Kennt ihr Sätze die unsere Kinder nicht verstehen?

Es ist schon etwas verrückt wie schnell sich die Welt ändert. Das merkt man an alltäglichen Dingen, zum Beispiel wenn ein Besuch bei der Familie oder bei Freunden ansteht. Man hat sich länger nicht gesehen und will sie besuchen und der Satz kommt: „ Ich kann die Adresse im Stadtplan nicht finden“. Heutzutage benutzt man zum größten Teil die Navigationsgeräte oder das Handy.

Oder noch ein Beispiel: „Hoffentlich ist das Foto was geworden!“. Früher war es vor der Digital-Fotografie ein Geduldsspiel mit dem Fotoapparat bis die Filmrolle (36 Aufnahmen) voll war und musste zur Drogerie gebracht (zum Entwickeln und für die Bilder) werden. Und heute kann man mit dem Handy Fotos machen und wenn die Bilder nicht gefallen, können diese sofort gelöscht werden.

Dann kommt die Frage von den Kindern, wie man das gemeint hat. Kennt ihr auch solche Sätze die eure Kinder nicht verstehen?

So dumm sind Kinder nun auch wieder nicht. Ich weiß doch auch, dass es zum Beispiel mal eine Zeit gab, in der man nur zwei Fernsehprogramme und keine Fernbedienung hatte, obwohl ich die Zeit nicht erlebt habe. Oder wenn jemand vom Wählen einer Telefonnummer redet weiß ich doch, dass die Redewendung aus der Zeit der Wählscheibentelefone kommt, obwohl ich mein Leben lang nur Telefonnummern eingetippt habe.

Und warum sollte man nicht mehr hoffen, dass ein Foto was geworden ist, nur weil man es sich gleich anschauen kann? Ich sage das relativ regelmäßig, vor allem wenn ich mit neuer Technik oder neuen Einstellungen experimentiere und mich hat noch nie jemand gefragt, wie das gemeint ist, auch kein Kind.

So blöd ist mein Kind jedenfalls nicht, dass er nachfragt was ich meine wenn ich vom Foto spreche oder auch vom Stadtplan. Beides sind Dinge die nach wie vor gemacht werden und ein Foto kann auch auf dem Smartphone nichts werden, und der Stadtplan hängt nach wie vor an der Wand damit man von A nach B findet, wie auch in der Innenstadt als Orientierung.

Obwohl die Zeit von Polaroid Kamera bereits vorbei ist, weiß mein Kind was das ist und was man damit macht. Es ist auch eine Sache der Eltern was sie ihrem Kind zeigen und beibringen, damit es nicht ganz dämlich auf der Welt steht und am Ende nichts mehr kennt außer das eigene Smartphone und noch nicht einmal in der Lage ist sich zurecht zu finden ohne ein Navigationsgerät. Mir ist das wichtig und gehört für mich zur Allgemeinbildung mit dazu, daher bekommt mein Sohn das ebenfalls gezeigt.

Wenn die Eltern aber selbst schon nicht einmal mehr wissen was eine Polaroid Kamera ist, dann wird es natürlich schwer es auch den eigenen Kindern zu vermitteln was man damit macht. Und davon gibt es einige Dinge, die für mich noch selbstverständlich sind die viele in meiner Generation so gar nicht mehr kennen, nicht wissen was man damit anfängt und auch nicht wie man das Ding nennt.

Ich habe auch schon 30 jährige gesehen, die mit einem Wählscheibentelefon überfordert waren und in das Loch mit dem Finger gebohrt haben und sich dann wunderten, warum dort nichts zum drücken ist. Eigentlich erklärt sich das Ding alleine vom Anschauen wie es funktioniert, mein Sohn kann es bedienen als Kleinkind und weiß was man damit macht, aber mancher 30 jähriger ist damit schon überfordert. Wie will er dann seinen Kindern erklären warum es Telefonnummer wählen heißt und nicht drücken oder wischen auf dem Smartphone?

Ich denke auch, dass jedes Kind schon weiß, was ein Foto ist, welches auf dem Papier gedruckt ist. Solche Bilder hängen ja auch in vielen Wohnungen und ein Foto der Großmutter hat fast jedes Kind bestimmt schon mal gesehen, auch wenn es noch sehr jung ist. Was den Stadtplan betrifft, ist das meines Erachtens auch was, womit auch die Kinder heute noch aufwachsen. An jedem Bahnhof und an jedem Gemeindehaus oder Rathaus hängt ein solcher Stadtplan und Kinder haben es schon gesehen.

Den Zusammenhang zwischen einer Audiokassette und einem Bleistift werden wohl Kinder nicht mehr so genau wissen, wenn keine Kassetten mehr im Haushalt sind. Auch was Bandsalat ist kennen einige Kinder nicht mehr, weil es eben kein Tonband, keine Videokassetten oder Audiokassetten mehr gibt. Die müssen dann schon noch im Haushalt liegen und auch genutzt werden.

Sätze, die Kinder nicht mehr verstehen fallen mir nicht direkt ein, aber Dinge, die Kinder nicht mehr kennen und auch Sachen, die Kinder heute nicht mehr machen müssen, wie Telefonnummern auswendig können oder was ein Walkman ist. Auch, dass man, um Musik zu haben und die neusten Hits auch sein Eigen nennen konnte aus dem Radio mit einer Kassette aufgenommen hat. Auch eine Filmrolle wird kein Kind mehr kennen, wenn sie es sehen und wo die Eltern nicht mehr mit arbeiten, weil sie vielleicht dieses Hobby haben.

In vielen Gegenden gibt es auch keine Telefonzelle mehr und wenn man einem Kind vielleicht sagt, dass man dort hinein geht um zu telefonieren wird das Kind es vielleicht auch nicht so recht verstehen. Aber das ist dann auch abhängig von der Gegend wo das Kind aufwächst. Denn manchmal stehen doch noch solche Teile herum.

Aber wenn man es genau nimmt, dann wächst man eben immer anders auf als die Generation vor einem. So ist für Kinder alles unverständlich, was Oma und Opa erlebt haben und womit sie umgegangen sind.