Kind alleine großziehen, da man es selbst so erlebt hat?
Eine Bekannte ist schwanger und scheint dies wohl durch eine Affäre geworden zu sein. Sie selbst ist von ihrer Mutter alleine großgezogen worden und war immer glücklich über das enge Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter
Sie hat sich dann auch wohl mit ihrem Vater getroffen und ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, wie es eben gewesen wäre, wenn er auch an der Erziehung und der Kindheit von ihr teilgenommen hätte. Er meinte, dass es quasi so sein musste, dass die Mutter sie alleine großzieht. Und direkt von Anfang an, wäre zwischen Mutter und Tochter nichts mehr genommen, so dass dort niemand noch mit hineingepasst hätte. Meine Bekannte scheint da zu überlegen, ob sie dem Vater des Kindes von ihrer Schwangerschaft erzählen sollte oder ob sie das Kind eben alleine großzieht. Sie scheint da wirklich die Situation zwischen sich und ihrer Mutter zu sehen und als Vorbild zu nehmen.
Würdet ihr überlegen ein Kind alleine großzuziehen, wenn ihr dies selbst als Kind so erlebt habt? Meint ihr das die eignen Umstände der Kindheit da durchaus eine Rolle spielen können und vielleicht auch eine Vorbild sind?
Meine Mutter ist zwar erst alleinerziehend geworden, als ich bereits 12 Jahre alt war, aber davor habe ich von meinem Vater auch nie viel mitbekommen. Entweder er war arbeiten oder saß auf der Couch. Ich habe ihn aber auch nie gebraucht.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, alleinerziehend zu sein. Erst recht, wenn der Vater niemand ist, mit dem man zusammenleben will. Eine Affäre oder erst recht ein One Night Stand. Da würde ich es dem Vater auch lieber verheimlichen, bevor dann plötzlich ein Mann zu unserem Leben gehört, der da irgendwie nicht reinpasst.
Ich meine, es hat ja einen Grund, warum man nur eine Affäre mit dieser Person hatte und da nie was Ernstes draus wurde. Irgendwie scheint ja dann die Chemie zwischen den beiden nicht alltagstauglich zu sein. Für mich riecht das extrem nach Stress, wenn man sich nun auf ihn verlassen können muss und man irgendwie miteinander funktionieren muss.
Allerdings ist das in der Praxis dann gar nicht so einfach. Es ist ganz schön unfair, dem Vater sein eigenes Kind zu verheimlichen. Das Kind wird auch irgendwann fragen. Sollten sich die beiden irgendwann kennenlernen, wird die Mutter die Böse sein, die vollkommen egoistisch entschieden hat, dass die beiden kein Leben zusammen hatten.
Verheimlichen ist das dümmste was sie machen kann. Zum einen ist der Kindsvater auch Unterhaltspflichtig und als Alleinerziehende ist es finanziell nicht immer ein Zuckerschlecken, dass man darauf verzichten kann. Wer Spaß hat muss hinterher halt auch entsprechend Leistung erbringen, sei es in der finanziellen Form oder durch die Erziehung mit an sich. Ebenfalls hat der Kindsvater ein Anrecht auf das Kind und wenn sie meint mit Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt das decken zu können, da wird mehr als nur einmal nachgefragt wer als Vater in Frage kommt. Gibt sie keine Auskunft darüber dann ist auch irgendwann mal Feierabend mit den Zahlungen von dort, ich meine es sind 3 Jahre. Und wie sollen dann die restlichen 15 Jahre aussehen?
Ich wurde nicht von einem Elternteil alleine erzogen, aber ich hätte durchaus auf beide verzichten können. Wirklich eng war da gar nichts, muss auch nicht bei nur einem Elternteil sein der Verfügbar ist geschweige denn bei zwei. Dazu gehört halt einiges mehr. Ich bin auch Alleinerziehend mit meinen Sohn und das Verhältnis ist schon eng, einfach weil ich mich um ihn kümmere und der Kindsvater kein Interesse an ihm zeigt, ihn auch nicht zu den Wochenenden abholt die festgelegt wurden und wenn doch, dann muss mein Sohn dort still in einer Ecke sitzen und sich alleine beschäftigen. Daher findet er es dort blöd und hat kein Interesse am eigenen Vater. Aber dennoch sucht er eine Vaterfigur die er in einem der Erzieher in der Krippe gefunden hat.
Vorgestellt habe ich mir das vorher nicht, die Schwangerschaft wurde spät festgestellt und es gab nur die Frage ob zusammen oder alleine. Zusammen ging es nicht und hat nicht geklappt, also alleine. Aber das vorher planen und auch so durchziehen hört sich leichter und "schöner" an als es in Tatsache ist. Denn man muss auch bedenken, die ganze Arbeit mit dem Kind bleibt an einem alleine hängen neben den anderen üblichen Verpflichtungen mit Arbeiten, Haushalt und Co. Sprich man muss auch darüber hinaus bereit sein, sein eigenes Leben komplett zurück zu strecken für viele Jahre und für zwei zu arbeiten, keinen Tag Pause und wer bedenkt das schon vorher? Nicht nur die schönen Seiten sollte man sich ansehen, sondern auch die negativen und was das für das zweier Gespann bedeutet.
Nur weil es zwischen ihrer Mutter und ihr so gewesen ist, muss es doch zwischen ihr und dem Kind nicht auch so ein enges Verhältnis sein, bei dem der Vater quasi unnötig ist. Es ist doch eine ganz andere Situation und ich könnte mir vorstellen, dass sie bei so einer Erwartungshaltung dann ganz schnell enttäuscht wird, wenn das Verhältnis zu ihrem Kind nicht so eng ist.
Natürlich kann es sein, dass es genauso wird, wie bei ihrer Mutter und ihr, aber trotzdem halte ich es für komplett falsch, dem werdenden Vater die Schwangerschaft zu verheimlichen. Zu einer Schwangerschaft gehören immer zwei Menschen und beide sind dann auch für das Kind verantwortlich. Der Vater des Kindes muss immerhin den Unterhalt zahlen und außerdem fände ich es auch unfair, es ihm zu verschweigen, dass er Vater wird.
Wenn es bei ihr und der Mutter so gewesen ist, heißt das nicht, dass ihr Kind das auch so empfindet und dann die Aussage des Vaters auch so akzeptieren würde. Zumal es ja dennoch bekannt war, dass die Mutter dieses Kind bekommen hat, sie will es der Affäre aber verschweigen, da ist durchaus ein großer Unterschied.
Es ist eine Sache ob man das Geld nicht nehmen möchte, was ich auch schon blöd finde, weil es einem zusteht und man sonst nur schwer über die Runden kommt alleinerziehend. Aber ich finde, dass der werdende Vater das verdient hat zu erfahren. Immerhin ist es auch sein Kind, was man dann nun mit dieser Information macht muss man selber sehen, aber es ändert sich ja nichts für die Mutter.
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