Kein Danke bekommen - macht es euch auch traurig?

Innerhalb der Familie oder auch Freunden hilft man ja durchaus mal. Ich hatte es auch schon hin und wieder, dass ich Sachen für meine Tiere hatte, die sie nicht mochten oder nicht damit spielen wollten. Ich habe diese dann an andere Personen weiter gegeben und oftmals ist es mir da schon passiert, dass ich nicht mal ein Danke von der Person bekommen habe. Mich hat das schon irgendwie ein bisschen traurig gemacht. Immerhin wäre ich ja nicht verpflichtet gewesen, ihr die Sachen zu schenken.

Mir ist auch aufgefallen, dass ich es gerade bei Freunden und der Familie schon etwas traurig finde, wenn dann für Hilfeleistungen oder Gefallen eben nicht mal Danke gesagt wird. Geht euch das ebenfalls so? Oder macht euch das nichts aus und es ist vielleicht sogar egal ob ihr ein Danke dafür hört oder nicht? Rechnet ihr vielleicht sogar gar nicht damit, mal ein Danke zu hören?

Mich macht es nicht traurig, wenn sich jemand nicht bedankt, sondern ich ärgere mich vielmehr über die mangelnde Kinderstube der betreffenden Person. Ich selbst achte sehr darauf, mich immer zu bedanken, wenn mir jemand einen Gefallen tut, egal wie groß oder klein dieser ausfällt. Für mich gehört es einfach zu einem harmonischen Zusammenleben dazu, dass man gerade zu den Leuten höflich ist, die einem nahe stehen. Von Menschen, die zu Fremden höflich und freundlich sind, ihre eigene Familie aber anschnauzen und herum kommandieren halte ich nicht besonders viel.

Glücklicherweise hält es der Großteil meiner Familie in dieser Hinsicht ähnlich wie ich. Mir ist es auch recht, wenn jemand vielleicht nicht explizit "Danke" sagt, aber dafür mal einen Kuchen bäckt oder die Spülmaschine außer der Reihe ausräumt. Tätige Dankbarkeit zählt für mich auch. Wenn jedoch immer nur als selbstverständlich hingenommen wird, dass ich da bin und helfe, kann es schon passieren, dass ich mich nicht mehr so sehr engagiere und mich auch mal ein paar Wochen lang nicht blicken lasse.

Traurig bin ich deswegen nicht unbedingt, aber ziehe meist recht schnell meine Konsequenzen. Sicherlich kann es auch mal untergehen, wenn man sich in der Situation auch über andere Dinge unterhält. Aber wenn es mehrmals vorkommt, dann weiß man eben, dass es kein Zufall mehr ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nur wenige Leute in meinem Leben kannte, die so unhöflich waren.

Also so schlecht kann dann die allgemeine Erziehung auch nicht sein. Ich habe erst neulich für eine Bekannte und deren Kinder zwei bestimmte Plüschtiere aus einer Sammelaktion ersteigert. Die Bekannte hat sich mehrmals bedankt, weil ich ja auch Zeit dafür investiert habe und die Tochter hat sich auch mehrmals bedankt, als sie die Tiere dann abgeholt hat.

Ich finde es eigentlich normal, dass man sich innerhalb der Familie und im engeren Freundeskreis gegenseitig hilft ohne dafür irgendwelche Gegenleistungen oder die große Dankbarkeit zu erwarten. Wenn ich in Trauer verfallen würde, weil sich jemand nicht bedankt würde das ja bedeuten, dass ich eine Gegenleistung erwartet habe, was eben nicht der Fall ist.

Andererseits kann ich es aber auch nicht verstehen, warum es manchen Leuten so schwer fällt einfach mal "Danke" zu sagen. Das kostet nur eine Sekunde und das Gegenüber freut sich über dieses einfache Wort. Und ja, es ist auch einfach höflich sich zu bedanken, das sollte man eigentlich schon als Kind gelernt haben.

Mich macht es auch immer sehr traurig, wenn ich etwas für eine Person mache und dann nicht einmal ein Danke bekomme. Ich helfe sehr gerne und mir macht es auch Spaß, wenn ich anderen Menschen eine Freude bereiten kann und ich erwarte da auch absolut keine Gegenleistung, wenn ich etwas von Herzen mache.

Allerdings finde ich es eigentlich selbstverständlich, dass man sich bedankt und gerade das Danke bereitet mir dabei immer die größte Freude. Wenn ich sehe, dass ich jemandem behilflich war oder jemandem eine Freude bereitet habe und die Person sich dann bedankt, dann ist das ein tolles Gefühl und ohne Danke bin ich dann doch sehr traurig.

Teilweise macht es mich aber auch oftmals einfach nur wütend, wenn ich so viel für eine Person tue und sie es nicht einmal einsieht, sich zu bedanken. Ich bekomme dann sehr schnell das Gefühl, dass die Person meine Hilfe und meine Freundlichkeit als völlig selbstverständlich und vielleicht sogar als nervig ansieht und das macht mich dann durchaus auch sauer. Immerhin ist so etwas einfach nicht selbstverständlich.

Mir vergeht dann auch immer ganz schnell die Lust, noch weiter freundlich zu den jeweiligen Personen zu sein und ich denke mir dann auch, dass ich nichts weiter für die Personen tue, wenn sie das doch ohnehin nicht anerkennen. Außerdem ärgere ich mich dann auch teilweise über mich selbst, dass ich so freundlich war, obwohl das den Personen eigentlich relativ egal ist.

Ich muss sagen, dass ich da weniger traurig, sondern eher verärgert bin. Ich bin zwar nicht sonderlich nachtragend und spreche die Person darauf auch nicht an, aber merken tue ich es mir schon.

Ich habe zum Beispiel immer noch im Hinterkopf, dass ich dem Vater meines Freundes mal Karten für das Stadion geschenkt habe, weil ich selbst keine Möglichkeit hatte, hinzugehen. Ich habe sie ihm nicht direkt übergeben, sondern meinem Freund und dieser hat sie an seinen Vater weitergeleitet. Trotzdem habe ich dafür nie ein Danke bekommen, was ich irgendwie unhöflich finde. Es kann zwar sein, dass er meinem Freund gesagt hat, dass er ein Danke weiterleiten soll, aber er müsste seinen Sohn gut genug kennen, um zu wissen, dass eine weitergeleitete Nachricht bei ihm in neunzig Prozent der Fälle nicht ankommt, weil er so furchtbar vergesslich ist. Von daher hätte ich mir erhofft, dass er selbst auf mich zugeht und sich bedankt.

Ansonsten fällt mir kein konkretes Beispiel ein, aber ich denke, wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt, also um ganz kleine Gefälligkeiten, dann erwarte ich nicht unbedingt immer ein Danke und bin dann auch nicht traurig oder verärgert, wenn ich es nicht bekomme. Nur wenn ich mir wirklich Mühe mit etwas gebe oder auch Geld aufbringe, erwarte ich, dass ein Danke kommt und wenn es dann eben nicht kommt, finde ich das schon etwas ärgerlich.

Naja, es muss ja nicht immer das Wort Danke sein, manchmal spürt man ja auch an der Stimmlage, der Mimik und dem Tonfall, wenn eine Person sich freut. Und dann finde ich es auch nicht weiter schlimm, wenn diese sich eben nicht explizit bei mir bedankt hat. Deswegen bin ich dann nicht traurig.

Traurig bin ich, wenn ich mir persönlich sehr viel Mühe bei etwas gegeben habe, wenn ich zum Beispiel etwas selber gebastelt oder gebaut habe und dies dann verschenke, aber kein Dankeschön bekomme oder nur ein halbherziges, bei dem man sich relativ sicher sein kann, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Das macht mich wirklich traurig, weil ich eben selber einiges an Zeit und Arbeit investiert habe.

Ansonsten bin auch ich eher verärgert darüber, wenn man nicht einmal den Anstand hat, sich bei mir für etwas zu bedanken. So habe ich neulich zum Beispiel bei einem Pony die Gamaschen von den Beinen abgemacht, weil seine Reiterin es zum wiederholten Male vergessen hatte und das arme Tier den ganzen Tag mit den Dingern an seinen Beinen durch den Matsch lief und an dem einen Vorderbein sogar schon eine Scheuerstelle hatte. Da die Gamaschen total vermatscht waren und richtig nass, habe ich sie dann vor den Schrank seiner Reiterin gelegt und nicht dort hinein, damit sie trocknen können. Ich war ohnehin schon genervt, weil das Mädchen sich wieder einmal nicht ordentlich um das Tier gekümmert hatte, aber als ich mir dann noch anhören musste, dass ich die Gamaschen ja auch eben hätte abspülen können, wäre mir beinahe der Kragen geplatzt. So etwas ärgert mich. Sie hat einen Fehler gemacht, den ich wieder ausgebügelt habe, damit ihr Pony nicht, wenn sie in zwei Tagen wiederkommt, noch immer mit den Gamaschen herumläuft und womöglich Druckstellen bekommt, und statt dass man sich ein Dankeschön über die Lippen gleiten lässt, wird man auch noch pampig.

So ein Verhalten gehört in meinen Augen wirklich in die unterste Schublade. Ich habe mich ja auch nicht aufgespielt und gesagt, dass ich es war, die die Gamaschen abgemacht hat. Sie fragte nur warum die Gamaschen dort liegen und ich habe erklärt, dass ich sie abgemacht hatte weil das Pony sie am Abend trug. Und wurde daraufhin angepflaumt. In Beisein ihrer Mutter. Meine Mutter hätte mir für so eine Frechheit die Ohren lang gezogen.

Ich muss auch sagen, dass ich dann nicht wirklich traurig bin, wenn ich etwas für jemanden mache und dann noch nicht einmal ein "Danke" zurückkommt. Das ist für mich auch eher so, dass mich das ärgert, weil ich natürlich gerne helfe, aber dafür wenigstens ein Wort der Dankbarkeit hören möchte. Ich muss sagen, dass ich manchmal wirklich schon nicht mehr damit rechne und das ist dann schon etwas, was mich auch ein wenig traurig stimmt.

Traurig bin ich deswegen nicht unbedingt, aber ziehe meist recht schnell meine Konsequenzen.

Das sehe ich genauso. Daher verstehe ich nicht wie man sich über so etwas ärgern kann oder das sogar Traurigkeit auslösen kann. Ich denke mir meinen Teil, warte ab, beobachte und analysiere und wenn sich herausstellt, dass das kein einsamer Zufall war, weil die Person beispielsweise in Gedanken woanders war und gerade Probleme im Beruf oder privat hat, dann ziehe ich insofern Konsequenzen, dass die Person nichts mehr geschenkt bekommt und ich mich nach anderen Abnehmern umsehe oder nach Menschen, denen ich helfen kann.