Keine Lust haben wach zu bleiben wenn alle schlafen?

Eigentlich bin ich eine kleine Nachteule und gehe immer erst relativ spät ins Bett. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich viel lieber lange wach bin, wenn ich weiß, dass andere Leute, die ich kenne, ebenfalls wach bin. Wenn ich also beispielsweise bei meinen Eltern bin und diese schon schlafen, dann mag ich es auch nicht so gerne, noch viel länger wach zu sein, weil mich dann irgendwie so ein Gefühl von Einsamkeit überkommt. Außerdem nervt es mich, mich in der hellhörigen Wohnung so leise zu verhalten und auf Zehenspitzen auf Toilette zu gehen und da vergeht mir dann auch die Lust, noch lange wach zu bleiben.

Wenn ich bei meinen Eltern bin und mit meinem Freund schreibe, der gerade woanders ist oder auch mit anderen Freunden, dann bin ich gerne lange wach und ich habe dann auch das Gefühl, ich würde eben nicht allein sein. Wenn jedoch sowohl meine Eltern, als auch meine Freunde und mein Partner alle schlafen, dann gehe ich auch recht schnell ins Bett, wenn ich nicht gerade etwas Wichtiges zu erledigen habe.

Habt ihr auch keine Lust darauf, noch länger wach zu bleiben, wenn ihr wisst, dass alle Menschen, mit denen ihr näher zu tun habt, schon schlafen? Oder macht euch das gar nichts aus?

Ich finde das Verhalten irgendwie merkwürdig. Bei mir ist das nicht so. Ich habe meinen eigenen Schlafrhythmus und wenn ich nicht müde bin obwohl alle schon schlafen, dann bleibe ich eben auch wach. Ich höre da eher auf mich selbst und auf mein Bauchgefühl. Wenn ich genau weiß, dass ich noch nicht müde bin, dann gehe ich auch nicht ins Bett, weil ich dann ganz genau weiß, dass ich dann noch mindestens eine Stunde mich im Bett herumwälze und nicht schlafen kann, weil es eben zu früh ist um schlafen zu gehen. Daher beschäftige ich mich dann eben so lange leise alleine, bis ich wirklich müde bin und gehe erst dann ins Bett.

Ich verstehe auch nicht, wie man zur Toilette schleichen kann, nur weil die anderen schlafen. Selbst wenn es hellhörige Personen gibt, dann kann man die auch umgewöhnen. Wer es gewöhnt ist, bei absoluter Stille zu schlafen, schreckt dann natürlich auf, wenn eine Stecknadel herunterfällt. Wer es aber gewöhnt ist, bei "gesundem" Krach zu schlafen, wird auch nicht sofort aufschrecken, nur weil du aufs Klo gehst.

Ich kenne das durchaus aus und kann nachvollziehen, dass man dann nicht mehr gerne auf bleibt, wenn alle anderem im Haushalt schon ins Bett gegangen sind. Meistens bin ich eher im Bett als mein Mann, aber wenn er dann doch mal früher sagt, dass er ins Bett geht, dann sage ich immer gleich, dass ich mitgehe.

Bei mir ist es dann auch so, dass ich nicht mehr alleine im Wohnzimmer herum sitzen möchte. Auch wenn ich dann nach ihm ins Bett gehe und leise sein muss und nicht überall Licht machen kann, finde ich das irgendwie blöd. Dann gehe ich auch lieber gleich mit ins Bett, wenn er eben geht.

Wenn ich alleine bin, was während der Woche häufig vorkommt, da mein Mann beruflich unterwegs ist und dann in Hotels schläft, gehe ich ins Bett wann ich eben möchte. Da mache ich es nicht davon abhängig wann mein Mann in sein Hotelbett krabbelt. Oft weiß ich ja auch dann gar nicht, wann er ins Bett geht.

Ich kann das so gar nicht verstehen. Ich käme nie auf die Idee, gleichzeitig mit meinem Partner ins Bett zu gehen, weil wir ganz unterschiedliche Schlafrhythmen und Schlafbedürfnisse haben. Gestern zum Beispiel ist er schon zeitig ins Bett gegangen, da er schon müde geworden ist vom langen und anstrengenden Arbeitstag, aber ich war viel zu wach und aktiv und habe noch 1,5 Stunden an einem neuen Projekt gearbeitet.

Selbst wenn ich ins Bett gegangen wäre, hätte ich die 1,5 Stunden einfach wach gelegen und hätte nicht schlafen können. Wozu also sinnlos im Bett herumliegen und Löcher in die Luft starren? Für so einen Schwachsinn ist meine Zeit zu kostbar. Das führt bei mir nur dazu, dass ich frustriert und schlecht gelaunt aufstehe, weil ich gar nicht lange liegen kann und viel Bewegung brauche.