Keine Pille im Schwimmunterricht - peinlich?

vom 10.04.2015, 10:50 Uhr

Ich kann mir kaum vorstellen, dass alle Mädchen in einer Klasse die Pille nehmen, aber gut, ich hinterfrage das jetzt einfach nicht weiter. Und selbst wenn sie das alle tun, haben sie dennoch höchstwahrscheinlich auch zu Terminen des Schwimmunterrichts blutigen Ausfluss.

Und da hilft eben der bereits erwähnte Tampon. Eine nicht ganz angenehme Erfindung teilweise, aber eine praktische, denn mit ihm kann man dennoch ganz normal am Schwimmunterricht teilnehmen, wenn die Blutung das einzige Problem sein sollte. Das scheint mir so zu sein, ich gebe ehrlich zu, dass ich nicht alle Posts Wort für Wort durchgelesen habe, aber beim Überfliegen habe ich dazu nichts finden können. Und wenn man so starke Regelbeschwerden hätte, dass man deswegen nicht schwimmen kann, würde man wahrscheinlich ganz zu hause bleiben und nicht zur Schule gehen und dort mit Schmerzen sitzen.

Ich denke, dass das Problem nicht vollständig durch die Einnahme der Pille gelöst werden kann. Und ich finde es unvernünftig, wegen solcher Problemchen wie Nichtteilnahme am Schwimmunterricht ein Hormonpräparat zu sich zu nehmen. Junge Mädchen müssen meiner Meinung nach lernen, mit so etwas umzugehen, sich Gruppenzwang zu widersetzen und alternative Handlungsformen zu finden. Niemand sagt, dass das einfach ist, aber wenn man zu sich und seinem Körper steht, finde ich es am Besten, wenn man ohne Medikamente durchs Leben geht so lange das möglich ist und wenn man sich gegenüber anderen durchsetzt und sich nicht unterkriegen lässt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Mittlerweile nehmen 75 Prozent der Mädchen unter 20 Jahren die Pille. Dabei ist das Medikament zu einem Lifestyle-Produkt verkommen. Mädchen wollen die Pille für mehr Busen, eine ebenmäßige Haut, volles Haar und eine weibliche Silhouette.

Meist wird mit der Einnahme schon begonnen, bevor sich überhaupt ein stabiler Zyklus entstanden ist. Das Bewusstsein für Risiken ist praktisch nicht vorhanden. Das Mittel wird nicht als Medikament oder als Verhütungsmittel eingestuft.

Meist benutzen solch Mädchen Kondome, wenn sie Jahre später den ersten Sex haben. Das ist zwar sehr sinnvoll, aber die Begründung lässt einen vernünftigen Menschen verzweifeln. Ihnen ist nämlich nicht bewusst, dass sie nicht schwanger werden können. Das Kondom wird tatsächlich als notwendige Verhütung angesehen und nicht als Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

Das erlebt man leider jeden Tag, wenn man mit Jugendlichen zu tun hat. Die Pharmaindustrie entwirft entsprechende Auftritte im Internet und gibt für typische Pillen für Mädchen niedliche Goodys dazu. Frauenärzte machen gerne mit, schließlich gilt es um jeden Preis Schwangerschaften bei Teenagern zu verhindern. Schaut euch mal die Dokumentation "Die Pille und ich" von Arte an. Das ist erschütternd aber leider Realität.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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