Kaufentscheidung für Buch von Seitenzahl abhängig machen?
Ich habe mir ein Buch gekauft, dass neu nicht mehr lieferbar ist und mittlerweile sehr hoch gehandelt wird. Ich habe die ältere Ausgabe als Hardcover von 90 Euro auf 37 Euro herunter handeln können. Natürlich ist das auch noch viel Geld für ein Buch. Ansonsten wird dieses aber sogar über 100 Euro gehandelt.
Als ich einer Freundin davon erzählt habe, fragte sie mich eigentlich direkt, wie viele Seiten das Buch denn hätte. Sie meinte, dass sie für ein Buch nur mehr ausgeben würde, wenn es denn auch viele Seiten hätte und nicht etwa ein dünnes Heftchen wäre. Ich war darüber doch erstaunt. Natürlich finde ich es auch besser, wenn es sich um ein dickeres Buch handelt, als dass man für ein paar Seiten viel Geld ausgibt. Aber eigentlich kommt es doch nur auf den Inhalt des Buches an.
Ich muss auch sagen, dass ich schon mal Bücher nicht gekauft habe, da diese in den Rezensionen als dickere Hefte beschrieben wurden und mir dafür dann der Preis einfach nicht angemessen erschien. Ich denke, dass man für dickere Bücher dann sicher auch bereit ist mal mehr auszugeben.Macht ihr die Kaufentscheidung für ein Buch von der Anzahl der Seiten abhängig? Habt ihr deswegen durchaus auch schon mal auf den Kauf verzichtet?
Ich habe mich mal total geärgert als ich heraus gefunden habe, dass ein eher dünnes Taschenbuch im Original doppelt so dick war und für die deutsche Übersetzung einfach in zwei Teile geteilt wurde um doppelt abzukassieren. Dank deutscher Buchpreisbindung kann man das ja problemlos durchziehen, es gibt ja keine Konkurrenz.
Ich habe das Buch deshalb nicht gekauft und kaufe seit es Amazon gibt eh keine deutschen Übersetzungen mehr wenn ich das Original lesen kann. Die Seitenzahl hat also schon eine große Rolle gespielt.
Wenn ein Buch nicht mehr aufgelegt wird steigert das den subjektiven Wert unter Umständen ja aber schon sehr, da spielt der "Materialwert" und der "Wert" des Inhaltes dann nicht mehr wirklich eine Rolle und die Seitenzahl auch nicht, weil man ja einen Sammlerpreis bezahlt.
Ich mache meine Kaufentscheidung eindeutig von der Seitenzahl abhängig, das gebe ich offen und ehrlich zu. Ich will ja auch schließlich was haben für mein Geld und überlege es mir daher doppelt und dreifach, ob für mich das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und das bezieht die Seitenzahlen nun mal mit ein.
So habe ich erst kürzlich ein Fachbuch gekauft, das knapp 650 Seiten hat. Das Buch hat mich knapp 60€ gekostet und ich habe es nur gekauft, weil es eben so umfangreich war und mich das Thema eh interessiert hat. Außerdem waren die Rezensionen so gut und es ist ein Buch zu einem Thema, worüber es in Deutschland kaum Literatur gibt und je ausführlicher diese Literatur ist, desto besser natürlich.
Anders wäre es gewesen, wenn ich für deutlich weniger Seiten dieselbe Summe hätte zahlen müssen oder sogar noch mehr. Eine Bekannte von mir ist für ihren Master ausgezeichnet worden und hat sogar ein Angebot von einem Verlag bekommen, dass diese Abschlussarbeit gedruckt und publiziert wird. Die Arbeit umfasst etwa 150 Seiten und kostet laut Amazon 70€ und da stimmt für mich das Preis-Leistungsverhältnis einfach nicht mehr, auch wenn mich das Thema interessieren würde. Sogar gebraucht muss man für diese Arbeit immer noch 50 € bezahlen, was ich einfach nicht einsehe.
Es ist schon richtig, dass es um den Inhalt gehen sollte und dass dieser auch das Hauptkriterium für den Kauf eines Buches sein sollte. Aber ich muss auch sagen, dass ich bei einem Buch, das ich mir kaufe, immer auch auf die Seitenzahl achte. Ich lese allgemein gerne dicke Bücher und finde es dann ehrlich gesagt auch gut, wenn ich somit mehr für mein Geld und eben länger etwas zu lesen habe. Wenn ich dann ein dünnes Buch für einen verhältnismäßig hohen Preis sehe, dann überlege ich mir den Kauf schon sehr.
Es kommt sicherlich auch darauf an, was man für ein Buch kauft. Bei einem Fachbuch kommt es auf den Inhalt an und dann muss man den angegebenen Preis eben zahlen, egal wie viele Seiten das Buch hat oder wie wenig Seiten es sind.
Bei einem Freizeitbuch würde ich aber durchaus schauen, dass ich nicht zu viel bezahle. Für ein dünnes Heftchen würde ich keine 40 € bezahlen wollen, weil das einfach keinen Sinn macht und man durchaus auch viele Alternativen hat. Für ein dickes Buch bin ich dann aber schon bereit etwas mehr auszugeben, weil ja auch mehr Text vorhanden ist.
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