Kaputte Geräte auch an eurer Uni?

vom 04.07.2015, 07:15 Uhr

Ich bekam vor kurzem mit einem Kommilitonen zusammen von unserem Dozenten im Blockseminar die Aufgabe, das Oxymeter und das Gerät für die pH-Wert-Messung im Gelände zu kalibrieren. Ich hatte schon einmal mit solchen Gerätschaften zu tun, also fiel mir das auch nicht besonders schwer oder so. Wir haben uns die Geräte dann aufgeteilt, sodass ich mich um das Oxymeter gekümmert und es kalibriert habe und der Kommilitone das pH-Gerät in Angriff nahm.

Ich musste das Oxymeter erst in ein Taschentuch einwickeln, da man dort erst die Raumtemperatur messen muss und diese durch leichten Wind und Bewegungen etc. schon beeinflusst werden könnte und das Messergebnis so verfälscht wäre. Anschließend musste ich bei konstanter Raumtemperatur das Gerät umschalten von „Grad Celsius“ auf „Sauerstoff in mg/l“. In der Anleitung stand dann auch drin, welcher Sauerstoffgehalt bei welcher Raumtemperatur vorhanden sein müsste, sodass man eben genau wusste, ob das Gerät korrekt funktionierte oder nicht.

Fakt war jedoch, dass das Gerät absolut unbrauchbar war und falsche Ergebnisse angezeigt hatte. Statt einen Wert von 8,7mg/l bei 25°C Raumtemperatur zeigte das Gerät einen Wert von 3,6 mg/l an. Also falscher geht es echt mehr. Auch das pH-Messgerät hat nicht funktioniert und war unbrauchbar.

Ich finde es echt schade, dass die Uni offenbar kein Geld hat, solche Geräte reparieren oder ersetzen zu lassen. Denn so ist der Lerneffekt ja auch eher gering. Welche Erfahrungen habt ihr in diesem Punkt gemacht? Wurdet ihr schon mit kaputten Geräten an eurer Uni konfrontiert, die für die Lehre verwendet werden sollten?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eigentlich finde ich sogar, dass der Lerneffekt da besonders groß ist. Schließlich kann es auch in der Praxis mal passieren, dass ein Gerät defekt ist. Und auch in Firmen wird oft an den Gerätschaften gespart. Wenn man als Student nur perfekt gewartetes Equipment gewohnt ist, wird man möglicherweise völlig hilflos sein, wenn es mal nicht funktioniert. Oder sie merken es gar nicht, weil sie einfach blind auf das Gerät vertrauen und gar nicht mehr überprüfen, ob ein Wert plausibel ist, so wie du es ja richtigerweise gemacht hast. Leider kommen in vielen naturwissenschaftlichen Fächern anscheinend die Grundlagen zur Messtechnik zu kurz.

Von daher ist es gar nicht schlecht, wenn man auch im Studium mal hin und wieder so einen Fall hat. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der ein oder andere Dozent solche Fälle absichtlich einbaut, damit die Studenten eben darauf gefasst sind, dass sie die Plausibilität ihrer Messungen überprüfen.

Es ist nur ärgerlich, wenn es ständig vor kommt oder man bei einem Defekt keinen Ersatz bekommt und man dann die Übung gar nicht durchführen kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Für mich sieht es eher danach aus, als wären die Dozenten eher gleichgültig und die Geräte würden nicht regelmäßig auf ihre Funktionstauglichkeit überprüft. Vielleicht wurden sie aber auch überprüft, aber die finanziellen Mittel sind nicht da, um neue Geräte zu kaufen? So oder so finde ich kaputte Geräte für die Studenten ziemlich peinlich, das wirft ein schlechtes Licht auf die Uni. Das wirkt sich schließlich auf die Qualität der Lehre aus.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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