Kind bei Kaiserschnitt selbst aus dem Bauch holen?
Offenbar gibt es jetzt eine neue Methode des Kaiserschnitts, bei dem die Mutter das Kind selbst aus dem Bauch holen kann. Das nennt sich mütterlich assistierter Kaiserschnitt und der Arzt holt das Baby dann nur ein Stück weit raus und die Mutter nimmt das Kind dann selbst und legt es sich auf die Brust. Diese Methode stammt aus Australien und ist nun vor kurzem das erste Mal bei einer Frau aus Minden ausprobiert worden. Ich fand den Anblick weniger appetitlich und weiß ehrlich gesagt auch nicht, was daran so toll sein soll, denn die Frau muss OP-Handschuhe tragen und die Oberarme müssen auch bedeckt sein.
Würdet ihr euer Kind selbst aus dem Bauch ziehen wollen, wenn ihr ein Kind unter Kaiserschnitt bekommen würdet? Ich würde da auf jeden Fall drauf verzichten und finde das eher ekelig. Ich habe gelesen das viele Frauen das wollen, weil sie sich bei einem Kaiserschnitt so ausgeliefert fühlen, allerdings finde ich nicht, dass man weniger ausgeliefert ist, wenn man sich das Baby ein Stück weit aus dem Bauch zieht. Wie findet ihr diese neue Methode?
Ich habe das auch gesehen und war ebenso wie du sehr geschockt. Das kann man sicherlich ganz gut einschätzen, wenn man ein paar Kinder bekommen hat, aber an sich finde ich diese Art ein Kind zu gebären sehr gefährlich. Man sieht ja auch gar nichts über den dicken Bauch und muss sich daher irgendwie vortasten. Ich könnte mir da wirklich etwas besseres vorstellen. Ein Kind würde ich so nicht zur Welt bringen wollen.
Bei Kaiserschnitt selbst Hand anlegen?
Ich habe selbst einen Kaiserschnitt gehabt und dabei auch eine PDA im Vorfeld komplett ausgeschlossen. Man legte also nicht vorsorglich den entsprechenden Zugang und ich habe lieber die Vollnarkose in Kauf genommen. Und wenn ich bedenke, dass man da als Frau auch einen entsprechenden Bauchumfang hat, frage ich mich eher, wie man da sein Kind sicher halten wollte.
Ich finde die ganze Aktion eher gefährlich, als dass sie vielleicht einen Nutzen hat. Es besteht da ja nicht nur die Gefahr für das Kind, sondern eben auch für die Mutter. Aber das wird bei solchen tollen Neuerungen wohl gern verschwiegen.
Ich bin zwar keine Frau, würde aber das Baby meiner Partnerin im Falle eines Kaiserschnittes selbst aus dem Bauch holen. In meinen medizinischen Exkursen während des Studiums war ich bei zwölf Entbindungen live dabei, davon 4 Kaiserschnitte.
Ich finde jeden Ekel bei nicht-alltäglichen Aktivitäten ziemlich albern. Eklig ist etwas, was infektiös ist, zum Beispiel Fäkalien oder verseuchte Gewässer, in denen man baden wollte... Aber ein Bauchschnitt, der Blick in die Bauchhöhle und das ventrale Entbinden eines Kindes gehören nicht dazu. Auch das Tragen von OP-Kleidung kann gar nicht eklig sein, denn die Kleidung ist steril.
Was ich auch albern finde - und ich habe den Beitrag heute morgen auch gesehen - ist die Aussage der Mutter, sie habe jetzt eine innigere Bindung zum Säugling... Dem ist das völlig wurscht, wie er auf die Welt kam. Für die Mutter mag es psychologisch einen Unterschied machen, aber das sieht auch jede anders, wie die Beiträge hier zeigen.
@Tritonus: Es macht doch aber einen Unterschied, ob die Mutter das selbst macht oder der Partner. Alleine von welcher Position aus man ein Kind dann hält. Die Frau liegt ja wohl dann auf dem Operationstisch und sieht kaum etwas davon, wo sie hinfassen muss.
Du würdest dann daneben stehen und hast einen ganz anderen Blickwinkel. Da würde dir wesentlich eher auffallen, wenn das Baby mit dem Fuß am Ende des Schnittes hängen bleibt, als der Mutter selbst. Nur um mal ein Beispiel zu nennen, wie extrem da die Unterschiede sind.
Wie naiv kann man denn sein? Es stehen ein Anästhesist, der verantwortliche Arzt, sicher noch ein Assistent und die OP-Schwester mit dabei in bester Position.
Wer das Video gesehen hat und eine halbwegs gesunde Beobachtungsgabe hat, hätte gesehen, dass der Arzt das Kind so weit herausgezogen hatte, dass er die Mutter anweisen konnte, wo sie hingreifen muss. Das Kind war bereits entnabelt und, als die Mutter zog, befreite der Arzt den Fuß des Kindes vom Rand des Fensters (für die Laien: der Chirurg nennt den Schnittbereich "Fenster").
Pech für die, die schockiert weggucken. Die kriegen nicht mit, dass da gar nichts dabei ist. Sicher noch nicht Alltag, aber bald ... Wenn man mal bedenkt, dass es von 15 Jahren noch unüblich war, dass der Partner mit in den OP kommt.
Ich habe kein Video gesehen, also unterstelle mir nicht, dass ich schockiert die Augen geschlossen habe. Trotzdem ist es rein vom sachlichen Standpunkt her aus meiner Sicht gefährlicher, wenn die Mutter da Hand anlegt ohne wirklich etwas zu sehen oder ob man mehr oder weniger von oben schaut und alles im Blick hat. Man kann nur hoffen, dass sich so was nur als Modeerscheinung erweist und nicht zur Routine wird.
Bist du Ärztin, dass du es besser einschätzen kannst als die Ärzte im Beitrag oder ich, der ich schon bei Kaiserschnitten als Gaststudent dabei war.?
Es ist zwar mitunter blindes Herausziehen, aber völlig unbedenklich, da die Anweisungen der Ärzte präzise sind. Da heißt es eben nicht: "Ziehen Sie ihn jetzt heraus", sondern: "stemmen Sie ihn jetzt fußwärts nach oben" oder "zum Schrank hin", je nachdem, was im Sehbereich der Mutter liegt. Die Gefahr für Mutter und Kind ist gleich Null.
Natürlich ist es theoretisch möglich sich oder das Kind zu verletzen, aber das muss man dann schon wollen, um es hinzubekommen, denn, wie gesagt, die Ärzte stehen bereit für alle Eventualitäten.
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Ich glaube, ich hätte schon starke Probleme damit zu wissen, dass mein Bauch gerade aufgeschnitten ist. Ich bräuchte glaube ich starke Beruhigungsmittel um einen Kaiserschnitt bei Bewusstsein zu überleben. Auf gar keinen Fall könnte ich mein eigenes Kind aus meinem aufgeschlitzten Bauch ziehen.
Ich war bei der natürlichen Geburt des Sohnes meiner besten Freundin dabei und habe auch untenrum einiges gesehen. Das ließ mich aber kalt, ich habe nicht mal Kreislauf beim Inspizieren des Mutterkuchens gehabt. Aber das geht zu weit. Ich würde mit meinem Kind im Arm kollabieren.
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