Katzenstreichler im Tierheim - Wer macht es?

vom 26.10.2014, 19:05 Uhr

Normalerweise ist ja immer die Rede von Gassigängern, die regelmäßig ins Tierheim gehen, um dort Hunde zu einem Spaziergang auszuführen. Allerdings gibt es nicht nur viele Hunde in Tierheimen, die zu kurz kommen und durch die Gassigänger ein bisschen Auslauf bekommen. Es gibt ja auch viele Katzen dort, die oftmals nicht die Zuwendung bekommen, die sie eigentlich brauchen und verdienen. Daher gibt es auch Katzenstreichler, die zu den Katzen gehen und sich dort mit den Katzen beschäftigen.

Die Katzen werden dann gestreichelt, es wird mit ihnen gespielt und es gibt auch das ein oder andere Leckerchen. Viele Katzen freuen sich natürlich über die Gesellschaft und für Menschen, die selbst keine eigene Katze halten können, ist das sicher eine tolle Sache.Geht ihr vielleicht sogar als Katzenstreichler ins Tierheim oder zu einer Tierhilfe? Seht ihr das als Hobby an? Was hat euch dazu bewogen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Bezeichnung „Katzenstreichler“ habe ich noch nicht gehört und wusste nicht, dass man ins Tierheim gehen kann, um die Katzen zu streicheln. Hast du darin Erfahrung, Nelchen? Mit Katzen hatte ich bisher keinen Kontakt. Was machst du mit den Katzen? Spielst du mit einem Ball mit ihnen oder womit sonst?

Beißen die Katzen nicht fremde Menschen, wenn sie im Tierheim sind? Vielleicht ist es für die Tiere eine kleine Abwechslung, wenn man sich zeitweise mit ihnen beschäftigt. Aber werden sie nicht furchtbar traurig, wenn du dann wieder gehst und sie nicht mitnehmen kannst? Erst macht man ihnen Hoffnung und dann geht man wieder. Das finde ich schlimm.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Kann man wirklich nur ins Tierheim gehen, um sich mit den Katzen dort zu beschäftigen? Ich kenne das nur so, dass man als ehrenamtlicher Helfer dort arbeiten kann und wenn die Zeit es zulässt, sich mit den Katzen beschäftigen kann. Sonst würden glaube ich auch viele Leute hingehen, mit den Katzen schmusen und sonst nichts tun.

@ Cid: Ich glaube nicht, dass die Katzen dort so denken. Sie wissen ja nicht, dass es eine Alternative zur aktuellen Situation gibt. Die sind wahrscheinlich einfach glücklich über die emotionale Zuwendung.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selbst habe das während der Ausbildung in einem nahegelegenen Tierheim gemacht. Es gab damals einen "Tag der offenen Tür" und wurde von einer Mitarbeiterin angesprochen, weil sie gesehen hat wie gerne ich mich mit den Katzen beschäftigt habe und sogar ein paar schüchterne Kätzchen zum Schmusen bekommen habe. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht und später habe ich sogar eine kleine Katze von dort adoptiert. Natürlich hat man nicht nur gekuschelt und gespielt, ich wurde durchaus auch mal gebeten die Katzentoiletten zu säubern oder mit einem Hund spazieren zu gehen. Je nachdem was an Arbeit eben angefallen ist, die meiste Zeit war ich allerdings bei den Katzen.

Ich finde es natürlich überhaupt nicht schlimm und denke auch nicht, dass man den Katzen falsche Hoffnungen macht. So weit werden sie in dieser stressigen Situation wohl kaum denken. Dann würde man den Hunden, die sich ja viel schneller an den Menschen gewöhnen, ebenfalls Hoffnungen machen und dürfte mit ihnen nicht mehr Gassi gehen. Ich finde es wichtig zu helfen wenn man die nötige Zeit hat und da ich kaum Geld hatte war das eben mein Beitrag. Auch heute würde ich es wieder machen aber ich habe jetzt eine Tochter und Kleinkinder sind in Tierheimen wegen ihrer quirligen Art eher ungern gesehen.

» kristina.ed » Beiträge: 105 » Talkpoints: 34,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe damals als Gassigänger im Tierheim angefangen und habe sehr schnell gesehen, dass die Katzen dort eigentlich keine Beachtung fanden. Klar, die wurden gefüttert und von Interessenten besucht, aber das war es dann auch schon. So kam es dann, dass ich meine Nachmittage immer öfter bei den Katzen verbrachte und mit diesen spielte, schmuste oder ihnen Leckerchen gab.

Dadurch, dass bei uns im Tierheim morgens die Putzarbeiten erledigt werden und die Ehrenamtlichen erst nachmittags kommen, hat man in der Regel dann tatsächlich keine "Drecksarbeit" zu machen. Also man kann durchaus nur zum Bespaßen der Katzen kommen, da beschwert sich auch niemand. Ich habe es oft verbunden. Morgens gefüttert und sauber gemacht und mittags und nachmittags dann gespielt und so. Dadurch lernte ich die Katzen dann auch entsprechend gut kennen und habe sie auf der Homepage vorgestellt und bei der Vermittlung geholfen.

Natürlich gibt es viele Katzen, die keinen großen Wert auf menschliche Nähe oder Spielen legen. Sehr viele sind aber einfach nur froh, wenn sich jemand um sie kümmert. Mein Herz schlägt da immer für die Senioren, die ihren Besitzer verloren haben und im Tierheim einfach in sich gekehrt sitzen und die Welt nicht mehr verstehen. Gerade diese Katzen werden von Interessenten oft übersehen und benötigen Aufmerksamkeit, um aus sich heraus zu kommen und wieder etwas Halt im stressigen Tierheimalltag zu bekommen. Einige von denen werden das Tierheim nicht mehr lebend verlassen und ich finde es unheimlich wichtig, gerade diesen Tieren ein wenig Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken.

Dann gibt es da noch die scheuen Katzen, die sehr schwere Vermittlungschancen haben. Durch etwas Spiel und ein paar Leckerchen kann man etwas Vertrauen zu diesen Fellnasen aufbauen und ihnen zeigen, dass es ganz nette Menschen gibt. Es gab schon so einige, die ohne entsprechende Beschäftigung mit Ihnen heute noch schüchtern in ihren Höhlen säßen, anstatt in einem schönen Zuhause.

Naja, und dann gibt es natürlich noch jene Katzen, die gezielt die menschliche Nähe suchen. Diese Katzen freuen sich natürlich unheimlich, wenn man mit ihnen spielt und schmust. Allerdings haben diese Katzen es auch in der Regel nicht sonderlich schwer, ein neues Zuhause zu finden oder sich ihre Streichel- und Spieleinheiten bei den Interessenten zu holen, so dass ich persönlich diese Katzen immer zum Schluss meiner Nachmittage besucht habe.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich als "Katzenstreichler" zu engagieren und sich dabei auch mal den "schwierigeren" Fällen zu widmen. Entgegen allgemeiner Behauptungen sind Katzen nämlich oft sehr dankbar und zeigen dies auch. Und es gibt kaum etwas Schöneres, als einer traurigen Fellnase ein Leuchten in die Augen zu zaubern und ihnen etwas Vertrauen in die Menschheit (zurück) zu geben.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe selbst zwei Katzen und zwei Hunde, da kann ich nicht noch ins Tierheim gehen und dort als Katzenstreichler tätig werden. Allerdings habe ich bei der Sendung Tiere suchen ein zu Hause einen Bericht über die Katzenstreichler gesehen. Es ist wirklich so, dass die Tierheime und Tierhilfen auch nach Menschen suchen, die sich eben mit den Katzen beschäftigen und ihnen Aufmerksamkeit zukommen lassen. Man sollte sich dafür eigentlich nur zu den Öffnungszeiten bei dem Tierheim melden und konnte sich dann mal alles ansehen und erklären lassen.

Natürlich gibt es dort auch Katzen, die nicht gern gestreichelt werden möchten. Aber auch welche Katze möchte schon immer gestreichelt werden. Viele der Katzenstreichler setzen sich dann einfach zu den Katzen und lassen diese zu sich kommen und drängen sich eben nicht auf. Ein bisschen Katzensprache wird man dann mit der Zeit ja auch verstehen. Ich finde, dass es eine gute Sache ist. Den Katzen ist damit ein wenig geholfen, aber auch den Menschen, die vielleicht keine eigene Katzen halten können oder sich noch nicht sicher sind. Vielleicht verliebt sich der ein oder andere Katzenstreichler ja auch und adoptiert dann ein Kätzchen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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