Kann Oma für eigene Großmutter abwertend klingen?

vom 05.12.2016, 12:29 Uhr

Eine meiner Großmütter war etwas kapriziös veranlagt und hatte so ihre eigenen Marotten und Einstellungen, welche für Außenstehende nicht immer ganz nachvollziehbar waren. Als ich als ihr erstes leibliches Enkelkind auf die Welt kam, war sie schon 53 Jahre alt, also keine mehr so ganz junge Großmutter, sondern gemessen an der damaligen Zeit dem Alter nach im absoluten Mittelfeld. Allerdings war sie irgendwie doch in ihrer Eitelkeit irritiert, dass sie nun eine Oma sein sollte oder noch schlimmer gar so genannt werden könnte.

Dementsprechend hat sie auch von vornherein verboten, dass das Kind, in dem Fall ich, sie jemals Oma nennen dürfte, das ginge gar nicht und würde sie alt klingen lassen. In ihrer Wahrnehmung war das Wort Oma wohl total negativ konnotiert. Stattdessen solle das Kind bitte Omi sagen. Daran wurde sich von allen Enkeln auch strikt für alle Zeiten dran gehalten, wobei ich nun nicht verstehe, warum Omi nicht genauso alt klingen sollte wie das Wort Oma.

Kann denn die Anrede durch das eigene Enkelkind überhaupt mit diesem Wort, also Oma, als abwertend interpretiert werden? Und klingt Omi statt Oma wirklich frischer, neutraler oder jugendlicher? Könnt ihr diesen Gedanken nachvollziehen?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich finde die Anrede "Oma" ganz normal und würde es eher nachvollziehen können, wenn sich bei der Anrede "Großmutter" jemand alt fühlt oder vorkommt. Für mich macht es keinen großen Unterschied, ob man nun Oma oder Omi sagt. Mir erschließt sich daher der Sinn auch nicht darin.

Aber ich denke, wenn die Oma es so wünscht, sollte man der Anrede eben nachkommen. Es macht ja keine großen Umstände und man gewöhnt sich sicherlich schnell daran. Da fände ich es kurioser, wenn die Oma von den Enkeln mit dem Vornamen angesprochen werden würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Von vielen Seiten hört man, dass sich Frauen im mittleren Alter noch nicht bereit für das Omadasein fühlen und dementsprechend auch nicht als solche betitelt werden wollen. Mit Anfang 50 fühlen sich doch viele Frauen in der zweiten Blüte ihres Lebens, wo endlich die eigenen Kinder aus dem Haus sind und man Zeit für sich und seinen Partner findet, welche viele Jahre zuvor einfach nicht da war. Dementsprechend könnte ich mir schon vorstellen, dass das Wort "Oma" mit etwas Negativem verbunden wird. Auf der anderen Seite kann ich allerdings auch nicht nachvollziehen, wie dann "Omi" jünger und frischer klingen soll in den Ohren mancher Damen im fortgeschrittenen Alter. Fakt ist: Omi wie Oma wird doch von allen außenstehenden gleich verstanden oder nicht?

Da bin ich ja sehr froh, dass meine geliebte Oma immer mit dieser Bezeichnung klar kommt. Sogar meine Mutter nennt ihre Mutter Oma, weil es durch uns Kinder eben häufiger benutzt wurde und sich so bei allen festgesetzt hat.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich klingt Omi und Oma gleich. Das kommt doch immer auf die subjektive Assoziation an. Für manche klingt Omi vielleicht ein bisschen jünger, weil das etwas niedlicher klingt als Oma, genauso wie Mama und Mami. Ich finde auch, als Oma sollte man seinen Enkeln nicht verbieten, sie so zu nennen wie sie eben möchten, aber wenn ihr das so wichtig war. Ich kann das nicht nachvollziehen, aber ich hätte es wohl auch respektiert, wenn ihr das so wichtig war. :)

» SchneeEngelchen » Beiträge: 16 » Talkpoints: 3,06 »



Kommt doch immer drauf an was man sich selbst hinein interpretiert und sich zurecht legt. Manche fühlen sich auch mit 80 Jahre noch jung und wollen nicht mit Großmutter und Oma angesprochen werden. Andere wollen noch nicht einmal als Mama und Mutter bezeichnet werden, da sie sich damit nicht identifizieren können. Somit ist das pauschal nichts was sich auf die Allgemeinheit übertragen lässt.

Für mich ist das keinesfalls Abwertend und nehmen wir mal an, dass mein Sohn mit 14 Jahren sein erstes Kind die Welt setzt, dann bin ich auch noch nicht einmal 50 Jahre alt. Aber ich hätte damit kein Problem, wenn mich mein Enkel dann auch Großmutter oder Oma nennt. Mit dem Alter hat das doch gar nichts zu tun, sondern eher mit dem familiären Stand wie man zueinander steht. Ob man da nun 45 Jahre alt ist, oder 80 spielt für mich keine Rolle.

Aber meine Schwiegermutter ist auch so eine, die sich so nicht bezeichnen lässt. Sie hat sich von ihrem eigenen Sohn aber nicht einmal als Mutter und Mama ansprechen lassen, sondern nur bei ihrem Vornamen. Gleiches zieht sie auch bei ihrem Enkel durch, und sie ist auf das übelste Beleidigt wenn er Oma zu ihr sagt, denn sie überträgt das auch nur auf ein Alter. Ein wenig albern finde ich das schon, aber ist doch jedem seine Sache wenn er wegen solch einer Kleinigkeit direkt auf beleidigte Leberwurst macht.

Endungen mit I machen das ganze einfach niedlicher. Mit etwas niedlichem verbindet man auch automatisch etwas jüngeres. So sind Tierbabys auch jung und niedlich und werden gerne auf einem i enden gelassen. So wird aus dem alten zotteligen Hund ein Hundi, oder ein Katzi, genauso wie die Mami und die Omi. Für mich macht das aber auch keinen Unterschied ob man es nun von der Sprache her niedlicher gestalten möchte, denn an dem familiären Umstand und dem Alter ändert das rein gar nichts.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kann es mir auch vorstellen, dass das Wort "Omi" etwas niedlicher wirkt als wenn man Oma sagt. Aber für mich macht es ehrlich gesagt nun auch keinen großen Unterschied, ob man nun Oma oder Omi sagt. Das klingt für mich nun doch sehr ähnlich. Somit finde ich auch nicht, dass es abwertend klingt, wenn man die Großmutter Oma nennt. Aber wenn die Omi das so verlangt, dass man sie so nennt, dann würde ich das auch so machen und mir keinen Ärger einhandeln wollen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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