Kann Liebeskummer schwere Erkrankungen auslösen?

vom 28.07.2019, 21:21 Uhr

Vor Kurzem gab es einen Artikel, glaube in der Bild-Zeitung, der darüber berichtet hat, dass Studien wohl ergeben haben, dass Liebeskummer sogar Erkrankungen wie Krebs fördern können. Ich war nicht unbedingt verwundert, dass man vielleicht erst einmal etwas „depressiv“ und „abgeschlagen“ wirkt, aber solch schwere Erkrankungen, da war ich verwundert.

Das Liebeskummer wirklich einigen auch auf das Gemüt schlägt, wissen wir sicherlich alle. Das Liebeskummer auch vielleicht etwas traurig macht, man sich unwohl und lustlos fühlt, verstehe ich auch noch. Doch schwere Erkrankungen, wozu ich Krebs in jedem Fall zähle, wusste ich beim besten Willen nicht.

Daher frage ich mich, wieso Liebeskummer in der Lage sein soll, Krebszellen zu fördern? Wieso ist Liebeskummer Eurer Meinung nach wirklich ein Indikator für die Entstehung von Krebs oder glaubt Ihr, dass solche Studien nicht überbewertet werden sollten?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Liebeskummer löst im Körper eine Stressreaktion aus. Dies aktiviert zunächst einmal die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und führt zur vermehrten Ausschüttung von Cortisol - mit der Folge der bekannten ungünstigen Folgen wie einer Neigung zu einer diabetogenen Stoffwechsellage, Elektrolytverschiebungen, Immunsuppression und Co. Zudem wirkt sich chronischer Stress auch im Sinne einer Blutdruck- und Pulserhöhung auf das Herz aus und kann dort sogar bis zur Tako-Tsubo-Stresskardiomyopathie mit der Folge eines plötzlichen Herztods führen. Diese Erkrankung nennt man übrigens nicht umsonst "Broken-Heart-Syndrome".

Als direkter Auslöser für Krebs ist Liebeskummer nun also vielleicht nicht verantwortlich, aber über die Beeinflussung der allgemeinen Körperfunktionen kann so ein Dauerstress sicherlich vulnerabler für Folgeschäden und Sekundärprozesse machen, die das Krebsrisiko erhöhen. Insbesondere die Beeinträchtigung des Immunsystems ist dabei nicht zu unterschätzen, aber auch mögliche psychiatrische Komorbiditäten wie Substanzabusus mit vermehrtem Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum unter Trauer.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Schwerer Liebeskummer kann durchaus eine schwere Krankheit auslösen. Und zwar die des gebrochenen Herzens. Die Symptome gleichen einem Herzinfarkt. Aber anders als bei einem Herzinfarkt, lösen die Emotionen die schlimme Herzkrankheit aus an der der betroffene Mensch auch versterben kann. Vor vielen Jahren erfuhr ich einmal beim Anschauen einer Dokumentation, dass sich ein junger Mann zu Tode geraucht hat.

Seine Freundin hat mit ihm Schluss gemacht und daraufhin begann er zu rauchen und er rauchte und rauchte. Noch am selben Abend musste der Notarzt geholt werden. Letzten Endes konnte der junge Mann aber nicht mehr gerettet hat und verstarb. Mit dem heutigen Wissen aber denke ich, dass dieser junge Mensch vielleicht eher am gebrochenen Herzen verstarb als am exzessiven Konsum der vielen Zigaretten.

Man weiß es eben nicht, beides kann aber durchaus der Fall gewesen sein. Ein gebrochenes Herz muss aber nicht zwangsläufig aus Liebeskummer vorkommen. Auch der Tod oder die schwere Erkrankung mit ungewissen Prognosen eines geliebten Menschen, der einem sehr nahe steht, kann ein Herz zum Brechen bringen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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