Kann man den Menschen ihren Studiengang ansehen?
Ich finde, dass man bei manchen Menschen schon irgendwie sehen kann, was sie studieren. Natürlich kann man das nicht bei jedem Menschen, zumindest ich kann das nicht. Wie geht es euch da? Seht ihr einen Menschen und wisst sofort welcher Studienrichtung er angehört? Woran macht ihr das dann fest? Sicherlich ist das eine sehr oberflächliche Sache, aber ein bisschen wird man das schon erkennen können.
Bei meinem Studiengang ist es mir nicht aufgefallen, dass jemand ein typisches Aussehen hat.
Meine Frau hat kath. Religion und Deutsch auf Lehramt studiert und da fand ich immer dass viele auch genauso aussehen. Besonders bei Religion waren einfach Frauen, die ich da voll einordnen konnte. Meine Frau empfand ich da immer fehl am Platz, da sie zu der Zeit immer sehr elegant gekleidet war und hohe Schuhe trug. Dann bekam sie noch unsere Tochter im Studium. Ich hatte immer den Eindruck sie hebt sich von den anderen ab. Aber vielleicht war das auch ein Tunnelblick , weil wir zusammen sind.
Ich finde nicht, dass man das allen Menschen ansehen kann. Manchen schon, da gebe ich dir recht, aber pauschalisieren kann man das nicht. Ich war beispielsweise mal mit meinem Freund in einem Restaurant essen und dort war eine Studentin, die nebenbei gekellnert hat. Sie kam mir irgendwie bekannt vor, auch wenn ich sie nicht zuordnen konnte.
Sie sprach mich kurz daraufhin an und dachte wirklich, dass ich aus ihrem BWL-Studiengang wäre, dabei studiere ich überhaupt kein BWL. Entweder ich habe einen Doppelgänger an einer komplett anderen Uni und dann noch in einem fremden Studiengang oder aber ich habe etwas an mir, dass andere Menschen zu der Annahme führen könnte, dass ich BWL-Studentin bin, dabei interessiert mich BWL nicht mal.
Teilweise kann man den Menschen durchaus ihren Studiengang ansehen. Das ist bei meiner Uni im Studiengang Jura ganz besonders der Fall. 90% der männlichen Studenten, die Jura studieren, kommen doch tatsächlich mit nach gekämmten Haaren, Mantel, Aktentasche und Hemd zur Uni. Man merkt ihnen richtig an, dass sie sich als etwas Besseres fühlen, zumal sie von der Kleidung her immer um Welten eleganter und herausgeputzter aussehen, als die ganzen Dozenten.
Dabei ist das auch bei den jungen Frauen der Fall, die Jura studieren. Diese tragen auch oftmals Blusen, Blazer, hohe Schuhe und roten Lippenstift. Diese Studenten sind alle oftmals sehr geschmackvoll und schick gekleidet, so dass sie damit jederzeit passend für ein wichtiges Event gekleidet wären.
Die Naturwissenschaftler sind bei uns jedoch das genaue Gegenteil. Diese sind oftmals sehr praktisch angezogen, indem sie einfach Jeans und Turnschuhe tragen. Diese Leute sind oftmals auch nicht besonders modisch gekleidet, wobei das sicherlich auch nicht immer hilfreich wäre, wenn man so viel Zeit im Labor verbringt.
Diejenigen, die Philosophie studieren, sehen meiner Meinung nach auch immer danach aus. Die Männer tragen dann oft lange Bärte und oftmals haben die Leute dann auch einen verträumten Blick und sehen auch etwas sanfter aus.
Man muss aber bedenken, dass es dennoch immer Ausnahmen gibt. Sicherlich kann man einigen Leuten ihren Studiengang gut ansehen, wobei ich hier natürlich typisch in Klischees geschrieben habe. Dass nicht jeder Mensch darunter fällt, sollte völlig klar sein und ich denke, dass es immer noch genügend Studenten gibt, die diesen Klischees komplett widersprechen.
Manchen Studenten kann man den Studiengang natürlich deshalb ansehen, weil sie im Studium nicht die ganze Zeit nur im Hörsaal sitzen. Wenn man bei mir an der Hochschule mit praktischer Frisur, alten Klamotten und bequeme Schuhen herum gelaufen ist hatte man sehr wahrscheinlich im Atelier zu tun. Bei den Naturwissenschaftlern habe ich einen ähnlichen Look beobachtet, wenn sie im Labor gearbeitet haben.
Mit Sportstudenten hatte ich nichts zu tun, aber bestimmt werden die sich zwischen zwei praktischen Seminaren nicht komplett umziehen sondern in Sportsachen durch die Gegend laufen, also wären sie auch gut zu erkennen.
Davon aber mal abgesehen bezweifle ich Beobachtungen, die die Klischees bestätigen aber. Man sieht die Leute, die das Klischee bestätigen, und die bleiben dann im Gedächtnis. Wie kann man zum Beispiel als nicht Jura Studentin sagen, dass 90% der Jura Studenten ins Klischee passen? Da müsste man sich ja in sämtliche angebotenen Veranstaltungen setzen und eine Strichliste führen.
Ich habe mal einen Bericht gesehen, in dem es um diese Klischees gibt. Da sollten Studenten einem Studienfach zugeordnet werden und bei der Hälfte der Studenten gelang das auch, was dann als Bestätigung gewertet wurde. Aber wenn man die Hälfte falsch hat ist das Ergebnis doch kaum besser als wenn man die Studienfächer einfach blind zuordnen würde und Zufallstreffer erzielen würde.
Cloudy24 hat geschrieben:Wie kann man zum Beispiel als nicht Jura Studentin sagen, dass 90% der Jura Studenten ins Klischee passen? Da müsste man sich ja in sämtliche angebotenen Veranstaltungen setzen und eine Strichliste führen.
Das kann man durchaus sagen. Immerhin haben bei uns die ganzen Jurastudenten täglich ihre überdimensionalen Gesetzbücher dabei, die oftmals so groß sind, dass es dafür eine extra Gesetzbuch-Tasche gibt, die so ziemlich alle Jurastudenten mit sich herumtragen und die man nicht übersehen kann.
Ansonsten tragen sehr viele Studenten auch eine dursichtige Tasche, die man in die Bibliothek mitnehmen darf, was bei anderen Taschen nicht der Fall ist. Da kann man natürlich auch ganz leicht einen Blick rein erhaschen und sehen, dass sich Gesetzbücher darin empfinden. Von daher muss ich dir schon widersprechen und sagen, dass ich die meisten Jurastudenten doch ganz genau zuordnen kann.
In dem Thema "Rassismus durch Verallgemeinerungen - nicht so schlimm?" hast du eben noch angemerkt, dass es dich stört, wenn verallgemeinerte Aussagen über bestimmte Personengruppen getätigt werden. Genau solche Vorurteile bestätigst du hier nun, indem du meinst, man könnte von der Verhaltensweise auf den Studiengang schließen. Hier würden mich ein paar Beispiele interessieren, denn recht viel kann ich mir darunter nicht vorstellen?
Man könnte höchstens gewisse Tendenzen innerhalb von gewissen Bereichen festmachen. Beispielsweise ist unschwer vorstellbar, dass Sportstudenten einen etwas kräftigeren Eindruck machen als Informatiker. Gewisse Fächer wie BWL oder Jura sind natürlich immer ein guter Tipp, da meistens ein großer Teil aller Studenten einer Uni diesen beiden Fächern zuzuordnen sind. Die Behauptung, dass es zumindest tendentiell möglich wäre, jemandem die Studienrichtung anzukennen ist jedoch nicht mehr als ein großer Haufen falscher Vorurteile.
Nachdem hier schon einige angemerkt haben, dass man Naturwissenschaftlern ihren Studiengang ansehen würde und dass sie generell eher in bequemer (eventuell älterer) Kleidung und Turnschuhen herumlaufen würden, habe ich mal einige Tage aktiv darauf geachtet, wie die Leute aus meinem Studiengang so herumlaufen.
Ich finde nicht, dass alle so herumlaufen. Es gibt etliche ja, aber definitiv nicht alle. Trotzdem gibt es Damen, die mit Absatzstiefelchen herumlaufen und überhaupt nicht wetterfest gekleidet sind und so dann auf Exkursionen gehen. Montag waren wir nämlich auf einer kleinen Exkursion und da waren tatsächlich welche dabei, die statt mit Rucksack dann eben mit Damenhandtäschchen und Stiefelettchen gekommen sind und sich hinterher aufgeregt haben, dass die Sachen unpraktisch waren. Sie haben nämlich die ganze Zeit gefroren, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass es stundenlang so kalt sein würde.
Es stimmt schon, dass etliche vertreten sind, die dann eben bequemer gekleidet sind. So sind beispielsweise auch Softshelljacken sehr beliebt und Jack Wolfskin oder die Firma Deuter mit ihren Rucksäcken ist häufiger vertreten. Auch ist mir aufgefallen, dass die Farbe grün wohl etwas beliebter zu sein scheint, aber das kann auch Zufall sein. Vielleicht produzieren viele Outdoor-Geschäfte auch nur gerne in grün und das hat nichts mit den Farbpräferenzen der jeweiligen Studenten oder Studiengänge zu tun.
Es gibt bei uns aber genauso gut Damen, die ich persönlich als "Tussi" oder "Modepuppe" bezeichnen würde und wo ich mich frage, ob die überhaupt den richtigen Studiengang gewählt haben, aber das sind dann meistens die BA-Studenten und nicht die Science-Absolventen.
Ob man überhaupt eine Chance hat, gewisse Tendenzen bei Studenten eines bestimmten Studiengangs festzustellen, das hängt wohl auch sehr von der jeweiligen Hochschule ab.
Ich habe an einer Universität mit mehr als 40.000 Studierenden, 20 Fakultäten und knapp 200 verschiedenen Studiengängen studiert. Da sieht man den einzelnen Menschen ohne ein auffälliges Buch gar nichts mehr an.
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