Katastrophale Verkehrszustände wenn es im Winter schneit

Ich kann im Moment wieder nicht begreifen, was auf den Straßen hier in der Stadt und der näheren Umgebung los ist. Eben habe ich im Radio gehört, dass in der Stadt die Busse quer stehen. Die Straßen sind dicht und ständig geht das Martinshorn. Klar, es schneit seit heute in den frühen Morgenstunden. Aber es ist Winter und damit muss man rechnen.

Es liegen ein paar Zentimeter Schnee und die Welt geht unter. Unfälle noch und nöcher, Busse fallen aus, Züge fahren nicht, weil die Gleise und die Weichen zugeschneit sind. Da es ja angesagt war, dass heute ein Schneegebiet über ganz Deutschland geht, fasse ich es nicht, dass keiner so richtig vorbereitet ist und sich darauf einstellt. Früh genug aus dem Haus geht um rechtzeitig da zu sein und nicht hetzen muss und auch dass die Stadt mit Schnee räumen vorbereitet ist.

Herrscht bei euch auch regelmäßig Verkehrschaos, wenn es im Winter schneit? Muss man nicht damit rechnen, dass es schneit und sollte man nicht vorbereitet sein? Hier geht wirklich nichts mehr und auf den meisten Straßen steht man und fährt dann Schritt weiter.

Genau das gleiche frage ich mich auch schon den ganzen Tag lang. In anderen Ländern ist meterhoher Schnee ein Mini-Problem und hier geht bei 2 cm gar nichts mehr. Weiß wirklich nicht woran das liegt, zumal es ja wie du sagst, nicht gerade überraschend kam.

Hier sind heute Morgen auch kaum Bahnen gefahren, was dann natürlich direkt die Arbeitnehmer in Nöte bringt. Auf der anderen Seite traut sich kaum jemand Auto zu fahren und die Staus. Entweder entstehen sie wirklich aus Unfällen durch Fahrlässigkeit oder auch, weil alle so extrem langsam und vorsichtig fahren.

Wir hatten ja schon Anfang der Woche so einen Wintereinbruch und der Winterdienst hat da gleich begonnen. Zum einen einen wurden die Hauptverkehrsstraßen gesalzen und dann die Straßen, wo die Buslinien unterwegs sind. Dadurch sind wir halt auch immer gleich mit dran, da hier ein Bus fährt. Dass Unfälle passieren, ist aber durchaus normal und das nicht nur im Winter. Aber dass es übermäßige Probleme bei uns gab, kann ich so nicht berichten.

Was die Bahn angeht, so muss man ganz eindeutig sagen, dass sie im Fall der Fälle einfach zu wenig Personal haben. Wenn ich dran denke, dass früher zumindest jeder Bahnhof rund um die Uhr besetzt war, der Weichen hatte, so ist das eben heute schon lange nicht mehr so. Die Weichen müssen dann erst mal von Hand vom Schnee befreit werden und danach kann man erst die Weichenheizung starten.

An der Strecke wo ich mal gewohnt habe, sind aber nach dem Hauptbahnhof Erfurt schon drei Bahnhöfe, wo niemand mehr ist. Dort müssen die Leute erst mal hinfahren und das dauert, weil eben nicht gleichzeitig auf jedem Bahnhof begonnen wird, sondern dann ein oder zwei Leute die Bahnhöfe nacheinander abarbeiten. Und solange die Weichen nicht bedient werden können, gibt es dann eben Probleme.

Ansonsten muss man auch sagen, dass viele Fahrzeuge nicht auf Winter gerüstet sind. Erst heute habe ich in den Verkehrsnachrichten etwas gehört, wo ein LKW mit Sommerbereifung unterwegs war und dann eben bei dem Wetter einen Unfall verursacht hat. Außerdem unterschätzen manche Autofahrer auch, dass es unter dem Schnee glatt sein kann und fahren eben nicht langsamer.

Ich frage mich auch, warum jedes Mal bei Schneefall auf unseren Straßen ein solches Durcheinander herrscht. Wenn jeder angemessen fahren würde, wie das in anderen Regionen auch ist, passiert auch kaum etwas. Aber sobald es weiß wird, scheinen einige Menschen durchzudrehen.

Gerade las ich von einem tödlichen Unfall, den eine Autofahrerin verursacht hatte. Die Straße war schneeglatt und sie hatte ihre Geschwindigkeit nicht angepasst. Sie verlor die Kontrolle; der Wagen erfasste einen Radfahrer auf dem Radweg und verletzte ihn tödlich.

Kann man die Geschwindigkeit bei Schneeglätte nicht anpassen und vernünftig fahren? Einem Menschen das Leben nehmen durch Unvorsichtigkeit, ist nicht wieder gut zu machen und eben keine Bagatelle. Sondern ein schweres Vergehen, das man vermeiden kann.

Mich nervt das auch immer, kaum liegen mehr als drei Flocken Schnee wird das große "Schneechaos" in den Medien ausgerufen, als wäre es etwas völlig außergewöhnliches, dass es im Winter in Mitteleuropa schneit.

Und ich verstehe auch nicht, warum so viele Leute zu blöd sind um ihr Verhalten dem Wetter anzupassen und Entwicklungen voraus zu sehen. Hier liegt im Moment jede Menge Schneematsch und feuchter Schnee herum und die Temperatur ist um den Gefrierpunkt. Es ist völlig logisch, dass es Nachts kälter wird, also muss ich mich Morgen auf glatte Straßen einstellen. Man muss doch kein Hellseher sein um so etwas zu wissen.

[Mod]

Ich achte nicht immer auf den Wetterbericht. Eigentlich schaue ich so gut wie nie den Wetterbericht und daher weiß ich nicht, was am nächsten Tag von Frau Holle für ein Wetter geplant ist. Manchmal bekomme ich es irgendwie mit, aber oft auch nicht. Deswegen wird es manchmal etwas eng und mich nervt es dann auch, wenn Leute so schleichen.

Ich finde, man kann es mit dem Langsamfahren auch übertreiben. Ich bin auch schon ein paar Male gerutscht - da passiert ja nichts Schlimmes, man gleitet nur ein paar Meter nach vorne. Wenn die Leute mal schön Abstand halten würden, aber halbwegs normal schnell fahren, würde da gar nicht so viel passieren. Aber die schleichen eben und das erhöht das Risiko, dass der dahinter draufkracht.

Also man muss ein wenig langsamer fahren, aber wenn manche dann anfangen, auf der Landstraße 30 km/h zu fahren und damit viele hinter ihnen Fahrende gegen sich aufbringen, die es eiliger haben, dann ist das eben nicht mehr ok. Dadurch bringt man die Leute dazu, zu überholen, was ja bei dem Wetter auch gefährlich ist. Es sollte zwar etwas vorsichtiger gefahren werden, aber nicht im Schneckentempo.

Bei LKW und Transportern denke ich, dass sie nicht einfach wegen des Wetters ihre Pläne ändern können oder wollen. Wenn eben geplant ist, dass Laster A von Stadt B nach Stadt C fahren soll, dann muss der auch bei schlechtem Wetter und Schnee losfahren, auch wenn man vielleicht vermuten kann, dass er unterwegs irgendwo stecken bleibt. Aber gar nicht erst zu fahren und somit den Auftrag zu verlieren, kommt eben auch nicht in Frage.

In anderen Ländern ist meterhoher Schnee ein Mini-Problem und hier geht bei 2 cm gar nichts mehr.

Ja leider ist das so, aber ich glaube, dass liegt auch an den Erwartungen der Menschen. In den Ländern, die wirklich meterhoch Schnee bekommen, ist das ja jedes Jahr so. Die wissen eigentlich genau, wenn es Winter wird, dann ist alles zugeschneit und ich brauch doppelt so lange wenn ich irgendwo hinwill. Da ist das sicherlich viel mehr Normalität als bei uns.

Wenn ich mir dagegen unseren Winter dieses Jahr so anschaue, dann kann ich die Tage an denen 1 oder 2 Zentimeter Schnee lagen bisher an einer Hand abzählen. Aber genau das macht es wohl auch für viele so unberechenbar. Sie sehen halt eine freie Straße und denken dann nicht daran, dass diese auch mal an der ein oder anderen Stelle glatt sein kann, wenn da ein bisschen Schneematsch über Nacht gefroren ist.

Und so zieht es sich ja auch durch den öffentlichen Verkehr. Kaum jemand hat doch Verständnis dafür, wenn Busse oder Bahnen dauernd zu spät kommen, obwohl ja eigentlich nur eine dünne Schneedecke liegt. Ich denke das täuscht einfach viele Menschen, die dann glauben, dass doch alles gar nicht so schlimm ist und sich den Verhältnissen nicht anpassen.

Kaum jemand hat doch Verständnis dafür, wenn Busse oder Bahnen dauernd zu spät kommen, obwohl ja eigentlich nur eine dünne Schneedecke liegt.

Ja, aber seien wir ehrlich, wenn die Busse und Bahnen sich wirklich vorbereiten wollten, dann wäre das auch kein Problem und es würde auch nicht zu irgendwelchen Verspätungen kommen. In meiner alten Uni-Stadt fuhr regelmäßig eine U-Bahn zur Universität und sie fuhr auch weite Strecken oberirdisch, dennoch ist sie nie zu spät gekommen und es gab wirklich mehrere sehr extreme Schneeverhältnisse im Winter, ich habe es oft genug miterlebt.

Ich finde es schon bemerkenswert, wenn dann am Hauptbahnhof vermeldet wird, dass dann mehrere Dutzend Bahnen massive Verspätungen haben oder sogar ausfallen und die U-Bahnen fahren so als wäre es das schönste und trockenste Sommerwetter überhaupt. Das zeigt mir, dass man sich durchaus darauf vorbereiten kann, wenn man das möchte. Die meisten sind einfach nur viel zu faul dazu, aus welchem Grund auch immer.

Mich wundert es jedes Mal, warum die Deutschen hier bei zwei Millimeter Neuschnee sofort komplett überfordert sind und scheinbar der komplette Verkehr zusammenbricht. Andere Länder kriegen das doch auch hin und hier geht dann echt gar nichts mehr, nicht nur was PKWs angeht, sondern auch der ÖPNV.

Ja, aber seien wir ehrlich, wenn die Busse und Bahnen sich wirklich vorbereiten wollten, dann wäre das auch kein Problem und es würde auch nicht zu irgendwelchen Verspätungen kommen.

Wie soll das denn gehen? Wenn die Straßen nicht absolut perfekt sind hilft eben nur langsamer fahren. Da kannst du dich als ÖPNV vorbereiten wie du willst, ein langsamer fahrender Bus produziert immer Verspätungen oder du zwingst eben deine Fahrer genauso schnell zu fahren wie immer und dann brauchst du dich nicht wundern, wenn sich der ein oder andere Bus quer stellt.

Und auch bei der Bahn ist es doch genauso. Klar hast du sicher recht, dass man sich da vorbereiten könnte. Züge und Weichen rechtzeitig enteisen würde ja zum Beispiel gehen. Aber dafür braucht man dann auch mehr Leute, die wieder irgendjemand bezahlen muss. Und wenn man dann die eh schon hohen Preise weiter erhöht um Winterkräfte zu bezahlen, dann meckern auch wieder alle.

Das einfachste wäre also, wenn einfach jeder einplant, dass es halt mal ein paar Minuten länger als sonst dauern kann und man dann eben eine halbe Stunde oder Stunde eher losfährt und es dann auch verkraften kann, wenn mal eine Bahn ausfällt oder man halt langsamer fahren muss.

Woran es teilweise bei der Bahn im Winter scheitert habe ich ja schon geschrieben. Wie gesagt, früher haben das die Leute in den Zugpausen erledigt, die eh auf dem jeweiligen Bahnhof gearbeitet haben. Tagsüber hatte man dort den regulären Fahrdienstleiter und den Bahnhofsleiter vor Ort. Auch der Bahnhofsleiter war geprüfter Fahrdienstleiter, so dass immer einer an den Weichen sein konnte ohne den laufenden Zugverkehr zu verzögern. Heute müssen da eben erst Leute hinfahren.

Was Busse und Straßenbahnen angeht, so liegt das nicht unbedingt in deren Verantwortungsbereichen, ob geräumt ist oder nicht. Und eine Straßenbahn kann eben auch nicht fahren, wenn mitten auf den Gleisen ein Unfall ist. Schon hat man auch da Verspätungen, selbst wenn Gleise und Weichen nicht das Hindernis darstellen.