Kann Retorten-Fleisch Massentierhaltung überflüssig machen?

vom 23.05.2018, 09:28 Uhr

Da Fleisch größtenteils aus Muskeln besteht, wäre es möglich, diese auch aus Stammzellen herzustellen, denn Stammzellen teilen sich fast unbegrenzt, auch sogar in größeren Mengen. Damit wäre es rein theoretisch vorstellbar, dass man aus einer einzigen Zelle innerhalb von knapp zwei Monaten um die zehn Tonnen Muskelfleisch erzeugen könnte, was in etwa der Menge Fleisch entspricht, die circa 150 Deutsche jährlich essen.

Allerdings gibt es natürlich auch Probleme dabei. Man muss klären, unter welchen Umständen man dieses im Labor geschaffene tierische Gewebe zum Essen freigeben kann. Ebenso die Frage, ob man es dann auch "Fleisch" nennen darf. Und inwiefern natürlich dann Landwirte und Metzgereien dadurch wirtschaftliche Nachteile bis hin zur Betriebsaufgabe in Kauf nehmen müssen. Was denkt ihr darüber? Würdet ihr synthetisches Fleisch kaufen und essen? Sollte es "Fleisch" heißen?

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Problem an der Massentierhaltung ist immer, dass man es dem Verbraucher als Schuld aufdrücken möchte. Nach dem Motto, dass passiert nur, weil ihr billiges Discounter Fleisch wollt. Das ändert nichts daran, dass ich den Tierschutz in DE als ungenügend empfinde, um sowas zu verbieten und gleichermaßen den Staat in die Verpflichtung sehe, auch im Bezug auf den dortigen Wasserverbrauch durch die Schlachtung und die Ressourcen, einzugreifen.

Es wäre ein leichtes, Fleisch nicht mehr billig anbieten zu lassen. Es wäre ein leichtes gesetzlich die Massentierhaltung gewaltig einzuschränken, die Kontrollen durch erneutes Personal zu erhöhen und den Druck, die Tiere liebevoller behandeln zu lassen, zu erhöhen. Die Strafen müssten auch enormer sein wie im Allgemeinen rundum Tiere.

Doch jetzt passiert was? Viele Veterinärämter machen bei dem Skandal mit, obwohl die Zustände bekannt sind. Andere kontrollieren nur mit Ankündigung, sodass die Misstände kurzweilig behoben werden usw. Maximal die Schließung wäre drin, aber das passiert gar nicht so häufig, wie die Missstände es meiner Meinung nach erwarten würden.

Es gab mal eine Zeit, vielleicht kennst Du diese auch. Da war es etwas ganz besonderes, Sonntags einen Braten mit Knödel und Rotkohl auf den Tisch zu kriegen. Unter der Woche war mal eine Bratwurst möglich oder mal ein Schnitzel, aber so dicke Sonntagsbraten, Sauerbraten, Rollbraten, Rouladen usw. das gab es nur Sonntags. Oder eben am WE.

Das war in meiner gesamten Familie und dem Freundeskreis so. Heute könnten die Leute Discounter-Braten täglich fressen und wissen genau, wo es herkommt. Wieso reguliert der Staat die ganzen Billigkacke nicht, die auch umweltschädliche Aspekte mit sich bringen und reguliert das mal ganz scharf. So kann man auch den Discountern am Fleisch-Wickel gehen?

Ich bin nicht abgeneigt, Retorten-Fleisch zu essen, wenn es genau so schmeckt und gut schmeckt und eben gesund ist etc. Wieso nicht, wenn es dadurch den Tieren hilft und ich nicht immer zum Metzger für wenig Fleisch, was ich esse, rennen muss. Aber auch damit mache ich es schon besser, als die Massentierhaltung, wobei man auch da nie sicher sein kann.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich frage mich ehrlich gesagt, inwiefern dieses Retortenfleisch überhaupt bekömmlich und für den Menschen verdaulich wäre. Wir sind diese Art der Nahrung schließlich nicht gewöhnt, das könnte zu Schwierigkeiten bei der Umstellung führen. Abgesehen davon frage ich mich, ob solches künstlich hergestellte Fleisch überhaupt einen Nährwert hätte.

Denn Pflanzen und Tiere haben ja Nährwerte, das sind aber auch lebende Organismen, die selbst Nährstoffe aus der Umgebung ziehen und dadurch eben wachsen. Ich bin ehrlich gesagt sehr skeptisch, was dieses Retortenfleisch angeht und glaube auch nicht, dass sich das durchsetzen wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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