Kann man günstig und gesund gleichzeitig kochen?

vom 31.12.2020, 22:40 Uhr

Mein Freund und ich müssen aktuell sehr auf das Geld schauen, da wir aktuell frisch umgezogen sind, ich das Gehalt von meiner neuen Firma erst Ende des kommenden Monats bekomme und sein Antrag auf Arbeitslosengeld immer noch nicht bearbeitet wurde. Dementsprechend müssen wir aktuell von einem Gehalt ein Pferd, einen Hund und die Wohnung bezahlen. Das Ganze funktioniert schon irgendwie und es ist auch ein Ende absehbar, aber schön ist es natürlich trotzdem nicht.

Dabei versuchen wir jetzt vor allem möglichst günstig zu kochen, aber uns dabei dennoch gesund zu ernähren. Dabei haben wir festgestellt, dass das eine Kombination ist, die gar nicht so einfach ist. Man kann viel Geld sparen, wenn man zum Beispiel regionales Obst und Gemüse kauft oder eben auch Sachen, die im Angebot sind. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass die Themen “günstig” und dennoch “gesund” sich in vielen Fällen irgendwie ausschließen und nicht vereinbar sind.

Wie ist es bei euch? Habt ihr auch das Gefühl, dass günstig und gesund oftmals zwei Themen sind, die sich nicht so ganz vereinbaren lassen? Oder habt ihr vielleicht ein paar Ideen, wie man beides besser unter einen Hut bekommen könnte?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde an deiner Stelle mal die App "Too good to go" herunterladen. Da bekommt man für wenig Geld Lebensmittel, die im Supermarkt oder Restaurant übrig geblieben sind oder im Fall des Supermarktes vielleicht nicht perfekt aussehen. Das kostet wenig und man bekommt recht viel dafür. Ich habe das schon bei Real gemacht und da bekommt man immer einen Karton voller Obst und Gemüse. Ansonsten lohnt es sich immer, wenn man sparen will, Samstag Abend noch mal einkaufen zu gehen, da dann vieles günstiger gemacht wird, weil es kurz vor dem Ablaufen ist. Bei Fleisch kann man da auch gut sparen. Bei Obst und Gemüse kann man da auch manchmal sparen.

Ansonsten lohnt es sich aber auch sich einfach mal Gedanken zu machen. Wenn du etwas vom ersten Tag am zweiten Tag noch verwenden kannst, dann hast du ja durchaus auch gespart. Da gibt es schon einige Ideen, die man auch gerne mal bei YouTube finden kann. Studentenkochbücher sind auch immer ganz hilfreich, wenn man wenig Geld hat.

Ich denke nicht, dass sich das ausschließt gesund zu kochen und das Ganze günstig zu halten. Gesund ist ja eher mit wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse und wenig Fertiggerichte, meiner Meinung nach und da kann man mit guter Planung und vielleicht auch mal Tiefkühlware auch Geld sparen. Es gibt auch Apps, bei denen man für bestimmte Produkte ein bisschen etwas wieder bekommt. Mir bekannt sind da Marktguru, Scondoo und Coupies. Wenn man eh etwas kaufen wollte, kann sich das lohnen. Teilweise gibt es auch von den Märkten selber Apps, bei denen man sparen kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich hatte bisher immer das Glück, nicht so extrem auf den Geldbeutel schauen zu müssen. Aber von meiner Mutter und Oma (Stichwort Weltkrieg) habe ich zum Thema gesund und günstig kochen durchaus einiges mitbekommen. Ich habe daher eher den Eindruck, dass gesund und günstig keine Widersprüche sein müssen.

Ich meine, was ist denn besonders teuer bei den Lebensmitteln? Hoch verarbeitete Convenience-Produkte und Fertiggerichte, die man nur in den Backofen stopfen muss. "Luxus" wie Süßigkeiten, Pudding, Softdrinks etc., die man sich ja auch mal ein paar Wochen verkneifen kann, und die zudem überhaupt nicht "gesund" sind. Fleisch und Wurstwaren, Fertigsalate und Co,, für die zum Großteil das Gleiche gilt, ebenso.

Nachgeworfen kriegt man nach meinem Eindruck dagegen die berühmten "regionalen und saisonalen Produkte", die eben den Nachteil haben, dass man mehr Zeit und Fertigkeit in die Zubereitung stecken muss, als wenn man sich (wie ich) einfach eine Fertigpizza zu Gemüte führt. Mit Gemüse und ganz wenigen "Basics" (Milch, Mehl, Öl, Eier) kommt man in meinen Augen schon relativ weit, wenn es ums Essen geht. Aufläufe, Suppen, Pastasoßen oder die Klassiker von Oma (Spinat und Spiegelei, Pfannkuchen, Eier in Senfsoße, Kartoffelsuppe mit Wiener etc.) sind in meinen Augen durchaus halbwegs "gesund" und die Zutaten kosten auch nicht die Welt.

Kreative Resteverwertung ist zudem eine Spezialität unserer Voreltern, die ebenfalls beim Geldsparen hilft. Von den diversen Sonderangeboten und Apps, bei denen man mal hier, mal da 5 Prozent spart, halte ich dagegen weniger. In der Zeit, in der ich Prospekte durchforste und am Ende noch Sprit verfahre, weil in Supermarkt X der Porree 15 Cent weniger kostet, habe ich locker drei preiswerte Rezepte für Gemüsesuppe gegoogelt und einen Topf davon angesetzt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Zur einer gesunden Ernährung gehört für mich viel Gemüse. Karotten zum Beispiel kann man ziemlich günstig frisch einkaufen. Andere Gemüsesorten sind deutlich teurer und verderben teilweise auch schneller. Deshalb kaufe ich oft tiefgekühltes Gemüse in Bio-Qualität. Das ist lange haltbar. Und da man tiefgekühltes Gemüse auch in größeren Packungen kaufen kann, ist das Preisleistungsverhältnis gut.

Bei Tiefkühlware muss sollte man aber ein paar Punkte beachten. Damit das Gemüse möglichst viele Nährstoffe behält, sollte es schockgefroren sein. Gefrorenes Gemüse soll nicht aufgetaut werden. Um den Nährstoffverlust gering zu halten ist es am besten, das noch gefrorene Gemüse kurz und heiß zu garen.

Fleisch in guter Qualität ist meistens teuer. Hier würde ich lieber wenig Fleisch und dafür in guter Qualität kaufen. Da ich Vegetarier bin, brauche ich mir darüber aber keine Gedanken zu machen.

Ansonsten kann man Geld sparen, in dem man wenn möglich seine Sachen selbst herstellt. Selbst hergestellte Brotaufstriche zum Beispiel sind preiswert und ohne Konservierungsstoffe. Auf YouTube findet man zahlreiche gute Ideen für gesunde, selbstgemachte Lebensmittel. Da man nicht immer alle Zutaten im Haus hat muss man hier teilweise etwas improvisieren.

Süßigkeiten und Chips kaufe ich nur noch sehr selten. Damit ernähre ich mich gesünder und spare Geld. Allerdings habe ich oft Lust auf einen kleinen Snack zwischendurch. Aber auch hier findet man nach kurzer Suche im Internet gesunde und preisgünstige Alternativen - zum Beispiel mit den Suchbegriffen "gesunde Snacks selber machen". Da findet man tolle Ideen die wirklich lecker aussehen.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es geht definitiv, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich hatte zu Studienzeiten so gut wie nie viel Geld übrig und auch ich musste damals Hund, Katzen, Wohnung, mein erstes Auto und natürlich die Uni Bücher finanzieren. Es war halt einfach eine Sache der Prioritätensetzung. Ich hatte fast ausschließlich Bio Sachen aus Prinzip in meinem Schrank bzw. Obst und Gemüse auch ab und zu Fisch und Fleisch von Bauern bzw. dem Markt. Somit definitiv nicht die günstige Variante.

Dazu ist zu sagen, dass ich wirklich nicht auf die Butterseite im Bereich Finanzen gefallen bin, sondern es war mir einfach wichtig auf die Qualität meiner Ernährung zu achten. Dafür mussten andere Bereiche Abstriche machen, wie Kino gehen oder am Wochenende ausgehen. Hier mussten andere Sachen her, wie halt ein Hundespaziergang mit Freunden und auch mal einen ganz klassischen Spieleabend. ;-)

Beim Einkauf habe ich zum Beispiel bei Hofer gerne auf die Zurück zum Ursprung zurück gegriffen. Die gab es damals schon und habe sehr gute Auflagen was die Produktion angeht. Da steht also schon Qualität dahinter. Auch kann man aus Basics wie eine Packung Haferflocken und ein Obst nach Wahl locker eine Woche frühstücken. Auch Tiefkühlgemüse mit Reis, Gemüseauflauf, Gemüsesuppe etc. sind schnell zubereitet, sind gesund und machen satt. Außerdem gibt es die auch günstig. Die Reste vom Vortag kann man auch immer wieder gut verwerten.

Ein weiterer Tipp ist auch Samstag Nachmittag einkaufen zu gehen. Insbesondere im Bereich tierische Produkte bekommt man da meist Sachen um 25 % reduziert, wenn nicht sogar um 50 %. Da bekam meine Hündin sogar ab und zu Faschiertes zum Barfen. Bei den Hunden ist ein Tipp, dass viele Bauern jetzt schlachten, da kann man fragen ob man den ein oder anderen Schlachtabfall bekommt. Man muss dazu sagen, dass dies jedoch mit sich selbst auszumachen ist, da die Bauern die Abfälle seltsamerweise extra entsorgen müssen. Seltsamerweise deshalb, weil man die ja beim nächsten Tierheim abgeben kann. Die Hunde und Katzen hätten ihre Freude damit. Aber Auflagen halt.

Wichtig ist auch sich ungefähr zu überlegen was man die Woche kochen will und mit einen Einkaufszettel ins Geschäft geht. Da greift man dann nicht zu der unnötigen Süßigkeit, wenn man eh selbst einen Kuchen backen will. Es war auch vorteilhaft, dass ich mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß einkaufen ging. Da schleppt man keine Mineralwasserflaschen und Coca Cola Heim, sondern trinkt das Wasser zu Hause aus der Leitung.

Somit abschließend, ja es geht definitiv. Ich werde jetzt auch wenn ich es nicht unbedingt muss mal wieder etwas bewusster Einkaufen gehen. Es schadet nicht wieder ein wenig zu sparen. Danke für den Beitrag ich habe jetzt einen zusätzlichen Neujahrsvorsatz für das Jahr 2021.

» TinaPe » Beiträge: 471 » Talkpoints: 23,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als ich meine erste eigene Studentenwohnung und plötzlich auch Ausgaben für Miete, Strom und Co zu leisten hatte, gab es auch eine Phase, wo ich sehr auf die Finanzen achten und Abstriche machen musste. Damals war für mich die gesunde Ernährung noch eher zweitrangig und ich habe monatelang von Toast mit Billigaufschnitt und Sandwichkäse sowie Nudeln mit Tomatensoße gelebt. Irgendwann konnte ich das ganze aber nicht mehr sehen und es ging mir mit dieser Ernährung auch nicht wirklich gut, sodass ich angefangen habe, mir Gedanken über kostengünstiges und dennoch gutes Essen zu machen.

Naheliegend waren natürlich die Beobachtung der Sonderangebote und der Einkauf von reduzierter Ware im Supermarkt. Saisonales Obst und Gemüse bekam man eigentlich immer zu vernünftigen Preisen, und gerade „Basics“ wie Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren und Co waren immer relativ preisgünstig und in der Küche dennoch vielseitig verwendbar. Frisches Obst habe ich zudem aus der Mensa bezogen, wo man zu jedem Gericht mehrere Beilagen wählen konnte, von denen ich dann nicht selten eine oder zwei in Form von Früchten mitgenommen habe. Da es Obst und Gemüse zudem häufig in größeren Packungen gab, als ich alleine sinnvoll nutzen konnte, habe ich manchmal mit Kommilitonen zusammen eingekauft und Großpackungen aufgeteilt, was auch Geld gespart hat. Ansonsten sind Lebensmittelretter-Apps und Foodsharing-Programme auch noch Möglichkeiten, die mir einfallen.

Ganz umsonst ging es aber oft auch. So hatte ich das Glück, recht ländlich gelegen zu wohnen, wo es etliche Obstbäume im freien Feld gab, von denen ich im Herbst gerne mal Fallobst gesammelt habe. Auch gab es Nachbarn mit Obstbäumen im Garten, die einen Teil ihrer Ernte zum Verschenken in Körbe an der Straße gestellt haben.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Natürlich ist es möglich auch günstig gesund zu kochen. Du solltest einfach darauf achten, dass du dir im Vorfeld gut überlegst was du kaufst und wofür du es verwenden willst. Dadurch besteht auch nicht die Gefahr, dass dir dein frisches Obst und Gemüse schlecht wird!

» lillysworld » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,04 »



Ich finde es ist extrem leicht "gesund" und günstig zu kochen, weil das, was die Leute meinen, wenn sie Essen als "ungesund" bezeichnet, doch oft viel teurer ist. Das ist natürlich nicht überall so, aber in Deutschland ist frisches Obst und Gemüse sowie unverarbeitete Getreideprodukte oft günstiger zu haben als die hoch verarbeiteten Produkte.

Das Problem ist eher mangelnde Zeit, mangelnde Kenntnisse oder mangelnde Lust. Mein Blech mit Ofengemüse und Kartoffeln zum Abendessen heute hat wahrscheinlich unter zwei Euro pro Person gekostet, aber dafür haben wir halt eine Viertelstunde Gemüse geschält und schnippelt und dann musste das Ganze für eine Dreiviertelstunde in den Ofen. Darauf habe ich nicht unbedingt Lust wenn ich nach der Arbeit Hunger habe.

Man kann ja aber Sachen vorbereiten. Wenn ich einen Kürbis kaufe verarbeite ich den zum Beispiel oft komplett zu Püree und friere einen Teil davon ein. Wenn ich dann später eine Suppe machen will muss ich die Eiswürfel nur noch in der Gemüsebrühe auftauen und die Suppe abschmecken.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es heutzutage auch nicht mehr so schwer, günstig und gesund gleichzeitig zu kochen bzw. einzukaufen. Es gibt mittlerweile doch sehr viele Marken und Produkte, die gesund und günstig erhältlich sind.

Mein wichtigster Tipp ist, dass man sich im Vorhinein eine Einkaufsliste schreibt, sodass man gezielt einkaufen geht und wirklich nur das kauft, was man wirklich braucht. Dann wird der Einkauf automatisch billiger und meist auch gesünder, weil man auf Snacks oder ungesunde Fertigprodukte verzichtet.

Ein anderer wichtiger Tipp ist, nie hungrig einkaufen zu gehen! Wenn der Magen leer ist, wird man immer dazu verleitet, Sachen zu kaufen, nicht weil man sie braucht, sondern weil man in dem Moment einfach hungrig ist.

» charlie538 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 1,73 »


Ich fühle mit dir, mein Geldbeutel ist gerade auch sehr leer. Bei uns in der Stadt (ist keine große) gibt es auch noch das Angebot von Foodsharing. Das bedeutet, dass engagierte Menschen Lebensmittel bei Supermärkten, Bäckern, Wochenmärkten, etc. vor der Tonne retten (die natürlich noch gut sind und einfach nur "übrigbleiben") und dann anderen Menschen zur Verfügung stellen. Dafür braucht man weder einen Bedarfsschein noch muss man sich irgendwie schämen. Ich bin immer eher noch stolz darauf, Lebensmittelretter zu sein. Oft sind es dann (vor allem vom Wochenmarkt) dann regionale, saisonale Lebensmittel for free.

» greenlung » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,10 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^