Keine Lust mehr auf arbeiten gehen trotz Schulden - was tun?
A ist ihr halbes Leben selbstständig gewesen. Nun hat sie mit dieser Selbstständigkeit, weil sie sich alles schön gerechnet hat, einen Haufen Schulden angehäuft. Vor der Insolvenz konnte sie sich immer nur durch den Mann retten, der im Notfall etwas dazu gegeben hat und das mit getragen hat und von Freunden und der Familie lieh sich A eben auch immer hohe Summen. Zudem sind auch Kredite zu bedienen.
Nun ist A eigentlich schon fast in einem Alter, in dem man nicht mehr arbeiten gehen muss, weil man in Rente gehen kann, aber sie haben ja diese Schulden. As Mann arbeitet schon sehr viel und auch sehr hart, kann die Kosten aber auch nur bedingt auffangen. A arbeitet nun schon ein halbes Jahr nicht mehr und shoppt lieber. Aus dieser Traurigkeit heraus ist sie nun scheinbar süchtig nach Einkaufen geworden. As Mann ist aber unter der Woche arbeiten und bekommt erst am Wochenende mit, was da gekauft wurde.
A möchte nun nicht mehr arbeiten. Sie sagt zwar dem Mann immer wieder, dass sie es möchte, aber sucht nicht und Freunden erzählt sie immer wieder, dass sie das nicht nötig hätte. Sie hätte es aber schon nötig. Wie kann man A vermitteln, dass das nun wichtig ist und wie kann A das auch selber erkennen lernen?
Da wurde einiges verpasst in den letzten Jahre. Wieso hält man krampfhaft an einer Selbstständigkeit fest, die unter dem Strich keinen Gewinn abwirft und den Schuldenberg nur weiter steigert? Auch den Mann kann ich nicht verstehen, dieser überlässt seiner Frau für ihre Selbstständigkeit Geld und offenbar noch genug Geld, dass sie überhaupt einkaufen gehen kann.
Komplett falscher Weg, es sollte einmal ein offenes und ehrliches Gespräch stattfinden. Dabei sollte der Mann auch unmissverständlich klar machen, dass das Einkaufen überhaupt nicht geht mit dem Schuldenberg an der Backe und wenn sich das nicht bessert, er auch nicht weiterhin bereit ist für ihr Leben und ihre Selbstständigkeit aufzukommen. Denn das hat sie offenbar komplett alleine verbockt, da der Mann einen anderen Beruf zu haben scheint und woanders sein Geld verdient.
Danach sollte das Thema Schulden angegangen werden. Wenn die gute Dame ohnehin schon kurz vor der Rente stehen würde und sich die Schulden im Leben nicht mehr zurückzahlen lassen würden, dann sollte der Schritt in die Privatinsolvenz erwogen werden. Dazu sollten beide gemeinsam die Schuldnerberatung aufsuchen, alle Papiere dort vorlegen und sich beraten lassen was man damit am besten noch anstellt. Denn bis ins Grab hinaus, werden beide nicht mehr arbeiten gehen wollen und auch nicht können.
Wenn die Dame nicht mehr arbeiten gehen möchte, dann ist es ihre Entscheidung. Allerdings soll sie dann auch nicht erwarten, dass ihr Mann die Schulden alleine abbezahlt und auch noch ihren neuen Konsumwahn befriedigt. Das sollte der Mann ihr aber auch klar und deutlich sagen. Wäre ich der Mann, dann würde ich bei einer solchen Person auch gar nicht bleiben wenn das weiter anhält.
Auch hätte ich das Geld ohnehin schon lange zugeteilt, dass diese Shoppingtouren gar nicht erst stattfinden könnten. Pro Woche bestimmter Betrag, ob sie davon Lebensmittel kauft oder eine neue Handtasche wäre mir egal. Zusätzlich den Zugriff auf die Konten entziehen, damit man weder mit Kreditkarte noch EC Karte weitere Schulden für Ramsch anhäufen kann.
Die Dame muss selbst zu der Einsicht kommen, von alleine wird das wohl kaum passieren da sie sich selbst alles schön redet und noch nicht einmal erkennt, dass sie es mit ihrem Einkaufen noch schlimmer macht. Entsprechend ist das Gespräch mit dem Mann wichtig wie auch die Hilfe, dass sie jemand zur Schuldnerberatung schleift und ggf. noch zu einem Arzt, gegen die Traurigkeit woraus das Einkaufen resultiert. Dort können auch konkrete Lösungsvorschläge gemacht werden von dritter Seite die genau auf die Situation der beiden passen.
In dem Fall sind Freunde und Familie vielleicht nicht die besten Ansprechpartner, denn gerade bei finanziellen Dingen haben viele Leute Angst, dass sie das Gesicht verlieren, wenn sie offen darüber reden, wie es finanziell wirklich steht. Und wenn der Mann sie liebt, scheut er sich vielleicht auch, ihr einfach ganz hart ins Gesicht zu sagen, dass sie Mist baut und will sie nicht verletzen. Das kann man aber auch verstehen.
In dem Fall würde ich vermuten, dass ein professioneller Berater das beste ist. Entweder der Steuerberater oder sogar wirklich ein Schuldnerberater. Zuerst sollte der vertraulich auflisten, wie hoch die Schulden wirklich sind und was man tun kann oder sollte. Vielleicht muss man einfach an der selbstständigen Tätigkeit irgend etwas ändern um Erfolg zu haben. Vielleicht kann der ihr auch zeigen, wie man realistisch kalkuliert, um solche Fallen in Zukunft zu vermeiden. Vielleicht bekommt sie ja dann Lust, noch mal neu durchzustarten und Erfolg zu haben? Aber was konkret zu tun ist, das kann man wohl nur vor Ort sagen, wenn man die Zahlen und die Situation exakt einschätzen kann und nicht so übers Internet.
Man kann schon irgendwo verstehen, dass A keinen Bock mehr auf Arbeit hat. Wenn man schon so lange gearbeitet hat und unterm Strich nichts dabei raus kam, dann muss das schon extrem demotivierend sein. Das zerrt ordentlich an der Moral und wenn man doch arbeitet, dann nur, damit das Geld direkt wieder vom Konto wandert, um die Schulden zu tilgen.
Scheinbar braucht es hier mal einen ordentlich Stubser von Mann von A, denn der verschließt anscheinend auch so ein bisschen die Augen vor der Realität und schaut dem Verderben noch zu. Hier müssten beide mal die Gedanken zusammen nehmen und sich gegenseitig aussprechen, dann sollte es auch einen Weg geben, aber da sind beide offenbar schon zu tief drin.
Da hilft womöglich nur noch professionelle Hilfe, aber die werden sich die beiden von selbst wohl eher nicht holen. Eventuell kann hier eine gute Freundin oder ein Freund mal mit einem ernsten und offenen Gespräch den Stein ins rollen bringen. Das wäre zumindest die wahrscheinlichste Variante.
An der Stelle hilft wohl wirklich nur noch professionelle Hilfe. Vermutlich ist selbst die Schuldenberatung da nicht ausreichend, sondern handfeste therapeutische Hilfe notwendig. Schließlich kann hilft keine Beratung etwas, wenn man nicht die Ursachen der Schulden bekämpft. Und die scheinen eben etwas tiefer zu stecken als unglückliche Umstände oder ein schlechter Umgang mit Geld.
Es wäre oft im Leben zu schön, wenn man einfach nur die richtigen Worte finden würde, und den lieben Mitmenschen würde ein Licht aufgehen und sie würden sich fürderhin so verhalten, wie man selber es (zu Recht oder zu Unrecht) für empfehlenswert hält. Nur leider funktioniert es so nicht.
Mit anderen Worten: Solange der Person nicht von selber dämmert, dass es so nicht weitergehen kann, und dass es eben nicht darauf ankommt, ob man selber Lust auf Arbeiten hat, während sich der Angetraute den Allerwertesten aufreißt, damit das Eheschiff flott bleibt, kann man sich als Außenstehender auf den Kopf stellen und den Mund fusslig reden. Es wird nicht bringen außer leeren Versprechungen, und schlimmstenfalls Drama und Geheule. Deswegen fürchte ich, dass man in diesem Fall wirklich nur zusehen und Daumen drücken kann, dass das Chaos nicht noch größer wird.
Rein vom Wortlaut her würde ich zudem darauf tippen, dass hier nicht nur schlichte Faulheit, sondern schon eher ein handfestes psychisches Problem im Spiel ist, wenn man nur traurig ist und shoppt und eine Untersuchung und Behandlung durch einen Spezialisten in jedem Fall empfehlenswert scheint. Auch die finanziellen Probleme sollten wohl am Besten durch eine neutrale und erfahrene dritte Partei geklärt werden. Aber Grundvoraussetzung hierfür ist natürlich Motivation und Veränderungswillen bei den Betroffenen, und den kann man nicht herbeireden, - betteln, oder -wünschen.
Ich vermute hier auch ein handfestes psychisches Problem, bei dem man nicht mal eben mit "Vernunft" und rationalen Argumenten kommen kann. Die Motivation dafür muss von innen kommen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die eben durch das Verhalten des Mannes gehemmt wird. Wozu selbst arbeiten müssen, wenn der Mann sich kümmert?
Leider muss man aber auch dazu sagen, dass man Schulden auch vererben kann. Also ist es aus Sicht der Frau ja gar nicht so schlimm, wenn man stirbt und man hat noch Unsummen von Schulden. Dann kümmert sich eben der Ehemann und wenn der nicht kann (weil er verstirbt) oder will, dann wird das Problem eben an die nächste Generation weiter vererbt.
Ich kenne leider so Einzelfälle, die tatsächlich so denken, das ist also nichts, was ich mir irgendwie ausgedacht hätte oder so. Ich möchte auch dieser Frau nicht unterstellen, dass sie gezielt solche Motive hat, aber denkbar wäre es doch.
Ich muss auch sagen, dass das ein Problem ist, das ja über Jahre gewachsen ist und dass es darum nicht so einfach sein wird, das in den Griff zu bekommen. Gerade als Außenstehender wird man da nicht viel machen können und das Problem werden A und ihr Mann wohl nur gemeinsam regeln können. Natürlich kann ich es irgendwie verstehen, dass A total demotiviert ist, weil sie in ihrer Selbstständigkeit sicher auch hart gearbeitet hat, dabei aber nichts herum kam.
Aber es nützt doch wirklich nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und den Mann arbeiten zu lassen und sein Geld dann auch noch beim Shopping zu verbraten, statt das zu nutzen, um zumindest einen Teil der Schulden begleichen zu können. Ich denke auch, dass die Frau sich schleunigst professionelle Hilfe holen sollte, damit sie aus dieser Lage wieder hinaus kommt.
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