Keine Zuchtgenehmigung für Krummschnäbel mehr nötig

Seit 2014 ist es nicht mehr nötig, dass man eine Zuchtgenehmigung für alle Krummschnäbel, wie Papageien, Wellensittiche, Nymphensittiche usw. braucht. Seitdem geht der Boom einfach in die Richtung, dass man diese Vögel an jeder Ecke angeboten bekommt mit Bildern von Volieren, wo die Volieren aus allen Nähten platzen.

Was haltet ihr von dieser Gesetzesänderung, die ja schon über drei Jahre so ist? Warum denkt ihr, wurde das Gesetz so geändert, dass diese Tiere im Prinzip schutzlos dem Menschen ausgesetzt sind. Vor 2014 wurde es noch geprüft und man bekam doch eher gesunde Tiere, weil die Züchter doch immer ein wenig unter Kontrolle standen und diese auch von Zucht Ahnung haben mussten, weil sie Prüfungen ablegen mussten.

Ich finde, dass man das nicht hätte ändern dürfen, weil zumindest hier in der Gegend die Tiere fast verschenkt werden und immer weiter nachgezüchtet werden. Eigentlich denkt man doch, dass sich so ein Tierschutzgesetz zum Wohle der Tiere ändern sollte und nicht, damit Menschen befriedigt werden.

Was hatte denn die frühere Zuchtgenehmigung sowie die Pflicht zum Beringen auch nur ansatzweise mit Tierschutz zu tun? Die Beschränkung diente allein dem Seuchenschutz und sollte die Herkunft von erkrankten Vögeln oder symptomlosen Dauerausscheidern nachvollziehbar machen. Die Krankheit bekommen Menschen, für Schwangere ist es ein echtes Problem. Die Psittakose und die Ornithose waren deshalb meldepflichtig.

Und da liegt der Knackpunkt. Psittakose heißt es bei Papageien und Sittichen, bei anderen Vögeln nennt man es Ornithose. Der Erreger ist aber gleich. Und man sich den Mist nun bei seinem Wellensittich oder seinem Zebrafink holt, das ist dem Menschen wohl ziemlich egal. Allerdings ist es auch nicht länger zu erklären, warum man Papageien und Sittiche tierseuchenrechtlich anders behandelt als andere Vögel. Bei konstant unter 150 gemeldeten Fällen pro Jahr ist eine Ausweitung der Genehmigungspflicht auf alle Vögel kaum verhältnismäßig. Die Verordnung bestand seit 1991 und hatte einfach keinen Erfolg.