Kein Kontakt mehr, da Frau sich durch Kind stark verändert?
Mein Freund und ich haben zu mindestens drei unserer Bekannten Paare teilweise schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Zu den meisten waren der Kontakt vorhin ohnehin eher lose, da man sich beispielsweise vom Job her kannte. Ein Paar aber kannte mein Freund schon lange, denn er war mit dem Mann schon in der Schule.
Der Hauptgrund warum wir keinen Kontakt mehr haben, war der, dass die Paare sich durch ein Kind meist massiv verändert haben. Die Veränderung war am stärksten bei den Frauen, die dann teilweise zu richtigen Muttis mutiert sind und von gar nichts anderem mehr wissen wollten, als von dem Kind. Dementsprechend konnte man sich mit ihnen auch über nichts anderes mehr unterhalten.
Generell haben die Paare eben nur noch über ihr Kind geredet, auch als das Kind schon älter war. Ich fand das immer wahnsinnig langweilig und musste mich immer dazu zwingen darüber zu lachen, wenn das Kind irgendeinen Quatsch gemacht hat oder irgendwelche Wörter komisch ausgesprochen hat. Mein Partner möchte auch kein Kind und fand es daher auch nicht sehr interessant.
Geht es euch auch so, dass ihr teilweise den Kontakt zu Paaren verliert, die Kinder haben? Interessanterweise sind wir aber nicht die einzigen, neulich erzählte mir eine Bekannte, dass sich seit ihrem Kind der Großteil ihres Freundeskreises geändert hätte und sie nun fast nur noch Paare mit Kind im Freundeskreis hat. Wie war das bei euch? Brecht ihr auch bereitwillig den Kontakt zu Paaren ab, die sich durch ein Kind stark verändern?
Es gibt schon Kontakte, die eingeschlafen sind, weil sich die Interessen der Personen einfach massiv geändert haben, aber ich habe noch keinen Kontakt bewusst abgebrochen weil ein Paar nun ein Kind hat.
Das läuft eher so, dass wir Abends oder am Wochenende etwas unternehmen wollen und das Paar mit Kind dann eben keine Zeit hat oder, dass es sich um Aktivitäten handelt, die für Kinder nicht wirklich passend sind. Wenn man dann niemanden hat, der bereitwillig und kostenlos als Babysitter einspringt muss man öfters absagen. Irgendwann ist der Kontakt dann eben nicht mehr so eng weil man irgendwann auch einfach nicht mehr fragt ob das Paar mitkommen möchte wenn wieder etwas geplant ist.
Ich kenne übrigens durchaus Paare mit Kindern, die total froh sind wenn die Kids am Wochenende bei den Großeltern sind und sie sich mit den Freunden treffen können um sich dann über alles mögliche zu unterhalten, so lange es nur nichts mit Kindern zu tun hat. Nicht jeder mutiert mit Kind direkt zur Klischee-Mutti.
Hattest du nicht mal geschrieben, dass du einen Freund hast, der unbedingt ein Kind haben möchte und du willst keines? Ist ja auch egal, aber ich finde, dass das schon massiv mit hineinspielt ob man zu Eltern Kontakt halten kann als Freunde oder eben nicht.
Wir haben Freunde, die nicht alle zwingend Kinder wollen, aber dennoch weiterhin mit uns befreundet sind. Das wir ein Kind haben finden sie teilweise interessant, wobei wir aber auch versuchen nicht ständig mit den Nichteltern über Kinder zu reden. Das nervt diese sicherlich, wenn es ständig der Fall ist und so versuchen wir nur Fragen zu beantworten oder sie grob auf dem neusten Stand zu halten, aber wir erzählen nicht ständig nur vom Kleinen.
Generell haben unsere Freunde schon einen gewissen Bezug zu Kindern, auch wenn sie keine haben finden sie sie dennoch irgendwo lustig, interessant oder auch niedlich, aber das müsste ja nicht zwingend so sein. Ich finde es absolut schade, wenn sich Freunde von einem abwenden, wenn man ein Kind bekommt. Unsere Freunde haben das zum Glück nicht gemacht, obwohl sich unser Leben verändert hat. Dennoch sind wir ja die selben Menschen, haben den selben Charakter.
Ich habe zwar selbst ein Kind, aber mich nervt das dauerhafte Gerede von Kindern ebenfalls und Übermuttis noch viel mehr, die sich über keine anderen Themen mehr austauschen können. Zu solchen Freunden breche ich den Kontakt auch ab, denn ich habe auch noch andere Interessen neben meinem Kind und kann auch über andere Dinge sprechen und das Kind mal Kind sein lassen und auch ausblenden.
Ich finde es mehr als nur schlimm, wenn jemand kein anderes Thema außer Kind mehr im Kopf hat. Sicherlich ist das eine große Veränderung und nicht wenige verändern sich auch vom Charakter und der Einstellung wenn sie ein eigenes Kind haben, aber das jedem auf das Brot schmieren muss nicht sein. Daher habe ich auch schon Kontakte abgebrochen, nachdem sich die Freunde durch das Elternsein so sehr verändert haben und nichts anderes mehr in ihren Köpfen präsent war außer das Thema Kind.
Mich würde es langweilen, wenn mein Umkreis nur noch aus Menschen mit Kindern bestehen würde. Zwar sind einige Kontakte in diesem Bereich dazu gekommen seit ich mein eigenes Kind habe, was auch nicht ausbliebt durch Krippe, Spielplatz usw. aber auch Kinderlose sind in diesem Zeitraum dazu gekommen. Bei mir hält sich das ganze die Waage, langfristig bleibt der Kontakt zu Eltern aber auch nur bestehen, wenn nicht dauerhaft nur vom Nachwuchs erzählt wird weil mich das ebenfalls langweilt.
Wir haben sehr spät unseren Sohn bekommen. Alle Freunde hatten bereits Kinder die Ältesten waren zur Zeit als unser kam schon Konfirmation. Jahrelang war es so das wir zu allen hingefahren sind da es ja leichter ist als wenn die Familien mit Sack und Pack zu uns kommen.
Nun war unser da , aber gekommen ist keiner. Immer hieß es wann kommt ihr mal wieder. Die Krönung war dann Sylvester unser kleiner Mann war gerade 6 Monate alt als wir die Einladung bekamen. Die Party sollte in der Umgebauten Garage stattfinden und draußen sollte gegrillt werden.
Wir haben abgesagt weil das nun kein Ort fürs Kind ist außerdem wurde in der Garage auch geraucht und bei 20 Leuten muss ich da kein Säugling mitbringen. Dann hieß es bringt es doch zu Oma und Opa, ok die haben Ihre Eltern ja in der gleichen Straße wohnen wir fahren zu unseren 1,5 Stunden mit dem Auto hin. Kam überhaupt nicht in Frage.
Dann kam meine ehemalige Bekannte auf die Idee ich kann den kleinen ja ins Wohnzimmer legen und nimm ein Babyfon mit nach draußen. Ende vom Lied wir haben abgesagt und dann kam auch nicht mehr viel. Zu Ihrem Geburtstag im nächsten Sommer sind wir noch mal hin gewesen und das war es dann . Und das nach 10 Jahren Freundschaft.
Mit anderen Bekannten hielt die Freundschaft auch nicht viel länger. Wir können gerne kommen aber die konnten uns ja nie besuchen. Mittlerweile haben wir wirklich einen ganz anderen Freundeskreis und unsere Kinder sind im selben alter. Alles klappt super, waren sogar gemeinsam im Urlaub.
Ich bin trotz Kind generell an anderen Themen interessiert wie ständig das Thema Kinder, gerade wenn ich mich mit meinen Arbeitskollegin unterhalte haben wir andere Themen da alle außer mir noch Kinderlos sind.
Ich habe eigentlich gar keine Kontakte zu Leuten, die Kinder haben. Es gibt zwar Leute, die ich ein bisschen kenne und die ein Kind haben, aber das sind alles keine Leute aus meinem Bekannten- oder Freundeskreis, sondern eben nur Leute, die ich gelegentlich mal sehe, oder sonstige Personen, mit denen man öfter mal zu tun hat, zum Beispiel Arbeitskollegen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich Freundschaften verändern oder auch auseinandergehen, wenn die Beteiligten ein komplett anderes Leben mit anderen Schwerpunkten führen.
Meine Freundin erzählt mir manchmal von einer ehemals guten Freundin von ihr. Die andere Frau hat vor einigen Jahren ein Kind bekommen. Bevor das Kind kam, war meine Freundin recht eng mit der anderen Frau befreundet. Die beiden haben viel zusammen unternommen und sie hatten auch einige gemeinsame Interessen. Mittlerweile ist dieser Kontakt fast komplett eingeschlafen. Die beiden sehen sich so gut wie gar nicht mehr und wenn überhaupt, findet der Kontakt über einen Messenger statt. Als Freundschaft kann man das wirklich schon lange nicht mehr bezeichnen.
Meine Freundin sagte mal, dass die andere Frau einfach langweilig geworden ist und sich die Gespräche nur noch um das Kind drehen. Meine Freundin hingegen möchte keine Kinder haben und sie ist auch nicht an den ganzen Erzählungen über das Kind interessiert. Es ist wohl einfach so, dass die beiden sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und mittlerweile keine Gemeinsamkeiten mehr teilen.
Dass Eltern wahnsinnig stolz auf ihr Kind sind und am liebsten den ganzen Tag davon reden und jeden Mucks, den das Kind von sich gibt, ausgiebig feiern möchten, ist ja irgendwie verständlich. Für mich wäre das aber auch nichts. Ich finde solche Unterhaltungen eher langweilig. Meine Interessen liegen bei völlig anderen Dingen und daher finde ich es irgendwie auch logisch, dass ich keine richtigen Kontakte zu Leuten mit Kindern habe.
Überwiegend ist es leider so der Fall, dass Paare mit Kindern sich massiv verändern und keine gemeinsamen Gesprächsthemen mehr vorhanden sind. Meistens suchen sie sich aber dann auch ganz neue Kontakte und einen neuen Bekanntenkreis, wo es dann ebenfalls Paare mit Kindern gibt. Das ist auch ganz natürlich und erklärlich.
Ich kann sowohl die Seite des kinderlosen Paares verstehen, die mit dem Paar, welches nun Kinder hat, nichts mehr anfangen kann. Und auch das Paar mit den Kindern kann ich gut verstehen, wenn sie das Gefühl haben, sich nicht mehr angenommen zu fühlen. Man merkt ja auch, ob das Interesse echt oder gestellt ist. So werden sie es auch merken, wenn man über etwas lacht, obwohl man es gar nicht so lustig findet.
Natürlich wird die Veränderung bei den Frauen meistens stärker ausgeprägt sein, zumal sie ja viel intimer und aktiver in die Aufgabe des Elternseins eingebunden sind. Dies beginnt ja schon mit der Schwangerschaft und der Geburt, die schon für viele ein einschneidendes Erlebnis sind. Also ich kann es gut nachvollziehen.
Beim männlichen Part wird es doch eher so sein, dass er noch ein wenig einen anderen Einblick ins Leben bekommt, wenn er arbeiten geht und sich mit den Kollegen trifft, vielleicht auch einen Beruf hat, bei dem er unter die Leute kommt. Wenn das aber ebenfalls noch so ist, dass man sich mit dieser Erfahrungswelt nicht identifizieren kann, weil der Beruf so uninteressant ist, dann ist klar, warum sich die Wege trennen.
Ich selber bin zwar keine Übermutti gewesen, habe aber auch fest gestellt, dass sich durch die Geburt meines Kindes einige Freunde von mir abgewandt und sich andere gesucht haben. Ich war da aber auch nicht weiter böse, weil ich es verstanden habe. Gerade die erste Zeit mit einem Schreibaby zu Hause hatte ich eben nicht die Zeit, noch mit Freundinnen auszugehen oder ähnliches.
Außerdem ließ ich meinen kleinen Schatz die ersten 9 Monate gar nicht aus den Augen. Das bedeutet, ich hätte gar nicht ausgehen können, ohne das Baby mit zu nehmen. Es war mir aber egal, denn dadurch habe ich neue Bekanntschaften gefunden, durch die dann auch Freundschaften entstanden sind und es war eine wertvolle Erfahrung.
Ich kenne jetzt auch noch Leute, bei denen alle rund herum schwanger sind und verheiratet und was weiß ich. Diese kommen auch allmählich in den Zugzwang und merken, dass man sich auseinander gelebt hat und nicht mehr viel mit dem jeweils anderen anfangen kann.
Ich habe so etwas selbst noch nicht so erlebt, wobei ich mir aber schon vorstellen kann, dass sich viele Mütter beziehungsweise auch Väter nach der Geburt ihres Kindes sehr stark verändern. Wenn man keine Kinder hat und will, kann es natürlich schwierig werden, sich überhaupt noch zu treffen und dann gegebenenfalls auch ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, wenn die Eltern nur noch über ihr Kind sprechen wollen.
Es ist ja automatisch schon nicht so leicht, sich dann überhaupt mal zu treffen, wenn man selbst kein Kind hat und auch keinerlei Interesse daran. Wenn zwei befreundete Mütter Kinder haben, treffen diese sich ja gerne mal auf dem Spielplatz oder beim Babyschwimmen. Ich würde ich mit Freunden lieber in Cafés oder ins Kino gehen, auch wenn sie Kinder haben, wobei das dann aber auch nicht immer so machbar ist.
Ich finde es ja in Ordnung, wenn Mütter auch mal über ihre Kinder erzählen. Ich erzähle ja auch nicht nur von mir selbst, wenn ich mich mit Freunden treffe. Wenn das Reden über das Kind dann aber Überhand nimmt und es quasi kein anderes Thema mehr gibt, finde ich das auch extrem nervig. Es gibt doch auch noch andere Themen, über die man sich unterhalten kann und ich würde ja auch nicht auf die Idee kommen, ohne Punkt und Komma über meinen Partner zu reden. Das langweilt doch irgendwann auch.
Natürlich breche ich nicht "bereitwillig den Kontakt ab", nur weil sich Leute zum Kinderkriegen entschließen. Das Problem ist wohl eher tatsächlich die Logistik und eben auch die Tatsache, dass sich die Prioritäten naturgemäß verschieben, wenn man ein oder mehrere Kinder hat.
Wir bringen nun mal keine Nestflüchter zur Welt, sondern müssen uns als Eltern über Jahre hinweg darauf konzentrieren, den Nachwuchs am Leben zu halten, weil der sonst schlicht eingeht, wenn das Jugendamt nicht rechtzeitig einschreitet. Und es ist absurd zu erwarten, dass Eltern (schwerpunktmäßig Mütter) parallel dazu ihr kinderloses Dasein eins zu eins weiterführen, damit der "Freundeskreis" sich nicht versetzt vorkommt. Das ist einfach nicht möglich, solange der Tag nur 24 Stunden hat.
Ich sehe es daher als natürlichen Lauf der Dinge an, dass Elternschaft den Alltag so stark verändert, dass davon auch soziale Kontakte betroffen sind. Wirklich enge Freundschaften überstehen auch Durststrecken oder können wiederbelebt werden, sobald das Familienschiff halbwegs auf Kurs läuft. Aber meiner Erfahrung nach sind diese eher selten und die Mehrzahl sind eher gute Bekannte, mit denen man etwas unternimmt. Und wenn die gemeinsamen Unternehmungen wegfallen, verbindet eben nicht mehr viel, und man geht getrennte Wege.
Ich fand und finde es immer mühselig, wenn man mit anderen Eltern nur über Kinder reden wollte. Das war schon, als ich noch mit meinem Ex-Mann zusammen war, ein Grund warum ich eher von mir aus die Kontakte habe auslaufen lassen. Auch als Mutter wollte ich eben auch mal über andere Themen reden, vor allem wenn man eben einen Abend ohne Kinder war.
Dazu kam, dass ich schon immer andere Interessen hatte, als mein Umfeld. Da gab es also kaum Gesprächspartner für mich. Und ich hatte eben auch keine Lust mich den ganzen Abend über Fußball oder den letzten Dorftratsch auszulassen.
Auch heute ist das nicht anders. Die Kinder sind zwar groß und man muss sich meine keine Betreuung mehr kümmern. Aber da ich beruflich den ganzen Tag schon viele Kontakte habe, bin ich in meiner Freizeit dann eher froh, wenn ich zu Hause meine Ruhe habe. Da will ich nicht so oft noch Bekannte treffen. Durch die Arbeitszeiten meines Mannes können wir da auch nicht langfristig planen.
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