Katze mit 3D Drucker Prothese Tierquälerei?

vom 01.12.2022, 20:07 Uhr

Eine Katze hat erstmals in Österreich Hinterbeine aus dem 3D Drucker ersetzt bekommen. Sie hat ihre Hinterbeine und ihren Schwanz bei einem Unfall mit einer Maschine verloren. Das zweijährige Tier schleift etwas mühsam mit den 8000 Euro teuren Prothesen durch die Gegend? Ist dies eher Tierquälerei und hätte man die Katze lieber einschläfern sollen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich bin eigentlich ganz froh, dass man heutzutage nicht mehr so schnell bei der Hand ist, behinderte Haustiere zu töten. Klar ist es auch eine Kostenfrage für die HalterInnen, und man sollte sorgfältig abwägen, ob das Tier noch Lebensqualität hat, aber ich gehe optimistisch davon aus, dass das hier geschehen ist. Viele Menschen betrachten ihre Haustiere als Familienmitglieder und da heißt es normalerweise auch nicht: Ach, die Behandlung ist teuer und sieht komisch aus, den Aufwand sparen wir uns.

Als Landkind mit einem Faible für Haustiersendungen im TV sind mir schon oft Katzen, aber auch Hunde mit fehlenden Beinen und/oder Schwänzen untergekommen, und natürlich humpeln die oder sind etwas "mühsam" unterwegs verglichen mit ihren vierbeinigen Artgenossen. Aber solange sie nach tiermedizinischem Urteil keine Schmerzen haben - wieso sie dann umbringen?

Selbst Rollstühle für Hunde, oder wie man die Wägelchen nennt, die die nicht mehr (richtig) funktionierenden Hinterbeine ersetzen, habe ich schon hin und wieder gesehen, und die Fiffis sind munter damit durch die Gegend gerollert. Natürlich kann man nicht in die Seele einer Katze blicken, die wahrscheinlich nicht mehr auf Bäume klettern kann, aber so komplex sind die Tierchen nun auch nicht, dass sie über ihre Behinderung schwermütig nachdenken können, solange nichts weh tut und das Fresschen noch schmeckt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Das funktioniert in Großbritannien bereits seit einiger Zeit und in Russland, wo die Prothesen herstammen, gibt es auch Vierbeiner, die hervorragend damit zurechtkommen. Die Prothesenstümpfe sitzen direkt im Knochen und wenn man die Tiere damit sieht, sind die ziemlich fix unterwegs.

Was soll daran Tierquälerei sein? Das sind ausnahmslos junge Tiere, die noch viele Jahre vor sich haben. Da ist eine monatelange Rekonvaleszenz mit guter Schmerztherapie doch gut investiert. Wenn man weiß, dass man damit kaum Zeit gewinnt, weil das Tier alt oder schwerkrank ist, sieht es anders aus. Das ist dann eine langfristige Einschränkung der Lebensqualität, die dem Tier nichts bringt. Aber wenn ein langes Leben ohne Leiden wartet? Was spricht dagegen?

Oder geht es dir um das Geld? Künstliche Hüften und Ellbogen Chemotherapie, Bandscheibenoperationen oder verschraubte Knochenbrüche sind auch keine Schnäppchen und sichern die Lebensqualität. Was soll da jetzt anders sein?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^