Kennt ihr den Kobra-Effekt?

Ich habe vor kurzem zum ersten Mal von dem sogenannten Kobra-Effekt gelesen. Der Kobra-Effekt bezeichnet eine Situation, in der der Betroffene ein Problem lösen will, es stattdessen aber wesentlich schlimmer macht.

An sich kenne ich solche Situationen auch, denn auch ich habe Situationen schon teilweise schlimmer gemacht, als sie waren, obwohl ich gute Vorsätze hatte. Ich wusste nur bisher nicht, dass es für solche Situationen einen speziellen Namen gibt.

Kennt ihr diesen Kobra-Effekt? Passiert es euch auch manchmal, dass ihr statt ein Problem zu lösen dieses nur verschlimmert?

Eigentlich bezieht sich der Kobra-Effekt auf Maßnahmen in Politik und Wirtschaft. Der Name kommt von einer Aktion der Briten in Indien Annodazumal. Die Briten wollten die Schlangen loswerden und bezahlten eine Prämie für jede tote Schlange. Funktioniert hat es nicht, denn die einheimische Bevölkerung nahm die Prämie als sicheres Einkommen und züchtete in großem Stil Kobras.

Ähnliche Effekte kennt man zum Beispiel auch beim Sparen von Wasser. Das sollte die Kläranlagen entlasten. Tatsächlich ist die konzentrierte Brühe schlechter zu reinigen und die Kanalisation benötigt mehr Pflege und Wartung, weil sie verschlammt.

Leider wurde hier im Vorfeld schlecht recherchiert. Denn unter dem Kobra-Effekt versteht man im klassischen Sinne nicht, dass eine Privatperson eine Sache gut machen will und dabei Geschehnisse auslöst, die der Sache nicht dienlich sind.

Der Kobra-Effekt ist der Effekt, der ausgelöst wird, wenn man zum Beispiel Geld für Sozialaufwendungen einsparen will und dann das eingesparte Geld wieder für die ganze Bürokratie draufgeht und noch dazu meistens einiges mehr. Man wollte also mit Hartz-IV Kosten sparen und hat damit einen Wasserkopf von Amt erschaffen, der riesig ist. Und noch dazu leben Anwälte und Gerichte ganz gut davon und können sich vor Klagen gegen Hartz-IV-Entscheide kaum retten.

Woher die Bezeichnung Kobra-Effekt stammt ist hier erklärt worden. Allerdings gibt es ein noch schlimmeres Beispiel aus Vietnam. Das französische Regime rief ein Kopfgeldprogramm für jede getötete Ratte ins Leben. Als Nachweis dienten die Schwänze der Ratten. Schnell gingen die Vietnamesen dazu über, Ratten einfach nur die Schwänze abzuschneiden, um sie dann wieder in die Freiheit zu entlassen, damit sie sich weiter vermehren konnten. Armut macht eben erfinderisch, vom Tierschutz ganz zu schweigen.