Kein gemeinsamer Familienname nach der Hochzeit

vom 23.11.2014, 13:18 Uhr

X und Y haben sich dazu entschlossen zu heiraten. Bereits vor dem Heiratsantrag war klar, dass es schwierig wird, einen gemeinsamen Namen zu finden (aus unterschiedlichen Gründen). Die beiden haben sich nun dafür entschieden, dass X und die gemeinsamen Kinder einen anderen Namen tragen werden als Y. D.h., dass jeder seinen Namen behalten wird. Ich bin mir nicht ganz sicher was ich davon halten soll. Welche Erfahrungen gibt es mit getrennter Namensführung?

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei gemeinsamen Kindern finde ich das schon sehr merkwürdig. Wobei wir ja auch zwei Familiennamen am Briefkasten haben. Denn meine Kinder tragen weiterhin den Namen ihres Vaters. Ich dagegen habe den Namen meines zweiten Mannes bei der Hochzeit angenommen. Hätten wir vorher noch gemeinsame Kinder bekommen, so würden diese selbstverständlich den gemeinsamen Familiennamen tragen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Meine Cousine hält es mit ihrem Ehemann genau so, wie du es beschrieben hast. Auch eine Arbeitskollegin hat nicht den gleichen Nachnamen wie ihr Mann und ihre Kinder. In meinen Augen ist das völlig legitim und reine Gewöhnungssache. Falls ich je heiraten sollte, würde ich meinen Namen auch behalten wollen, aber ich bestehe nicht darauf, dass eventuelle Kinder hinten genauso heißen wie ich. Sie bleiben ja trotzdem meine Sprösslinge.

Mittlerweile sieht eben längst nicht mehr jede Frau ein, wieso sie automatisch auf ihren "Mädchennamen" verzichten soll, der schon an die 30 Jahre gute Dienste geleistet hat, und unter dem sie überall bekannt ist. Manche Namen sind auch schwer zu schreiben oder auszusprechen, sodass man für die Kinder den einfacheren Namen auswählt. Wenn man nicht gerade darauf versessen ist, dass der Nachname in der Familie bleibt, spricht doch wirklich nichts dagegen. Nur die Genealogen späterer Jahrzehnte werden deswegen wahrscheinlich das Fluchen anfangen.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde so etwas immer total merkwürdig und ich krieg dann immer den Eindruck, als würde man den Ehepartner irgendwie verleugnen, auch wenn man das nicht direkt tut. Ich hatte zwei Lehrerinnen in der Oberstufe, die zwar verheiratet waren, aber die einen ganz anderen Nachnamen getragen haben als der Ehepartner. Beide Lehrerinnen hatten Kinder, eine sogar mehr als eins, wie das da mit dem Nachnamen geregelt wurde weiß ich nicht.

Die eine Lehrerin war dann sogar mit uns auf einer Exkursion und ihr Mann war damals mitgekommen, aus welchen Gründen auch immer. Da der Nachname unterschiedlich war, kam man auch nicht sofort dahinter, dass die beiden verheiratet sind.

Ich finde so etwas wie gesagt sehr merkwürdig und befremdlich, aber das liegt möglicherweise daran, weil ich in dieser Hinsicht eher konservativ und traditionell bin. Mir ist das egal, ob jetzt der Name der Frau oder der Name des Mannes genommen wird oder ob ein Doppelname aus den beiden Nachnamen gebastelt wird, aber ich finde, dass man sich schon auf einen gemeinsamen Nachnamen einigen sollte, um auch nach außen hin symbolisch die Zusammengehörigkeit zu demonstrieren. Ansonsten wirkt das immer auf mich, als würde man überhaupt leugnen, eine Beziehung zu seinem Partner zu haben und als würde man sich für seinen Partner schämen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das gibt es viel häufiger als man denkt. Viele Leute, die zum Beispiel seit langem beruflich erfolgreich unter ihrem eigenen Namen sind, möchten und können ihren Namen nicht so leicht ändern, weil sie z. B. unter ihrem Ursprungsnamen schon publiziert haben, eine Doktortitel haben oder sonst in ihrer beruflichen Branche bekannt sind. Und da wäre eine Änderung des Namens mit erheblichem Aufwand oder gar Schaden verbunden.

Mittlerweile weiß ich von vielen Leuten, die einen unterschiedlichen Namen haben, dass sie "trotzdem" verheiratet sind. Ich finde, dass man sich daran gut gewöhnen kann. Schließlich stammt die Namensänderung nach Heirat aus einer Zeit, in der die Gleichberechtigung von Frauen noch rückständig war und eine unverheiratete Frau nur mit "Fräulein" anzureden war. Erst mit ihrer Eheschließung durfte sie mit "Frau" angeredet werden, und dass natürlich nur in Verbindung mit dem Namen ihres Mannes.

» opinion » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn ich den Namen meines Ehepartners nicht annehme, dann brauche ich persönlich gar nicht erst heiraten. So sehe ich das Ganze. Ich finde es ganz schrecklich, wenn man nicht so sehr zu seinem Partner steht, dass man sich mit ihm gemeinsam auf einen gemeinsamen Familiennamen einigt. Das muss ja nicht immer der Name des Mannes sein, denn auch der Mann kann mittlerweile den Namen der Frau annehmen.

Meine Mutter trägt einen Doppelnamen. Das war für mich als Kind schon schrecklich. Nicht nur, dass ich ein unehelich gezeugter Bastard bin, nein, in meiner Familie haben wir nicht einmal alle den gleichen Namen. Ganz schrecklich für mich und das verachte ich noch bis heute. Beides übrigens. Ich bin wohl eher konservativ.

Daher ist es für mich ganz selbstverständlich, dass ich den Namen meines Mannes annehmen werde, wenn ich einmal heiraten sollte. Da gibt es für mich kein wenn und aber und auch nichts dran zu rütteln, ein Doppelname kommt für mich absolut nicht in Frage und auf gar keinen Fall würde ich meinen eigenen Nachnamen behalten und dann einen ganz anderen Namen haben wie mein Mann, während der gemeinsame Nachwuchs einen der beiden Nachnamen bekommt, sodass einer in der Familie außen vor ist. Das geht in meinen Augen einfach gar nicht.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde die Leute immer bizarr, die meinen, dass man auch gar nicht heiraten muss, wenn man keinen gemeinsamen Namen annimmt. Wer nur deswegen heiratet, hat wohl den Sinn einer Hochzeit nicht ganz verstanden. Auch mir begegnen immer wieder Vorurteile, weil mein Mann und ich unsere Namen nach der Hochzeit behalten haben. Das hat nichts damit zu tun, dass man sich nicht auf einen Namen einigen kann oder dass man seinen Partner verleugnen will (wie soll das auch gehen, wenn man verheiratet ist und zusammen wohnt?).

Bei uns war es einfach das Praktischste, wenn wir die Namen behalten. So brauchte niemand von uns zu allen möglichen Behörden laufen und dort jeweils Geld für die Namensänderung zahlen. Wir sehen das auch beide ähnlich: Es sind doch nur ein paar Buchstaben. Wir hätten beide auch gegenseitig unsere Namen angenommen, ein Doppelname wäre auch in Ordnung gewesen. Am wenigsten Scherereien hatten wir jedoch, als wir unsere Namen behalten haben.

Unser Standesbeamte hat uns auch gesagt, dass man den Familiennamen jederzeit später noch ändern kann, wenn man möchte. Insofern haben wir auch keine Chancen vertan.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das kann ja jeder so machen wie er will. Ich finde es immer schöner, wenn man als Familie einen gemeinsamen Namen nach der Hochzeit hat. Sonst schaut es so aus als würde man es nur des Geldes wegen machen und das ist ein sehr lächerlicher Grund.

Zudem finde ich es auch nicht schön, wenn man als Kind einen anderen Nachnamen hat. Ich habe auch einen anderen Nachnamen als mein Vater, weil meine Eltern nicht geheiratet haben, aber mir hat das schon immer missfallen und ich wurde auch immer darauf angesprochen.

Wenn ich nächstes Jahr heirate werde ich den Namen meines Schatzes annehmen. Wäre ich vorher schon Mutter geworden hätte das Kind auch sofort seinen Nachnamen bekommen, weil das für mich klar war, dass ich später seinen Namen tragen werde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es gibt sicherlich gute Gründe für die beiden, warum jeder seinen Nachnamen behalten will. Die Gesellschaft ist einfach bunt und nicht nur schwarz-weiß. Ein Ehepaar definiert sich ja nicht ausschließlich über seinen gemeinsamen Nachnamen. Da sollten andere Faktoren eine wichtiger Rolle spielen. ;-)

Die meisten Familien mit zwei unterschiedlichen Nachnamen finden das ganz normal und werden im Alltag davon in keinster Weise beeinträchtigt. Einzig und allein im Krankheitsfall (z. B. im Krankenhaus) oder im Kindergarten/Schule kann es zu kleineren Irritationen kommen. Die lassen sich aber meist schnell mit einem kleinen Nachsatz aus der Welt räumen.

» Tulipani » Beiträge: 38 » Talkpoints: 13,30 »


Ich finde die verschiedenen Namen überhaupt nicht schlimm. Es wirkt zwar im ersten Moment (für Außenstehende) eigenartig, aber was Fremde darüber denken ist ja eigentlich egal. Ich kenne tatsächlich einige Familien die das aus verschiedensten Gründen so gehandhabt haben.

Wie gesagt, schlimm finde ich es nicht, jedoch kann es durchaus auch zu Problemen führen. So musste eine Bekannte von mir einmal Ihren Mann und Ihren Sohn von der tschechischen Grenze abholen und nachweisen das es Ihr Sohn war.

Der Vater war mit seinem Sohn unterwegs und wollte gerade aus Tschechien wieder nach Deutschland reisen als die Zöllner die verschiedenen Namen bemerkten und beide nicht mehr weiter ließen da das Kind ja entführt worden sein könnte.

Das ist aber schon gute 20 Jahre her. Kann mir jedoch vorstellen das man bei Flugreisen auch die ein oder andere Minute damit verbringt dem Beamten zu erklären das man einfach nur verschiedene Namen hat, jedoch zusammen gehört.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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