Keinerlei Belege mehr beim Finanzamt einreichen müssen?
Wie ich jetzt erfahren habe, muss man wohl keinerlei Belege wie Quittungen oder andere Zahlungsnachweise im Zuge der Einkommensteuererklärung beim Finanzamt einreichen. Man trägt also nur noch seine Aufwendungen ein und das Finanzamt fordert diese dann nur noch im Bedarfsfall ein. Finde ich ja ganz gut, weil das Verfahren dadurch ja vielleicht vereinfacht wird. Kennt ihr diese Regelung, gilt diese für sämtliche Kostennachweise und haltet ihr diese auch für grundsätzlich vorteilhaft?
Ich kenne diese Regelung im Zusammenhang mit der Online-Abgabe der Steuererklärung. Seitdem ich dieses Online-Verfahren nutze, sagt die Software, dass ich keine Belege einsenden muss, bzw. nur, wenn das Finanzamt diese anfordert.
Da das Finanzamt sowieso ziemlich alles schon kennt oder vorliegen hatte, wären es bei mir nur einige wenige Belege, die sie benötigen würden. Wenn die Angaben dann plausibel erscheinen, spart man sich so jede Menge Arbeit und eben auch Zeit.
Von daher finde ich es für meine Belange durchaus vorteilhaft, da das Zusammenstellen und Versenden der Belege entfällt und mir auch Zeit einspart.
Wie man es nimmt. Ich finde es als Bearbeiter ganz praktisch, wenn zu Zweifelhaften Dingen direkt die Belege mitgeschickt worden sind. Damit kann die Einkommenssteuererklärung schnell und direkt abgeschlossen werden. Muss ich Belege anfordern, dann bekommt der Steuerpflichtige dafür 4 Wochen Zeit diese einzureichen. Solange liegt die Erklärung bei mir unbearbeitet bzw. nicht fertig im Speicher und es passiert damit nichts. Das ist schlecht für die Quote die erreicht werden muss und verursacht mehr Aufwand durch die Anschreiben und Postlaufwege, als wenn das ganze direkt mit eingereicht wird.
Bei den elektronischen Erklärungen hat man halt auch den Vorteil, dass man das was man Erklärt auch kommentieren kann. Erklärt mir dort jemand, dass die Kinderbetreuungskosten von 5000 Euro für die Kita nur Beiträge sind und kein Essensgeld, dann fordere ich auch dort keine Belege und Nachweise an. Ist das aber nicht ganz klar, ob auch das Essensgeld mit enthalten ist welches nicht zu einer Sonderausgabe führt, dann fordere ich an und kürze entsprechend. Halt mit der entsprechenden Zeit.
Immerhin warten die meisten die Anfang des Jahres ihre Erklärung abgeben auch auf die Erstattung die daraus resultiert. Kaum jemand, der eine Nachzahlung leisten muss gibt Anfang des Jahres ab. Sprich die Masse kommt bis Mitte des Jahres und dort dann bei jeder 5. Erklärung Belege anzufordern oder teilweise noch mehr, macht Aufwand und sorgt dafür, dass die anderen Erklärungen halt länger liegen bleiben.
Das ganze hat wirtschaftliche Gründe, denn die Finanzämter sind gerade am neu Strukturieren damit sie Effizienter sind und auch die Arbeit per Telearbeit erledigt werden kann. Somit will man das mit den Belegen nicht mehr, da diese kaum jemand nach Hause geschickt bekommt oder einmal die Woche abholt am Amt. Das sind dann Dinge der Stufe 4 und diese haben aufgrund der Akten die in den Büros hängen, liegen und sonst wie untergebracht sind, einfach keinen Platz.
Denn ein Amt wird deswegen nicht neu gebaut oder umgezogen und das Papier nimmt wahnsinnig viel Platz weg, auch wenn es nach der Bearbeitung zum Steuerpflichtigen zurück geht. Dazu die Portokosten die man ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen einsparen mochte und auch das Thema Finanzamt der Zukunft, bei dem alles ohne Papier vonstatten gehen soll.
Ich habe die Erfahrung gemacht, seit ich den Steuerausgleich online mache, dass ich keinerlei Belege einreichen muss, außer, wenn es um horrende Summen gegangen ist. Deshalb habe ich auch dieses Jahr nachweisen müssen, dass ich tatsächlich diese Aufwendungen hatte.
Da ging es aber um eine Summe von mehreren tausend Euro. Da ist natürlich klar, dass das geprüft werden musste. Somit denke ich, dass es gerechtfertigt ist, wenn das Finanzamt dort Nachweise einfordert, bevor die Summe einfach blind ausbezahlt wird.
Ich finde es gut, dass man nicht mehr jeden Furz nachweisen muss. Für mich ist dies eine Erleichterung. Und auch der Papierkram von früher finde ich, wird durch das Onlineverfahren gut abgelöst.
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