haben möchte. Zudem gehört ja zuvor auch eine Gewisse Vorbereitung dazu und ein Tier bedeutet auch immer, dass man Verantwortung übernehmen muss. Wenn das Kind nun kein Tier haben möchte, kann sich die Mutter ja gern eins zulegen. Sie würde dann ja sowieso die Verantwortung übernehmen müssen.
Ein Tier muss ja nun auch sauber gehalten werden und am wichtigsten ist, dass es täglich Futter und Wasser bekommt. Natürlich fallen ja auch eventuell Tierarztbesuche und Kosten an. Also meiner Ansicht nach absoluter Blödsinn einem Kind ohne Interesse an einem Tier ein Tier aufzwingen zu wollen.
Gut, von einer Gemeinheit oder Bestrafung würde ich jetzt nicht sprechen. Immerhin war das Geschenk von der Mutter auch gut gemeint gewesen, so dass ich da wirklich keine böse Absicht erkennen kann. Trotzdem ist es schlecht, dass sich das Kind kein Haustier wünscht und die Mutter das nicht weiß. Das sollte nicht so sein und jetzt wird die Mutter die ganze Arbeit an der Backe haben, wahrscheinlich muss sie den Käfig sauber machen und das Tierchen füttern.
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