Kann man Haare an seltener waschen gewöhnen?

Ich habe sehr schnell fettendes Haar, welches ich je nachdem, jeden Tag oder jeden zweiten Tag wasche. In den Ferien habe ich dabei in der Vergangenheit schon oft versucht, die Haare zu "trainieren" und daran zu gewöhnen, sie seltener zu waschen. Allerdings hat das bei mir nichts gebracht, sie fetteten dennoch genauso schnell und noch dazu bekam ich auch immer eine juckende Kopfhaut, Schuppen und Haarausfall, wenn ich meine Haare nicht wenigstens jeden zweiten Tag gewaschen hatte.

Ich kann es mir aber auch nicht vorstellen, dass sich die Haare so umgewöhnen lassen. Irgendwann wird man ja aber ohnehin in eine Situation kommen, in der man frisch gewaschenes Haar möchte und die Haare auch öfter wäscht, so dass sie ja spätestens dann wieder in alte Muster zurückfallen. Kann man die Haare tatsächlich daran gewöhnen, sie seltener zu waschen? Habt ihr es schon einmal ausprobiert und wart ihr dabei erfolgreich?

Ich habe auch schnell fettendes Haar und mit wurde auch oft gesagt, dass ich meine Haare in den Sommerferien mal ein paar Wochen nicht waschen soll. Aber, wenn meine Haare schon nach 2 Tagen total eklig sind und ich mich unwohl fühle, dann halte ich es keine 3 Wochen aus. Ich habe doch keine Lust wie der letzte Asi rum zu laufen, mit fettigen, schuppigen Haaren, nur weil ich mir nicht jeden oder spätestens jeden zweiten Tag die Haare waschen mag.

Außerdem bezweifle ich, dass es möglich ist, seine Haare bzw. seine Kopfhaut so zu trainieren, dass sie plötzlich weniger fettet. Es mag sein, dass bestimmtes Shampoo und Pflegeprodukte die Fettproduktion begünstigen, aber dennoch glaube ich auch, dass es genetisch bedingt ist, ob man stärker oder weniger stark fettende Haut oder Kopfhaut hat. Mal abgesehen von Hormonellen Veränderungen, die auch eine Rolle spielen.

Und desweiteren finde ich es auch nicht erstrebenswert, seine Haare nur ein mal in der Woche zu waschen. Haare sind Bakterien und Geruchsträger und meine riechen schon am zweiten/dritten Tag nicht mehr gut. Außerdem finde ich, dass leicht fettende Haare einen ekligen Geruch haben. Und wenn ich diesen Geruch bei mir schon eklig finde, dann erst recht bei anderen. Ich mag einfach frische, lockere Haare.

Ich habe es letztes Jahr durchgezogen und ziehe es auch weiterhin durch. Ich habe zuerst meine Haare während freien Tagen nicht gewaschen, aber zur Arbeit konnte ich ja nicht mit ungepflegtem Haar gehen. Also habe ich einmal die Woche eine Essigkur gemacht und meine Haare täglich mit klarem Wasser gewaschen.

Außerdem habe ich Pflanzenölseife verwendet, damit sie auch nicht unangenehm riechen. Man muss die Haare ja gar nicht waschen und das Stinken empfindet man meistens selbst nur. Die anderen Menschen nehmen die Gerüche je nachdem gar nicht wahr. Aber dann kann man sich ja mit Pflanzenseifen oder mit anderen Produkten Abhilfe schaffen.

Mittlerweile verwende ich wieder normales Shampoo, aber ich wasche meine Haare nur noch alle zwei bis drei Tage damit. Dazwischen wasche ich sie einfach nur mit klarem Wasser und mit einer Seife, die mir einfach gut gefällt. Meine Haare wirken deutlich gesünder und glänzen auch deutlich mehr, pappen aber nicht fettig am Kopf an.

Ich wasche meine Haare eigentlich alle zwei Tage. Allerdings sind sie dann am zweiten Tag eben schon nicht mehr so frisch. Drei Tage geht schon gar nicht mehr ohne sie zu waschen. Ich fühle mich dann auch einfach nicht wohl. Das funktionierte nur, wenn ich gerade neue Strähnchen bekommen habe. Diese entziehen dem Haar ja das Fett.

Ich habe aber auch schon oft gehört, dass man die Haare daran gewöhnen können soll, dass man sie seltener wäscht. Aber ich kenne bisher niemanden, der das wirklich gemacht hat und bei dem es auch klappte.

Solche Projekte, vor allem solche über längere Zeiträume, habe ich lange Zeit als Beobachterin interessiert verfolgt. Was da an Aufwand betrieben wurde, war schon lustig, da wurden dann nur noch Mützen getragen, damit keiner die speckigen Haare sieht. Ich würde behaupten, dass es bei der überwiegenden Mehrheit der Frauen nicht geklappt hat. Wenn man anfängt, darüber intensiv nachzudenken, ist doch auch klar, dass das bei fettigen Haaren nicht klappen kann.

Ich will nicht ausschließen, dass jemand mit gewissen Shampoos die Kopfhaut so reizt, dass die Talgdrüsen noch mehr Fett produzieren, aber ansonsten erfolgt die Bildung von Fett durch hormonelle Reize, die von außen nicht steuerbar sind. Und manch einer züchtet sich noch ein hübsches Pilz-Biotop auf dem Kopf, ich las mal von einem Dermatologen, dass manche Leute sich beim Versuch auf das Waschen zu verzichten regelrecht ein Seborrhoisches Ekzem heranzüchten.

Es gibt schon Frauen, bei denen es funktioniert, möglichst gar nicht mehr zu waschen. Das waren dann aber solche, die ohnehin trockene Haare und wenig Talgproduktion hatten. Andererseits frage ich mich aber auch, warum man eigentlich gerade seinen Kopf nur noch einmal im Jahr waschen möchte, an den Haaren kleben doch auch sicher Umweltkeime.